Kapitel 13

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/.../= Gedanken

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Und ich hatte auch recht. Er hatte gesagt, dass wir erst am nächsten Tag anfangen würden und ich mich solange ausruhen sollte, was ich auch dann tat.

Doch am nächsten Tag wurde ich schon von ihm sehr früh geweckt. Erst zog er die großen Vorhänge auf. Daraufhin versteckte ich mich unter der Decke und versuchte weiter zu schlafen.
Als er das aber gesehen hatte, zog er schnell die Decke weg, bevor ich sie fest halten konnte, und sprang auf mich drauf. Er näherte sich mit seinem Gesicht meinem. Währenddessen lag ich einfach da und wartete gespannt darauf, auf was er als nächstens tun würde. Er näherte sich langsam meinem Ohr, sodass ich seinen Atem leicht dagegen spürte.
"AUFSTEHEN, SHIZU-CHAN!", schrie er plötzlich in mein Ohr so laut, dass ich ihn etwas von mir runter schubste und mein Ohr zu hielt. "Was sollte das sein?!", fragte ich ihn genervt. "Du wolltest nicht aufstehen, darum habe ich das gemacht", antwortete er mit einem unschuldigen Lächeln. "Hättest du es nicht sanfter machen können?", fragte ich ihn. "Nein.~ Sonst wärst du ja nicht aufgestanden", antwortete er zurück, "also steh jetzt auf und geh dich umziehen. Wir haben heute sehr viel zu tun."
Nach diesen Worten sprang er vom Bett und verließ gut gelaunt den Raum. Mürrisch stand ich auf und fing an mich umzuziehen. Nach ein paar Minuten kam dann Izaya auch wieder.
"Komm mit. Es gibt schon essen", sagte er und schaute mich emotionslos an.
/Was ist mit ihm jetzt schon wieder los? Habe ich ihm etwas getan? Nein. Es muss etwas anderes sein. Nur was?/

Als ich nicht antwortete oder zu ihm kam, ging er auf mich zu und nahm meine Hand. Er verließ mit mir das Zimmer und führte mich zum Speißesaal.
Doch kurz bevor wir den Raum betraten ließ er meine Hand wieder los. Er öffnete die Tür und zeigte mir mit einer Handbewegung nach vorne, dass ich rein gehen sollte. Ich ging zum Tisch und wollte mich schon hin setzten, aber Izaya hielt mich kurz am Arm fest. Er zog den Stuhl nach hinten und ließ mich dann erst hin setzten. Er fragte kurz, ob ich noch etwas brauchen würde und ging dann ein paar Schritte nach hinten, als ich ihm gesagt hatte, dass alles passt und ich auch alleine zurecht kommen würde.

Nach dem Frühstück führte er mich in den Garten, wo Simon schon auf mich wartete. "Guten morgen, Shizuo. Bist du bereit für dein Training?", fragte er. Ich bejahte dies und fing auch gleich mit ihm mit dem Training an.
Doch anders als erwartet fingen wir nicht gleich mit dem Kämpfen an. Stattdessen zeigte er mir erst wie man das Schwert richtig hält und wie man sich damit verteidigt.
Danach musste ich all seine Angriffe mit dem Schwert abwehren. Er hatte extra darauf geachtet nicht zu stark und zu schnell anzugreifen, sodass ich sie auch wirklich abwehren konnte.
Nach einiger Zeit machten wir dann eine kleine Pause. Ich schaute mich nach Izaya um und bemerkte erst jetzt, dass er seit dem Beginn des Trainings verschwunden war.
/Was ist nur mit ihm heute los? So hatte er sich doch sonst nie verhalten. Ist irgendetwas passiert?/
Nach der Pause konnte ich mich einfach nicht konzentrieren und konnte die Angriffe noch schlechter als am Anfang abwehren. Deshalb beschloss Simon, dass wir für heute aufhören würden und morgen um dieselbe Uhrzeit weiter machen würden.

Ich setzte mich auf eine Bank hin und schaute mir den Garten an, während ich auf Izaya wartete.
Der Garten war einfach nur langweilig. Es gab dort hauptsächlich Gras und ein paar kleine Bäume, die zwar Blätter hatten, aber keine Früchte.

