Klick 5

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Kitty Kat

Das ich mit Nuri so schnell fertig war, lag wohl daran das ich mich vollkommen auf ihn konzentrierte, vielleicht zu sehr aber das hier war mir nun mal wichtig. Ich durfte und wollte mich nicht stören lassen. Im Augenwinkel bemerkte ich sehr wohl dass Marco uns zu sah, ich spürte seine Blicke regelrecht und es fiel mir immer schwerer mich nicht ablenken zu lassen.

Kurz wechselte ich die Kamera, um die ich vorhin Björn gebeten hatte und knipste dann noch das ein oder andere Bild von Nuri bis ich glaubte alles im Kasten zu haben. „ Danke Nuri wir sind dann fertig", lächelte ich zufrieden und sah mir bereits auf den kleinen Bildschirm die Bilder an. Ich lief zu meinem Computer um mir das in groß an zusehen während bei Nuri und Marco der Kindergarten losging. Die Fotos gefielen mir und ich nickte Björn zu das wir mit Marco weiter machen konnten, doch der schien komplett andere Pläne zu haben. Gerade als ich mich wieder umdrehte fingen die beiden an, ja was taten die da eigentlich? Ich konnte es nicht glauben was ich da sah. Waren die jetzt total bescheuert?? Gings den noch gut. Mich packte die Wut dass es jemand wagte mir meinen Job zu versauen und das rief meine kratzbürstige Seite zum Vorschein. Spontan, mit Wut im Bauch und ohne wirklich darüber nachzudenken, schnappte ich mir meine Wasserflasche, ging mit schnellen Schritten auf die beiden zu und schüttete das halbe Wasser aus 1 Meter Entfernung auf sie. „Seid ihr bescheuert???", wütend funkelte ich vor allem Marco an. „Was soll der scheiß, mhh?" Meine Hand umschloss die Flasche so fest das ich sie einbeulte und sah Marco immer noch an. Ihn hielt ich schließlich für den Auslöser dieser Rangelei. „ Wenn du das hier nicht ernst nimmst, dann kannst du auch gehen. So was kann ich hier nicht gebrauchen, verstanden!" Ich schimpfe wie ein Rohrspatz los. „ Guck dich jetzt mal an, alles versaut, deine Haare, dein Shit... ", warf ich ihn gefrustet entgegen und ließ meine Augen einmal seinen Körper von oben nach unten und wieder zurück gleiten. Ein Fehler! Wie er so da stand, mit leicht geöffneten Mund und die feuchten Haarsträhnen, wo sich ein paar in sein Gesicht geschlichen hatten sah er verdammt gut aus. „Für mich ist das hier wichtig und du machst hier den Hampelmann, ahh Katastrophe....", bei dem Satz konnte ich dann einfach nicht mehr ernst bleiben und fing immer mehr an zu lachen. Ihren Gesichtsausdruck zu urteilen hielten sie mich spätestens jetzt für vollkommen bescheuert schließlich hab ich sie noch vor paar Sekunden schön angepflaumt. Ich räusperte mich, wurde wieder ernster, schließlich war das hier ein Job und nuschelte „Sorry". Ich winkte Tanja ran „Tanja", und grinste kurz „ könntest du bitte für Marco ein neues Tshirt und Hose holen und dann noch ein Föhn?". Sie nickte und ich bedankte mich bei ihr ehe ich wieder zu den beiden sah. „ Wir machen kurz 5 minuten Pause", und drehte mich zu Björn „Ich geh schnell mal an die frische Luft", zwinkerte ihm zu, was nur er sehen konnte und machte mich dann auf den Weg nach draußen. Draußen an der frischen Luft angekommen wurde mein Grinsen immer breiter. „So was nennt sich Profi", ich machte für mich selbst Ausrufezeichen und lief ein Paar mal auf und ab um mich wieder zu fangen. Ich lehnte mich schließlich mit dem Hintern an das Geländer und verschränkte die arme vor der Brust. Im Kopf spielte ich die Situation nochmal durch und musste mich ernsthaft fragen ob ich wirklich schon so weit war für einen solch großen Job. Man hatte mich schon vorgewarnt das es nicht leicht mit der Truppe sein würde, aber das, das übertraf es echt! Vor allem dieser Reus strapazierte ordentlich meine Nerven und ich wusste nicht mal warum da ich eigentlich nicht so schnell an die Decke gehe.- Oder war ich einfach nur zu verkrampft?- –Ach Blödsinn- rief mein Selbstbewusstsein im inneren und ich beschloss mich davon nicht unterkriegen zu lassen. Nie kam mir bei den Vorbereitungen in den Sinn dass mich einer der Spieler vielleicht doch mehr unter die Haut gehen würde doch das wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Das Gesicht der zwei erschien vor meinem inneren Augen und ich schmunzelte erneut los.

Klick ins Herz 5.1

Marco

Es wurde nass, es wurde kalt und Katharina fing an ... ja schon fast an zu brüllen „Seid ihr bescheuert???", sie hatte wieder den Blick drauf mit dem sie töten konnte. Es flößte mir Respekt ein und doch hätte ich sie am liebsten geküsst. Aber warum schaute sie bei ihrem Geschnatter nur mich an? Wir taten doch nur das was wir immer machten? Es nannte sich *Spaß haben* wovon sie wohl nicht so die Ahnung hatte. Dabei hätte ich sie wirklich anders eingeschätzt. „Wenn du das hier nicht ernst nimmst, dann kannst du auch gehen. So was kann ich hier nicht gebrauchen, verstanden!" Nun überspannte sie aber langsam den Bogen. Ich gehörte hier her, es war ihr Job mit uns klar zu kommen nicht wir mit ihr. Das alles ging mir durch den Kopf, doch mein Mund war unfähig auch nur einen meiner Gedanken ihr entgegen zu bringen. „Guck dich jetzt mal an, alles versaut, deine Haare, dein Shit... " -ob sie wohl auch mal Luft holt?- Ich hätte fast angefangen zu grinsen als ich mir diese Frage selbst stellte. „... du machst hier den Hampelmann, ahh Katastrophe...." -Und ob sie wohl wusste wie süß sie aussah wenn sie das Wort *Katastrophe* sagt?- Doch den Hampelmann hätte sie sich sparen können, dennoch konnte ich ein aufblitzen in ihren Augen sehen und dann fing sie an zu lachen. Vielleicht ist sie aber doch einfach nur extrem durch geknallt. –Wenn es gleich qualmt weiß ich das es eine Sicherung war- Sie versuchte sich wieder zu fangen und brachte ein leises „Sorry" über ihre Lippen, winkte Tanja zu uns rüber und gab Anweisungen mir neue Kleider zu geben. Ich konnte wieder dieses Grinsen sehen noch bevor sie sich von uns weg drehte und eine Pause verkündete. Dann ging sie einfach weg und das ziemlich zielstrebig auf den Ausgang zu. „Die hat doch nen Knall!" gab Nuri neben mir von sich „naja wir haben es wohl doch was übertrieben?!"-„Nee ist klar. Die hat ein Knall und ende."-„hast du nicht gesehen wie sie schaute?" Tanja kam mit dem Shirt, Hose und einem Föhn in der Hand „Herr Reus darf ich sie dann kurz bitten sich umzuziehen?"-„Nee darfst du nicht" ich griff nach dem neuen Trikot was sie in der Hand hatte und ging los „hey Alter wo willst du hin?" hörte ich noch Nuri sagen, drehte mich noch mal kurz um „mich entschuldigen" und setzte dann an zum Speed um zu ihr zu kommen. Im Lauf zog ich mir das nasse Shirt über den Kopf, warf es blindlinks in die Ecke und stieß die Türe auf. Da stand sie völlig in Gedanken versunken und hatte ein Lächeln im Gesicht. Langsam ging ich auf sie zu. Kurz bevor ich bei ihr war, bemerkte sie mich und schaute mich an. Ich zog das neue Trikot mir über den Kopf, zog es zu Recht und versuchte mal sie nicht nur einfach an zu starren. Was sollte ich überhaupt zu ihr sagen? Ich rieb mir die Schläfen um meine Worte genau zu überlegen, aber schnell „Kat, ich wollte mich entschuldigen bei dir. Wir, also ich, hätte mich zusammen reisen sollen. Es ist nur, naja wie soll ich dir das jetzt sagen? Wir haben einfach unseren Spaß. Ich würde mich jetzt einfach nur gern bei dir entschuldigen" ich lächelte sie an und sie bleib einfach stumm und blickte mich nur an. Für das, das ich sie nicht anstarren wollte, wäre es mir fast passiert. Zu schön waren einfach ihre Augen. Einen Moment gab ich mir darin zu versinken um dann weiter zu machen mit meiner Entschuldigung „Ich weiß ja nicht was genau der Auslöser jetzt war, aber du hast ja erklärt das es für dich eine große Sache ist. Vielleicht hilft es dir aber auch, wenn du dich vielleicht etwas auf uns einlassen würdest und einfach mit uns zusammen Spaß hast und es nicht so verbissen anpackst? Komm bitte wieder rein und lass uns einfach weiter machen. Hand aufs Herz wir bekommen das schon hin" ich legte meine Hand auf die Brust um so meine Worte zu unterstreichen und legte meinen Hundeblick auf. Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt, blickte mich kurz an „dann bin ich ja mal gespannt", bei den Worten hatte sie zwar kein Lächeln mehr im Gesicht, aber ihre Augen sprachen eine andere Sprache und wenn man genau hin schaute sah man sogar, wie sich ihre Mundwinkel verzogen. Da war ich mir ganz sicher. Sie war eine kleine Kratzbürste, aber viel zu interessant um ernsthaft die Finger von ihr zu lassen. Ich beschloss, wenn das alles durch war sie zum Essen einzuladen

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