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Schon bevor die Sommerferien begannen war es beinahe jeden Tag über dreißig Grad heiss.
Aber auch wenn an Unterricht nicht zu denken war, gab kein einziger Lehrer hitzefrei oder ließ uns Schüler im Unterricht abchillen. Stattdessen taten sie so, als sei es für sie anstrengender Unterricht zu machen als als Schüler dem Unterricht zu folgen. Im Sportunterricht mussten wir in der mittaglichen Hitze joggen gehen, was sogar den Unterricht in ein gutes Licht stellte. Trotzdem war der Sommer die schönste Zeit im Jahr - wegen des Beachvolleyballs. Volleyball war eine tolle Sportart keine Frage, aber Beachvolleyball war noch mindeste tausend mal besser. Und deswegen hatte ich beschlossen diesen Sommer ins Beach - Camp meines Cotrainers Michael zu fahren und dort ne möglichst coole Zeit zu haben.

Am Tag der Anreise war es zwar schon Morgens Mega heiss, aber an Tagen wie diesen stört ein so etwas wenig. Die ganzen letzten Wochen hatte ich auf diesen Tag hingefiebert.

Meine Mutter und mein Vater fuhren mich zu dem großen Haus, mitten im Wald, dem Beach - Camp. Mein Cotrainer Michael Aarndt war einer der beiden Leiter des Camps, weswegen es genau das sein musste. Und während Dad eine Parklücke suchte - es war wirklich alles voll - bedauerte ich es dass mein Freund Max von seiner Familie zum Familienausflug gezwungen wurde und jetzt nicht hier sein konnte. Oder wenigstens meine beste Freundin Sophie. Aber die hielt reichlich wenig von Volleyball, und statt sie weiter zu überreden es mal aus zu probieren beließ ich es dabei. Ich wollte nicht dass sie nur meinetwegen tat.
Und der Rest meiner Mannschaft war jetzt - genau wie Max - beim Familienurlaub oder Zuhause. Aber dafür standen mir hier alle Wege offen und ich hatte die besten Voraussetzungen für neue Bekanntschaften.

Wir parkten schließlich neben einem roten Opel. Dad half mir das Gepäck aus dem Kofferraum zu holen und umarmte mich zum Abschied. Moment tat es ihm gleich. "Bis in drei Wochen! Viel Spaß! " verabschiedeten sie sich schließlich von mir.

Ich drehte mich um und sobald sie mich nicht mehr sehen konnten grinste ich. Endlich! Als ich das Haus betrat kam mir eine Frau mit blonden Locken und einer Stupsnase entgegen, die mir wahnsinnig bekannt vorkam. Während ich das Büro von Michael suchte grübelte ich darüber nach wieso mir diese Frau so bekannt vorkam, da ich mir ziemlich sicher war Sie noch nie gesehen zu haben. In Michaels Büro saß ein Mann etwas älter als Michael vor einem Computer und schaute mich über seine Brille hinweg an. "Hi ich bin Aron!" Begrüßte er mich. "Hi! Mein Name ist Paula!" begrüßte ich ihn. "Aha, wenn du Michael suchst, der ist oben im Jungsflur, hilft denen beim einchecken, aber bezieh doch schon Mal dein Zimmer, zweiter Stock Nummer 14. Deine Zimmereinrichtung ist auch schon da!" Erwiderte Aron freundlich, nach dem er eine Tabelle auf seinem Computer studiert hatte. "Oh cool, danke!" Verabschiedete ich mich. "Ja wir sehen uns!" Rief Aron mir hinterher.

Ich klopfte vorsichtig gegen die Tür vom Zimmer mit der Nummer 14. "Ja? Herein?" Kam eine Stimme aus dem Inneren und ich betrat das Zimmer. "Hi Ich bin Paula!" Grüßte ich. "Hallo, ich bin Hanna!" Antwortete das dunkel haarige Mädchen schüchtern. Sie war größer und schlanker als ich und hatte Schulterlange, rote Haare uns eine gerade Nase die sich aus ihrem Gesicht hervorhob. Sie war vielleicht nicht auf die klassische Art hübsch aber irgendwie auf ihre ganz eigene Art und ihre Schüchternheit gab ihr etwas anziehendes.
"Echt toll das du jetzt da bist, ich hoffe es macht dir nichts aus, dass ich dieses Bett genommen habe... wenn du es willst kann ich gerne auch..." "Nein! Alles bestens mir ist es egal!" Unterbrach ich sie und lächelte. Hanna lächelte zurück und von dem Moment an beschloss ich sie zu mögen. Wir plauderten miteinander und ich erfuhr so einiges über sie, dass sie gerne las - genau wie ich - in welchem Verein sie spielte und es stellte sich heraus dass Michael auch ihr Trainer war und dass sie ca. eine halbe Stunde von Düsseldorf entfernt wohnte. Wir packten unsere Koffer aus und räumten die Schränke ein. Währenddessen erzählten und lachten wir, beinahe so als würden wir uns schon Ewigkeiten kennen. Meine bedenken ich könnte eine Tusse als Mitbewohnerin haben waren verflogen. Hanna war die Sympathie in Person. Sie spielte schon etwas länger als ich war aber vier Monate jünger als ich. Ihr Lieblingsfach in der Schule war sport - was ich nicht ausstehen konnte. Ich mochte Englisch am Liebsten, was Hanna wiederum so gar nicht mochte. Dann redeten wir über die scheußlichsten Lehrer, bis wir feststellten wie Hobbylos es war in den Sommerferien über Dinge wie Schule zu reden und wir machten uns auf zum Jungsflur - Hanna kannte sich anscheinend etwas aus hier - um Michael zu suchen.
Auf dem Weg dorthin, die Treppe hinauf in den dritten Stock wo die Jungs schliefen fiel mir die Frau wieder ein, die mir vor knapp einer halben Stunde entgegen gekommen war. Hanna erzählte mir dass sie die erste gewesen war und dass Aron ihr das Haus gezeigt hatte. Sie erklärte mir die Aufteilung des Hauses - Im ersten Stock der Empfangsbereich, der Speisesaal, das Büro von Michael und Aron, und deren Schlafräume, im zweiten Stock die Mädchenzimmer, sechs Räume mit eigener Dusche und Toilette, jeweils für zwei Personen und der Dritte Stock, der von den Jungs bewohnt wurde da gab es aber nur vier Räume auch immer für zwei Personen - und die vier Beachvolleyballfelder direkt hinterm Haus. Für schlechtes Wetter gab es außerdem eine Sporthalle und einen Aufenthaltsraum im Keller, mit einer Tischtennisplatte einem Fernseher und anderen Dingen, um sich die Zeit zu vertreiben.
Ich lächelte und schloss die Augen um zu realisieren dass ich wirklich hier war. Und als wir den Jungsflur betraten sah ich Michael auf dem Gang. Allerdings nicht alleine. Und dann wurde mir auch schlagartig bewusst wieso mir diese mysteriöse Frau so bekannt vorgekommen war obwohl ich sie nie zuvor gesehen hatte -

Summerholidays on BeachWo Geschichten leben. Entdecke jetzt