Nach einer Weile kam dann auch endlich Izaya. "Wo warst du denn?", fragte ich ihn wütend. "Ich musste etwas mit jemanden besprechen. Es tut mir leid, dass ich nicht früher gekommen bin und es dir nicht gesagt habe, aber es war wirklich wichtig", entschuldigte er sich.
/Jetzt reichts mir! Ich werde ihn später zur Rede stellen! Ob ers will oder nicht!/
"Was kommt als nächstes?", fragte ich schlecht gelaunt. "Als nächstes werden wir uns um deine Beherrschung kümmern und dafür sorgen, dass du deine Kraft kontrollieren kannst. Dafür werden wir auch in den Wald gehen, damit hier nichts zerstört wird", antwortete er und ging ohne sich umzudrehen in dem Wald.
Dort gingen wir solange, bis wir an einer Lichtung angekommen sind. "Wo genau sind wir?", fragte ich ihn. "Ist es nicht offensichtlich? Wir sind im Wald, in den Teil, wohin kaum jemand hingeht, damit wir ungestört reden und üben können. Du bist wirklich dümmer als ich gedacht hätte", antwortete er und kicherte etwas.
"Was soll der Scheiß denn?!", schrie ich ihn an. "Huh? Was meinst du damit?", fragte er verwirrt. "Du weist genau, was ich meine! Wieso hast du dich heute so komisch benommen?", fragte ich ihn noch wütender als davor und musste mich zusammen reisen ihn nicht mit irgendetwas zu bewerfen oder ihn zu schlagen. "Weil wir zu der Zeit im Schloss waren und uns dort jemand zu jeder Zeit beobachten hätte können. Deshalb habe ich einfach das gemacht, was ein Butler auch machen würde", erklärte er wieder ernst. "Wieso hast du mir nichts gesagt?", fragte ich ihn wütend und etwas enttäuscht? "Ich habe es dir doch gesagt. Gestern, wo ich gesagt habe, dass wir das machen sollen, was wir machen müssen. Du solltest mal wirklich zuhören, Shizu-chan", tadelte er mich. "Was soll das schon wieder?!", fragte ich wütend. "Hast du schon vergessen, wieso wir hier her gekommen sind, Shizu-chan? Ist dein Gehirn wirklich so klein, dass du so schnell etwas vergisst?", fragte er wieder mit dieser nervigen Stimme.
Ohne nachzudenken riss ich einen Baum ab und warf ihn nach Izaya, doch er wich diesem geschickt aus. "So schnell schon? Dabei habe ich noch nicht mal angefangen", seufzte er gespielt, "du solltest dich wirklich beherrschen, sonst wirst du noch versehentlich jemanden verletzten, der dir wichtig ist." Dieses mal hörte er sich wieder viel ernster als davor an.
Kurz
darauf machten wir dann auch eine Pause. Er kann viel nerviger sein als ich erwartet hätte.
Wir setzten uns beide hin und aßen ein paar Beeren von dem Wald.
"Wo warst du eigentlich davor?", fragte ich ihn nach ein paar Minuten. "Bei Shiki. Wir haben wie gesagt den Plan besprochen", antwortete er zurück. "Und? Was habt ihr vor? Wann wird es beginnen?", fragte ich ihn neugierig. "Das wirst du schon sehen", sagte er nur mit einem Grinsen. "Wieso darf ich nichts davon wissen? Vertraust du mir etwa so wenig?", wollte ich wissen. "Das habe ich nie behauptet. Es ist einfach so viel besser", erklärte er.

Plötzlich legte er sich mit seinem Kopf auf meinen Schoß. "Hey, was machst du da?", fragte ich ihn verwirrt. "Ich will mich nur etwas ausruhen", nuschelte er. Daraufhin sagte ich nichts und starrte ihn nur an.
Kurz darauf schien er zu schlafen. Während dem Schlaf sah er friedlich und niedlich aus?
Was dachte ich mir da? Ich glaube ich sollte mich mal wieder von diesem komischen Arzt untersuchen lassen. Ich gabs zu er sah gut aus und er hatte mir sehr oft geholfen und ich mochte ihn auch, aber ich sollte mich viel mehrer auf andere Dinge konzentrieren.
Und doch konnte ich in den letzten Tagen nicht aufhören an ihn zu denken und ich konnte nicht aufhören ihn anzustarren und ihn einfach nur niedlich zu finden.
Ich musste dringend herausfinden, was mit mir los war, sonst könnte ich den anderen nicht helfen.

Nach einer Weile wachte er wieder auf. In der Zwischenzeit war es schon Abend, weshalb wir wieder zurück gingen und dort zu Abend aßen.
Danach führte Izaya mich für den Tanzunterricht zum Tanzsaal. Dort durfte ich mich entscheiden, mit wem ich üben wollte.
Ich entschied mich mit Izaya zu tanzen, weil ich nicht mit irgendeiner fremden Person tanzen wollte und es mir etwas peinlich wäre mit Vorona zu tanzen , weil ich nicht immer wieder auf ihre Füße steigen wollte.
Anfangs zeigte er mir die Schritte, danach sollte ich sie alleine langsam nach machen, was nicht so gut klappte. Deshalb kam Izaya zu mir näher, fasste mich mit der einen Hand an der Schulter und mit der anderen hielt nahm er meine Hand, die andere legte ich auf seinen Rücken.
Plötzlich begann er sich zu bewegen und schaute mir dabei in meine Augen oder versuchte es, denn ich schaute die ganze Zeit auf die Füße und versuchte nicht auf seine zu treten, was mir mehr oder weniger gelang.
Erst tanzten wir langsam und er übernahm auch die Führung, doch als ich es mehr oder weniger ohne Fehler es schaffte, überließ er mir die Führung.
Ich schaute auf und blickte in seine Augen, in die ich mich sogleich verfing. Ich merkte nicht, dass ich aufhörte zu tanzen und ihn nur noch anstarrte. Unbewusst kam ich seinem Gesicht langsam näher und näher. Unsere Lippen waren nur noch ein paar Millimeter voneinander entfernt.
Plötzlich öffnete sich die Tür. Aus Reflex wich ich ein paar Schritte zurück und schaute zur Tür. Dort standen der Arzt und die kopflose Frau, die uns etwas überrascht ansahen. "Was macht ihr hier?", fragte Izaya mit leicht rötlichen Wangen. "Wir wollten mit euch tanzen!", antwortete der Arzt glücklich. "Tut mir leid, aber wir sind schon fertig für heute. Vielleicht könnten wir morgen zusammen tanzen", schlug Izaya vor. Daraufhin verschwanden die zwei wieder.
Danach ging ich erschöpft in mein Zimmer, legte mich aufs Bett und schlief auch sofort ein.

Shizuo in WonderlandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt