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KittyKat

Ich sah stur aus dem Fenster nachdem Marco eingestiegen war. Nicht einen Blick hatte er verdient, nicht ein Wort, nicht mal ein Wimpern zucken. So gut es ging wollte ich die Fahrt überstehen und ihn dann einfach nie wieder sehen. In meinem Leben vorher, bin ich ihm auch nicht einmal über den Weg gelaufen also konnte das ja nicht so schwer sein ihn einfach wieder aus meinem Leben zu verbannen. Immer wieder presste ich sauer meine Lippen fest zusammen, nicht das mir mein Impuls ein Strich durch die Rechnung machte und ich doch was von mir gab. Jeden Meter den wir näher nach Dortmund kamen bejubelte ich innerlich, denn diese Spannung hier im Auto hielt ich fast nicht mehr aus. Ich konnte deutlich spüren das was in der Luft lag, nicht nur sein Duft sondern etwas was tiefer ging. Da war wieder dieses Anspannung zwischen uns, genauso wie auf Nuris Party, was mich schwer atmen ließ. Plötzlich vibrierte mein Handy los, was ich in meiner Hand hielte und ich war froh über jede Form der Ablenkung von meinen Gedanken. Ich sah drauf und glaubte nicht richtig zu lesen, da stand fett Marcos Name drauf und ein Brief war abgebildet. Waren wir jetzt wieder im Kindergarten?? Jetzt war es das erste Mal das ich bewusst und nicht versteckt zu Marco auf sah. Er schaute, wie ich auch, die ganze Zeit aus dem Fenster, nur das sein Handy jetzt in seiner Hand lag. Mit einem genervten Atemzug öffnete ich die Nachricht. *Es geht mich ja nichts an aber ich dachte du trennst Beruf von Privaten? Hat irgendwie aber heute anders ausgesehen. Wird wohl der Nächste in deine Falle tappen. Glückwunsch Kat!* Mir blieb der Mund offen stehen bei den Worten die ich da zu lesen bekam. Jetzt ging er eindeutig zu weit! Ich umklammerte mein Handy fester und hätte am liebsten ohne Rücksicht auf den Fahrer laut losgeschrien so wütend war ich in diesem Moment. Ich presste die Lippen erneut zusammen und tippte wie wild, ohne zu überlegen und mit zittrigen Fingern auf mein Handy ein. *Was glaubst du wer du bist?! Was ist dein verdammtest Problem? Du bist doch derjenige der hier ein verkacktes Spiel mit mir gespielt hat also las mich einfach in Ruhe!* Ohne nochmal drüber zu lesen schickte ich es ab. Boar, mein Körper brannte förmlich vor Wut und der Wunsch ihn anzuschreien machte mich unruhig.

Marco

Ich sah ihre Reaktion nicht auf meine Nachricht, aber ich konnte sie deutlich hören. Denn sie atmete so laut, das es mich nicht gewundert hätte, hätte sich das Auto mit Rauch aufgefüllt der womöglich noch nach Schwefel gerochen hätte. Eigentlich wäre der Gedanke ja lustig gewesen, hätte ich ihre Wut verstanden. Doch so blieb mir das ein Rätsel, denn sie benahm sich ja wie, ja eben wie ein kleines Miststück sich so benahm. In meiner Hand vibrierte es und ich sah runter auf mein Handy. Sie hatte mir tatsächlich zurück geschrieben *Was glaubst du wer du bist?! Was ist dein verdammtest Problem? Du bist doch derjenige der hier ein verkacktes Spiel ...* den Rest überflog ich nur kurz und merkte wie sich der Wutknoten in meinem Bauch verdächtig anfing zu lösen. *Wer ich bin? Fräulein das weiß ich genau! Aber dir ist wohl nicht bewusst wer du bist? Ich ein Spiel mit dir gespielt? Mag sein das du das glaubst, aber so schlimm kann es ja nicht für dich gewesen sein. Zumindest sprachen deine Lippen eine andere Sprache, aber passt zu deiner Masche!* ihre Bitte sie in Ruhe zu lassen überging ich komplett, denn jetzt ging dieser Krieg erst richtig los. Ich hätte mich so gerne bei ihr entschuldigt, doch das Vorhaben war in dem Moment gestorben als ich sah wie sie dem Spanier schöne Augen machte. Erst küsst sie mich und will mir dann die Sache in die Schuhe schieben. Es konnte wirklich nicht besonders schlimm für sie gewesen sein! Ich merkte wie ich von Sekunde zu Sekunde immer mehr in Rage geriet und am liebsten ihr laut und deutlich gesagt hätte was ich von ihr hielt. Was kümmerte mich eigentlich der Fahrer? Er war bestimmt leicht zu bestechen gewesen damit er den Mund hält, wenn er nicht so gar schon durch seinen Arbeitsvertrag an „Verschwiegenheit" gebunden war. Ich ballte meine Hand zur Faust und war kurz davor einmal kräftig gegen den Vordersitz zu boxen, doch so weit wollte ich mich dann doch nicht runter lassen. Also biss ich mir auf die Unterlippe und entspannte mich dann langsam wieder. Die Frau machte mich noch wahnsinnig, davon war ich überzeugt. Das schlimmste an dem allem war wohl das ich immer noch etwas für sie empfand. Gefühle konnte man halt doch nicht an und abschalten wie einen Lichtschalter. Auch wenn sie das wohl konnte, ich konnte es nicht und irgendwo tief in mir drin, tat es mir schon fast Leid dass ich sie so verteufelte. Ich wusste dass ich einen Fehler gemacht hatte, doch das was sie abzog toppte es in meinen Augen um einiges.


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