Kapitel 7

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Ein Klingeln.

Ich erschrak förmlich, sprang auf und tastete meinen Körper nach Wunden ab, die Zayn mir hinzugefügt hatte - doch es existierten keine Wunden, Schnitte oder sonstiges.

Es war nur ein Traum gewesen. Nur ein Traum.

Ich seufzte leise und fuhr erleichtert durch mein braunes Haar. Ich versuchte leise ein und aus zu atmen und mich nicht all zu sehr an den Traum zu erinnern.

Nicht mal 1 Tag hier und schon hatte ich von Zayn geträumt. Nicht nur irgendein Traum - nein. Er wollte mich verdammt nochmal umbringen und es hatte sich so unglaublich ernst und real angefühlt, dass ich erst jetzt bemerkte, dass ich am ganzen Körper zitterte.

"Beruhig dich Liam. Hier bist du sicher. Das ist dein Haus. Dein Eigentum. Du bist hier sicher. Er kann dir hier nichts antun.", flüsterte ich mir selber zu - doch Glauben konnte ich meinen Worten nicht wirklich schenken.

Wieso musste ich nur von ihm träumen? Wieso hatte er mir sowas angetan? Sollte ich den Fall wirklich auf sich beruhen lassen? Sollte ich einfach abhauen, wie Zayn es mir gesagt hatte?

"Es war nur ein Traum, Liam.", sagte ich erneut.

Ein Klingeln.

Das war es, was mich geweckt hatte - ein Klingeln. Ich schluckte und stotterte "Ich.. ich komm gleich."

Mit schnellen Schritten begab ich mich in die Küche und holte ein großes Messer, welches man dazu benutzte Fleisch oder sowas zu schneiden, versteckte es hinter meinem Rücken und ging mit langsamen Schritten zur Tür.

Was sollte ich machen, wenn es wirklich Zayn war? Wenn der Traum der Wirklichkeit entsprach? Was verdammt sollte ich machen? Wollte er mich wirklich umbringen? Umbringen wie er es mit der Vermissten getan haben sollte?

War dies mein Schicksal? Betrogen zu werden, eine Scheidung am laufen zu haben, eine Neue statt in der man sofort herablassend behandelt wird und ein Psycho der anscheinend ein Mädchen hat verschwinden lassen und mich ebenfalls umbringen wollte?

Dies würde wahrscheinlich ein Bestseller werden, doch ich würde ihn nicht schreiben können, da es mein Schicksal war, über das ich hier in diesem Moment nachdachte. Mein Leben, welches anscheinend gerade mehr als den Bach runter ging.

Ich öffnete leise die Tür und holte mein Messer raus um Zayn zu zeigen, dass ich mich verteidigen konnte - doch es war nicht Zayn, der vor meiner Haustür stand, sondern Louis.

Louis? Wieso war er denn hier? Und woher wusste er wo ich wohnte?

"Woah Liam, begrüßt du jeden so, dem du die Tür öffnest?", er ging einen Schritt rückwärts und ich ließ perplex das Messer sinken.

"Louis?", fragte ich überrascht. Meine Wangen wurden etwas rot. Oh Gott, war das peinlich. Er musste jetzt denken, dass ich komplett gestört war.

"Ich.. natürlich nicht. Ich, entschuldige mich bitte, ich bring das Messer kurz weg. Komm doch rein." Verlegen ging ich in die Küche und legte das Messer wieder zurück in die Schublade.

Vielleicht war es einer dieser Zeichen, dass ich mir zu viele Gedanken über diesen Zayn machte.

"Was machst du hier?", fragte ich Louis freundlich und ging mit ihm ins Wohnzimmer. Ich war sicher gegangen, dass der Laptop nicht mehr an war, vielleicht war es besser, wenn einfach niemand wusste, dass ich mich mit diesem Thema beschäftigte.

Weder Louis, jemand anderes und auf gar keinen Fall Zayn!

"Meine Schicht is vor einer halben Stunde zu ende gewesen, tut mir leid, falls du schon geschlafen haben solltest, aber ich sag dir gleich Bescheid, wegen der Bar."

Meine Augen erhellten sich. Vielleicht konnte ich ja wirklich in der Bar arbeiten und somit Louis auch besser kennenlernen. Immerhin war er wirklich nett und irgendwie auch ziemlich süß.

"Und hab ich den Job?", fragte ich grinsend, was den braunhaarigen etwas zum lachen brachte.

"Naja, ich hab mit meinem Boss gesprochen und der meinte, dass wir niemand brauchen. Als Aushilfe könntest du wirklich bei uns anfangen, also halt wenn jemand krank ist oder einfach zu viel los. Aber das heißt nicht, dass ich keine andere Idee habe.", erklärte er und seine Mundwinkel glitten immer weiter in ein breites Lächeln.

Ich blickte ihn fragend an - "Und die Idee wäre? Ich werde kein Stripper oder sowas.", brachte ich schnell hervor.

Zwar hatte ich keine Ahnung, was Louis Idee mir bringen würde, doch Stripper würde ich auf keinen Fall werden. Außerdem würde es meiner Laufbahn als Autor überhaupt nicht gut tun.

"In der Nähe von der Bar, gibt es ein kleines Café in dem noch eine Stelle frei ist. Vielleicht versuchst du es morgen da?" - "Klar, warum nicht? Kannst du mit mir kommen? Ich kenn hier doch nur dich und ich glaube einfach, dass du die einzige Person bist, die mit mir wirklich etwas zu tun haben möchte."

Ich war ehrlich - einfach nur ehrlich. Immerhin war es auch die Wahrheit. Ich zweifelte stark daran, dass jemand anderes mit mir zu tun haben wollte, wenn hier doch eh alle eher für sich waren.

Louis war da wenigstens noch etwas anders - natürlich im positiven Sinne gemeint.

Mein Gegenüber schmunzelte etwas und blickte mir in die Augen. Seine blauen Augen schienen freundlich und auch ziemlich erfreut darüber, dass ich ihn gefragt hatte.

"Klar kann ich dir das Café zeigen. Was hältst du davon, wenn ich um 8 zu dir komme und wir gehen einfach zusammen hin, ja? Ich hab eh Spätschicht in der Bar, weil Harry morgen früh alles richtig aufräumt und da könnte ich es dir zeigen."

Ich atemte erleichtert auf. - "Danke Louis. Woher weißt du eigentlich wo ich wohne?"

Louis' Hand legte sich auf meiner Schulter ab und wieder schenkte er mir ein hinreißendes Lächeln. - "Liam Payne, dieser Stadtteil ist klein und da weiß jeder was über jeden. Auch wenn sich das jetzt vielleicht komisch anhören mag, aber ich hab ein paar Gespräche von den Gästen aufgeschnappt, dass du hier wohnen sollst."

Überhaupt nicht gruselig. - Aber da konnte Louis ja nichts für.

"Gut. Ich will dann auch mal. Schlaf gut und wir sehen uns morgen um 8."

Seine Hand drückte sanft meine Schulter. Seine blauen Augen strahlten eine unglaubliche Wärme aus und mit einem letzten Lächeln verabschiedete er sich und ging aus meinem Wohnzimmer und verließ 2 Sekunden später das Haus.

Ich blickte für einen Moment auf meine Schulter und lächelte etwas. Ich blickte zu meinem Laptop und beschloss die Informationen für heute Informationen sein zu lassen und machte mich für's Bett fertig.

Nun lag ich in meinem Bett - müde, aber konnte nicht schlafen und starrte die Decke an. Ich hatte mir extra den Wecker auf 7 gestellt, damit ich Louis nicht verpassen würde.

Braune Augen.

Braune Augen glitten in mein Sichtfeld und blickten mich kalt an. Zayn's Stimme hallte durch meinen Kopf. Ich schluckte und blinzelte ein paar Mal, bis die besagten Augen verschwunden waren.

"Du wirst langsam verrrückt.", flüsterte ich leise und drehte mich um. Ich zog meine Decke an mich, machte meine Augen zu und versuchte zu schlafen.

Look after YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt