Komm schon Meghan, hab dich nicht so.

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Bei seinen Worten stockt mir der Atem. Hat er das gerade wirklich zu mir gesagt oder bild ich mir das alles einfach nur ein? Es klingelt. Die Schulklingel gibt an, dass es jetzt Pause ist. Ohne weiter nachzudenken, renne ich einfach wieder ins Schulgebäude. Ich lasse Harry einfach dort sitzen. ´Ist das sehr unhöflich? Oh verdammt, wieso mache ich mir bitteschön noch Gedanken um diesen Typen. Ich meine, was sollte das eben denn? Er ist krank! Definitiv und ohne jegliche Zweifel. 

Oh Wunder, nach geschlagenen 10 Minuten finde ich sogar unseren Klassenraum wieder. Total aufgelöst schnappe ich mir meine Tasche. Beim rausgehen, murmel ich nur schnell eine Entschuldigung und erkläre, dass ich jetzt nach Hause gehe. Ich will gerade gehen, als:

"Moment..Mrs. Hennings in ihrem Zustand sollten sie jetzt nicht einfach so loslaufen. Sie scheinen noch ziemlich aufgewühlt zu sein. Ich würde vorschlagen, dass sie sich jemanden suchen, der sie nach Hause fährt! Unter meiner Verantwortung, natürlich." erklärte mir Mr. Sailor und man sah Besorgnis in seinen Augen. 

Gerade will ich protestieren und sagen, dass ich ja nicht weit weg wohne und das ich das auch schon alleine hinbekomme, als ich hinter mir eine bekannte Stimme höre.

"Kein Problem, Sir, ich übernehme das gerne. Ich kann sie auf meinem Motorrad mitnehmen und komme dann so schnell wie möglich wieder zurück." Ich drehe mich entsetzt um und schaue direkt in Harry´s wunderschönes Gesicht. 'Halt. Wunderschön? Oh Hilfe....bitte, bitte jemand soll mich von diesem traurigen Leben erlösen.´

"Mrs. Rose, wären sie denn damit einverstanden, wenn Mr. Styles sie nach Hause begleitet?"

"Ich ähhm, also ich weiß ni..."

"Komm schon Meghan, hab dich nicht so. Ich bin bald wieder da, Mr. Sailor!" schneidet Harry mir das Wort ab und schleift mich auch schon raus aus dem Raum. Raus aus der Schule. Und rauf auf sein Motorrad. 'Wow okey das ging mir gerade etwas schnell. Holy Shit. Ich saß echt noch nie auf so einem Teil! Mami...okey nein, das ging dann doch etwas zu weit.´ 

"Gut festhalten, Süße." ruft mir Harry zu und zwinkert, doch seine Stimme wird immer noch stark vom Motorengeräusch geschluckt. Gott, sind die Dinger laut. Ich rolle nur noch kurz mit den Augen und verschränke meine Arme vor der Brust. Ich will diesem möchte-gern-Casanova zeigen, dass ich null Bock auf ihn und diese Aktion hier habe. Er guckt mich schief an und fängt dann an laut zu lachen. Die halbe Schule gafft uns jetzt schon an. ´Junge fahr endlich los....´

Als ob er meinen Gedanken erraten kann, gibt er Gas und fährt los, immer noch lachend. Jetzt weiß ich auch warum. Weil ich mich nicht festhalte, fall ich fast hinten runter. Panisch klammer ich mich an Harry fest, der jetzt noch lauter lacht, als vorher schon.

"ARSCHLOCH" schreie ich so laut wie ich kann, schließlich soll er mich ja auch hören. Als er sich plötzlich in ein paar Kurven legt, klammer ich mich automatisch fester an ihn fest. Ich muss gar nicht in sein Gesicht sehen, um zu wissen, dass er grinst, wie ein 6-jähriger, der gerade eingeschult wird. ´Er hat das alles geplant. Ich SOLL mich an ihn festklammern!´ schießt es plötzlich durch meinen Kopf und ich bin fest entschlossen meinen Griff zu lockern. Vorsichtig richte ich mich etwas auf und lasse etwas lockerer. ´Ahhhhhh oh mein Gott nein, das geht so nicht´ meine Gedanken rasen und ich bekomme fast schon Todesangst. Ich klammer mich fester.

Wind von vorne. Harry´s Geruch steigt mir in die Nase. Ich rieche viel Aftershave und etwas eigenes. Aber er riecht gut. Sehr gut sogar. Ich erwische mich dabei wie ich es genieße, langsam seinen Duft einzuatmen. ´Oh Meggie...Meggie, Meggie, Meggie. Das ist echt erbärmlich. Hör sofort auf damit!´ ermahne ich mich selbst. Plötzlich werden wir langsamer. Harry bleibt stehen. Direkt vor meinem Haus. ´Hatte ich ihm überhaupt meine Adresse gegeben?´ Ich weiß es nicht mehr. Scheint aber so, denn er kannte mich schließlich auch erst seit heute.

Ich stieg von seiner "Todesmaschine", wie ich sie jetzt taufe, ab und will eigentlich schon auf unser Haus zu laufen, doch da habe ich meine Rechnung wohl ohne Harry gemacht.

H: "Wo willst du hin?"

Ich: "Ähm nach Hause!?"

H: "Ohne dich bei mir zu bedanken?"

Ich: " Wofür das denn bitteschön? Weil du mir auf dem Schulhof einen riesen Schrecken eingejagt und mir den hier verpasst hast? *ich deute auf meinen Knutschfleck* Oder etwa dafür, dass ich wegen dir und deinem Drecks-Bike fast umgekommen wäre?"

H: "Zum Beispiel! *er zwinkert mir zu* Oder einfach dafür, dass ich dich überhaupt gefahren hab!"

Ich: "Jaja, danke. Ich bin weg. Man sieht sich!"

H: "Allerdings."

Er steigt auf sein Motorrad und fährt zurück zur Schule. Ich bleibe einfach nur wie angwurzelt stehen. Ich hatte überall Gänsehaut. ´Allerdings´ schwirrte durch meinen Kopf. Es war nicht WAS er sagte..es lag daran WIE er es sagte. Ich kann es nicht genau beschreiben, aber es war unheimlich. Ziemlich sogar.

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