Nein! Hilfe! Ich bekomme keine Luft mehr!
Die Wände schienen immer näher zu kommen, die Stimmen wurden lauter und sie zitterte immer mehr.
Hilfe! Lasst mich in Ruhe!
Schrie sie gegen die Stimmen in ihrem Kopf an. Sie wusste, dass das alles Einbildung war. Es war nicht real. Und doch... es schien alles so unglaublich echt. Mit zitternden Händen versuchte sie, ihr Handy zu finden. Als sie es endlich fand, sah sie sich noch einmal hektisch in ihrem Zimmer um, bevor sie sich in ihre Ecke setzte. Ans große Fenster, aus dem sie raus schauen konnte und gleichzeitig auch ihr gesamtes Zimmer im Blick behielt. Sie registrierte jede Bewegung mit Panik. Sie versuchte gleichzeitig ihr 'Notfallset' herauszukramen und ihr Handy zu entsperren. Ihr Notfallset, bestehend aus einer Klinge, einer Nadel und Verbandszeug. Ihr Handy mit dem Chat zwischen ihr und ihrer besten Freundin direkt hinter dem blöden Sperrbildschirm, der sich partout nicht entsperren lassen wollte. Schließlich entschloss sie, das Handy neben sich zu pfeffern und die Nadel rauszuholen. Sie wusste, das Messer würde zu viel Schaden verursachen, für den sich ihre beste Freundin verantwortlich machen würde. Nachdem die geringfügig beruhigende Wirkung des Nadelstiches eingesetzt hatte, konnte sie endlich ihr Handy entsperren.
Ich brauch dich..
Schrieb sie. Sie wartete quälend lange auf eine Antwort.
Ich bin hier
Kam es endlich als Antwort.
Ist alles okay?
Wurde sie von der besorgten Freundin gefragt.
Alles dreht sich. Überall sind Blicke. Alle starren mich an.
Sie hatte mühe, die richtigen Tasten zu finden.
Alles ist gut. Und außer Tüpfelblatt ist bei dir niemand. Beruhig dich.
Das wollte sie ja gerne. Aber es ging nicht! Sie war aufgebracht und zitterte und das ließ sich nicht ändern. Nicht im Geringstem.
Aber es ist schrecklich. Ich will nicht. Es soll aufhören.
In sekundenschnelle kam eine Antwort:
Geh nicht! Bleib bei mir, bitte. Was sollte ich denn ohne dich tun?
Das brachte sie zum Lächeln. Der Gedanke, jemand könnte sie brauchen. Jemand könnte es nicht ertragen, wenn sie weg wäre. Das munterte sie auf.
Außerdem hat es nie angefangen. Es ist nicht real. Alles ist gut. Du bildest es dir nur ein.
Sie las die Zeilen und lächelte erneut, doch gleichzeitig ging es ihr schlechter. Der Raum drehte sich. Immer schneller.
Ich kann nicht richtig atmen. Es ist alles so schnell. Es tut so weh. ich werde verrückt. Ich will nicht mehr.
Wieder ließ eine Antwort nicht lange auf sich warten.
Atme tief ein und aus. Ein. Aus. Ein. Aus. Ein. Aus. Oder zähl deine Atemzüge oder so. Das beruhigt. Alles ist gut. Ich bin hier. Beruhig dich. Und bitte tu dir nichts.
Das hatte ihre Freundin zu spät gesagt. Die Klinge war rot, ebenso wie ein vorher weißes Papiertuch. So gut ihre Freundin es auch meinte, und so sehr die aufmunternden Worte doch halfen, es ging einfach nichts über Schmerz. Physischen. Den psychischen konnte sie nicht ausstehen. Er würde sie irgendwann umbringen. Aber jetzt noch nicht. Jetzt versuchte sie noch, ihm stand zu halten.
Ich versuchs.
Schrieb sie ihre kurze Antwort. Sie würde der Freundin nicht erzählen, was sie getan hatte. Und die Freundin würde nicht fragen.
Sie tauschte mit der Freundin noch einige Zeilen aus, bis sie sich wieder beruhigt hatte. Die Umgebung drehte sich erst langsamer, dann gar nicht. Die Blicke verschwanden und nahmen die Stimmen mit sich.
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Das war erst als Beginn einer Story gedacht, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich weiterschreiben werde und so wie es momentan aussieht wohl eher nicht. Ich habe keine Handlung zu der Geschichte. Ich weiß, worum es gehen sollte, aber ich weiß nicht, wie ich es umsetzen wollte.Das Geschriebene liegt mir sehr am Herzen.
Ich hoffe, es gefällt euch, denn mir persönlich gefällt es sehr gut, was ich hier geschrieben habe.
Wish we could turn back time
To the good ol' days
When our mommas sang
Us to sleep but
Now we're stressed out.~ Stressed out - TØP ._.
Love, die Verrückte ♥