Mein Blick glitt durch die Dunkelheit, da ich ein Geräusch oder eher gesagt Geräusche vernommen hatte.Wie ich schon gesagt hatte - ich war kein ängstlicher Mensch, doch diese Situation bereitete mir schon etwas Angst. Immerhin lief hier anscheinend ein Mörder frei rum, und wenn ich dem was Louis noch erzählt hatte Glauben schenkte, hatte Zayn Malik wohl auch seine Eltern umgebracht.
Doch sollte ich Louis seine Worte glauben? Ich kannte Zayn Malik nicht, doch der erste Eindruck war definitiv kein guter. Es schien mir so, als wollte er provozieren, als wollte er das jemand an die Decke ging. Und dieser jemand war in diesem Fall halt Louis.
Ich war eigentlich kein Typ, der sich von anderen Personen beeinflussen ließ - was auch einer der Gründe war, warum ich sofort von David getrennt hatte.
Doch dieser Zayn hatte etwas gruseliges an sich - gruselig aber geheimniss voll. Die braunen Augen, die mich mit Kälte angeblickt hatten. Wobei ich konnte mir auch vorstellen, dass dieses braun in seinen Augen, wie warme Schokolade aussehen konnte, wenn er sich freute oder glücklich war.
Ich schüttelte diese Gedanken aus meinem Kopf und setzte meine Schritte weiter fort. Ich sollte eigentlich gar nicht an Zayn Malik denken und vor allem nicht an das, was er angeblich getan haben sollte.
Wenn ich nochmal über die Situation nachdachte, sah Zayn Malik in diesem Fall wirklich schuldig aus und es kam mir auch so rüber, als schien er sich gar nicht dafür zu interessieren, als Hauptverdächtiger zu gelten.
Komisch.
Ein Knacken - ein Geräusch. Ich drehte ruckartig um und versuchte den Täter auf frischer Tat zu erwischen, doch alles was ich erkennen konnte in dem dämmernden Licht, war ein Eichhörnchen, welches zu einem Baum flitzte.
"Du bekommst schon Halluzinationen und bist nicht mal einen Tag hier, Liam Payne.", flüsterte ich leise zu mir selber.
Ich sah mich noch ein letztes Mal in dem Park um. Es würde nicht mehr lange dauern, bis ich mein neues Zuhause erreicht hatte, also nur keine Panik.
Doch als ich ein Schatten unter einem Baum erblickte, war definitiv Grund zur Panik angesagt, denn die Person, die ich im Licht des Mondes und der Straßenlaternen erkennen konnte, war Zayn Malik.
Meine Augen weiteten sich, als ich Zayn Malik erkannte, der genüsslich an seiner Zigarette zog. Sein Blick bohrte sich in den meinen und ich hatte das Gefühl Déjá-vu zu erleiden, denn Zayn's Worte hallten durch meinen Kopf "Schmeckt das Bier hier so schlecht, dass du mich stattdessen angaffen musst?"
Nein, das Bier hatte definitiv nicht schlecht geschmeckt. Es war nur Zayn Malik selber gewesen, der mich auf irgendeine schräge Art und Weise faszinierte. Die Tatsache, wie Louis und er miteinander umgingen, war in diesem Fall nicht ausgeschlossen, denn irgendwie hatte ich ein Gefühl in meinem Bauch, dass irgendwas zwischen den beiden stand.
Der Mensch in mir sagte, dass ich bloß die Finger von diesem Fall lassen sollte, doch der Autor in mir rief, dass ich jetzt bloß nicht aufhören sollte, denn wenn in dieser Stadt wirklich ein Kriminalfall wie dieser hing, würde es für mich bedeuten, dass ich vielleicht endlich die zündende Idee für mein Buch hatte. Eine Idee, die nicht aus reiner Fiktion entstanden war.
Als ich aus meiner Trance zurück gekehrt war und blinzelte, war Zayn Malik verschwunden und alles was er zurück gelassen hatte, war der noch immer qualmende Zigarettenstummel, den ich von hier aus gerade noch so erkennen konnte.
Ich drehte mich sofort um und setzte in einem schnellen Tempo meine Schritte fort. Ich wollte so schnell wie möglich in mein kleines Haus, denn dies war der einzige Ort, an dem ich wirklich sicher war und meine Ruhe hatte.
Mit einer zitternden Hand öffnete ich meine Haustür und schloss sie sofort ab, als ich das Licht angemacht hatte.
Ich schälte mich aus meiner Jacke und stellte meine Schuhe weg. Und nachdem ich mir etwas gemütlicheres angezogen hatte, setzte ich mich an meinen Schreibtisch, öffnete mein Laptop.
Mit meinen Gedanken an die kühlen braunen Augen, die sich in mein Gedächtniss gebrannt hatten, hatte ich beschlossen, dass ich Recherche erstellen würde. Ich würde mich über den Fall Zayn Malik schlau machen und alles herausfinden, was man überhaupt herausfinden konnte.
Ich wollte rausfinden, ob er schuldig war oder ob er dieses Mädchen wirklich entführt und vielleicht sogar umgebracht hatte.
Wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt hatte, würde ich es auch komplett durchziehen. Ich würde es durchziehen und nicht ohne konsequente Ergebnisse diesen Laptop schließen.
Ich war ergeitzig und gewillt etwas zu erreichen. Und wenn diese Stadt mir einen Fall wie diesen vor meine Nase setzte, würde ich bestimmt nicht nur stumm dasitzen, Däumchen drehen und auf irgendein Ereignis warten, welches wahrscheinlich noch Jahre dauern würde.
Irgendwie war dieser Fall aufregend, beängstigend und spannend zur selben Zeit. Doch ich war gewillt zu wissen, ob diese kalten braunen Augen wirklich so kühl waren, wie sie angaben zu sein, oder ob doch ein herzlicher Mensch hinter ihnen steckte.
Ich wollte unbedingt wissen, ob Zayn Malik der war, für den ihn alle hielten oder ob er nicht vielleicht doch unschuldig war.