Mein Held!

33 3 0
                                    

Ich weiß nicht, wie viel Zeit vergangen ist. Vielleicht erst ein paar Minuten, vielleicht aber auch schon eine viertel Stunde. Ich denke immer noch an Kian. Das hilft mir, während ich an dem Felsen stehe und Tristans Küsse und Berührungen über mich ergehen lasse. Moment mal
...Felsen? Heißt das etwa? Ach und wenn schon. Kian hätte uns schon längst gehört oder gesehen. Tristan ist gerade dabei unter meinem Kleid meine Taille hinauf zu wandern, als ich ihn plötzlich nicht mehr an mir spüre. Wars das? Hat er keine Lust mehr? Hat er endlich eingesehen, dass das falsch ist? Ich öffne meine Augen, die ich zusammen gepresst habe, damit ich das nicht sehen muss. Dafür habe ich ihn aber um so deutlicher gespürt. Mein Blick trifft den von Kian und er starrt wütend zwischen Tristan und mir hin und her. Mein Herz schlägt schneller und ich wäre ihm am liebsten um den Hals gefallen. Ich bin so froh ihn zu sehen. »Was hast du hier zu suchen? Hast du nichts besseres zu tun, als uns zu stören?« knurrt Tristan aufgebracht. Kian sieht nicht im geringsten eingeschüchtert aus. »Lass Savina in ruhe und halte dich von ihr fern!« Tristan schnaubt verächtlich. »Du hast mir gar nichts zu sagen! Verschwinde!« doch Kian kommt noch ein Schritt näher. »Tristan such dir ein Mädchen das auf dich steht! Davon gibt es schließlich mehr als genug! Lass Savina gehen! Bitte.« doch Tristan schüttelt den Kopf. »Damit du sie an dich nehmen kannst? Vergiss es! Sie gehört mir und ich werde sie dir nicht überlassen! Da kannst du Gift drauf nehmen!« brüllt Tristan. Super! Jetzt redet er schon, als wäre ich ein Preis, den er gewonnen hat. »Tristan sie will dich nicht! Versteh es endlich! Andere Mädchen dafür schon. Bitte lass Savina in ruhe. Ich flehe dich an.« sagt Kian verzweifelt. Tristan sieht zwischen Kian und mir hin und her. Schließlich brummt er:
»Ach macht doch was ihr wollt! Ihr könnt mich mal!« bevor er sich entfernt. Ich atme erleichtert auf und meine Beine sacken ein. Kian kommt zu mir und nimmt mich in den Arm. Er streicht mir beruhigend über den Rücken und durch meine Haare. Dabei flüstert er in mein Ohr, dass alles vorbei sei und ich in Sicherheit wäre. Ich drücke mich an seinen Körper und atme seinen Natur und Wasser Duft ein, der mich beruigt. Mein Gesicht liegt auf seiner Brust. »Ich hatte solche Panik und Angst. Ich hatte nicht mal mehr Kraft mich zu wehren und habe mich ergeben. Zum Glück bist du rechtzeitig gekommen.« schlurze ich. Er löst sich ein wenig von mir, um mir ins Gesicht zu sehen. Er wischt mit dem Daumen meine Tränen fort und fährt mit seiner Hand über meine Wange. »Ich habe dich gesucht und Felicia sagte du wärst bei Tristan. Mehr habe ich nicht aus ihr heraus bekommen. Als ich Freya fragte sagte sie mir, du hättest gefragt wo Tristan sei. Ich bin dann in die Richtung gegangen, in die Freya gezeigt hat. Ich habe dich oft schreien gehört und damit auch Schlurzen. Ich bin dann dementsprechend in die Richtung gelaufen, doch dann war wieder Ruhe. Es hat etwas gedauert bis ich euch endlich sah. Hat er dich soweit weg gezerrt?« Ich kann seine Wut sehen und schüttel den Kopf.
»Ich bin vor ihm weg gerannt, als ich sah, was er mit mir vorhatte. Doch hier hat er mich dann eingefangen.« Ich schüttel mich. Gleich darauf zieht er mich wieder an sich. Wir stehen eine Weile so da und sagen kein Wort. Wir genießen einfach die Umarmung, so wie gestern. Es ist das gleiche Gefühl, dass ich schon am Vorabend hatte. Als wäre ich endlich angekommen und Zuhause. Am liebsten würde ich bis in alle Ewigkeit so eng umschlungen bei ihm stehen. Doch das sollte mir nicht vergönnt sein. Eine hohe Stimme lässt uns beide zusammen- zucken. Ich befürchte schon das Kian mich los lässt, doch er drückt mich nur fester an sich, als hätten wir uns beim zusammenzucken voneinander gelöst. Ich muss lächeln. Felicia sieht erst wütend, dann verletzt und schließlich mitleidig aus. Sie kommt zu uns, zieht mich aus Kians Umarmung, nur um mich an sich zu ziehen. »Alles Okay? Wie hat er reagiert?« Ich senke den Blick und umarme Feli fester. »Er hat mich fast...« Ich schüttel den Kopf und vergrabe meinen Kopf in ihren blonden Wellen. »Kian hat mich gerettet. Wenn er nicht gekommen wäre, dann...« Ich breche wieder ab, doch ich weiß, dass Feli mich versteht. »Dieser Mistkerl! Ich wusste, dass er gerne flirtet und auch keine Möglichkeit aus lässt, um Mädchen klar zu machen. Aber dass er so weit geht...« Feli schüttelt den Kopf. »...Das hätte ich nicht gedacht.« Kian seufzt. »Ich auch nicht.« Feli nimmt meine Hand.
»Komm. Wir gehen zurück. Dann kannst du auch duschen.« Ich nicke. Eigentlich würde ich mich auf eine Dusche freuen, um mich wieder sauber zu fühlen und Tristans Geruch, seine Küsse und Berührungen los zu werden. Aber Kians Geruch hat mich eingenommen. Mein Körper hat seinen Duft aufgenommen. Trotzdem muss ich mich duschen. Außerdem werde ich ihn heute oder morgen sowieso nochmal umarmen, um ihm zu sagen, dass er mein Held ist. Ich schaue noch einmal zu Kian und sehe, dass er mich sehnsüchtig anblickt. Am liebsten hätte ich mich von Feli los gerissen und wäre wieder in seine Arme eingetaucht, doch ich lasse mich von ihr zurück ins Ferienhaus ziehen.

Bis In alle EwigkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt