Klick 10

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Kitty Kat

„Das ist aber echt bitter dass du mir so wenig zutraust", das stimmte wohl, denn ich hielt ihn durch und durch für einen Spaßvogel der nichts und niemanden ernst nahm. Ich schenkte Worte alleine keinen glauben mehr, sondern viel wichtiger waren mir die Taten und Gesten die einen tief blicken ließen. Seine Tat, mich zu suchen und auch wirklich zu finden, das imponierte mir doch schon. "Da wir jetzt ja beide schon mal hier sind, können wir dann frühstücken?"- jetzt wurde er aber frech und mutig zugleich. Gefiel mir das? 'Natürlich' rief mein Herz und klopfte laut als Marco kurz aufsah. Mein Verstand war da allerdings ganz andere Meinung. 'Klar Katharina, mach dir ruhig was vor! Das ist doch genauso ein Arschloch wie alle anderen. Uhhh toll, er ist dich suchen gekommen! Und was sagt dir das? Nichts.' Ich versuchte die Situation abzuwägen. Entweder ich ließ mich jetzt darauf ein und wartete ab was auf mich zu kam oder aber ich stand auf und ließ ihn wieder mal sitzen. Ich loste eine Hand, die ich vor meiner Brust verschränkt hatte und griff nach meiner Tasche, mein Verstand hatte mich schließlich überzeugt das dass hier einfach nicht gut gehen konnte und ich einfach gehen sollte. Doch meine Neugierde zu wissen warum er hier war ließ mich sein Gesicht nochmal studieren als ob da ein Hinweis für mich versteckt war. Doch anstatt auf seine Mimik zu achten fielen mir andere Details ins Auge. Seine langen wundervoll geschwungenen Wimpern, die kleinen Grüppchen, die schmalen Lippen und da war dieses Schmunzeln was wie eine Waffe war und mich alles vergessen ließ so lange er mich nur mit diesen Augen und diesem lächeln ansah. Dieser Funken der dabei rüber zu springen ließ mich Schlussendlich doch zur Speisekarte nicken auch wenn ich mich gerade selber nicht verstand. "es sind im übrigen 23 Cafés in Hörde. Ich sag dir das jetzt nur, damit es später nicht heißt ich hätte dir die Frage nicht beantworten wollen oder noch schlimmer, nicht können"- Da fand ich meine Stimme wieder „Ach 23? Mhhhh..... das macht dann ca. 8 Cafes am Tag", ich konnte es mir nicht verkneifen ihn darauf aufmerksam zu machen auch um mich von meinen Gedanken abzulenken. Er sah kurz von der Karte auf und ich erwiderte diesmal sein schmunzeln. Jetzt erst lockerte ich meine Haltung ihm gegenüber, lehnte mich weiter nach vorne, mit den Ellenbogen auf den Tisch und stütze meinen Kopf in die Hände. In dem Moment klingelte mein Handy und ich nahm es in die Hand und sah auf den Display. –Björn- Ich sah entschuldigend zu Marco. „Tschuldige da muss ich ran gehen", hob ab und hielt mein Handy an mein Ohr. „Hey, was gibt's?" ich nahm an das es irgendwas Geschäftliches war. „Hey Kat uuuunnnd??", hörte ich einen aufgedrehten Björn am anderen Ende der Leitung. Ich runzelte die Stirn bei den Worten. „Was unnnnd?", gab ich ebenfalls so langgezogen wieder zurück. „Na wurdest du schon gefunden oder noch besser entführt", japste er und es dauerte einen Moment eh es bei mir Klick machte und ich verstand was hier los war. Mit dem Handy immer noch am Ohr sah ich ganz langsam zu Marco, wissend wie „hart" es wirklich war mich zu finden. –Na warte Freundchen- und rieb mir innerlich die Hände. „Ich weiß nicht was du meinst, Björn", sprach seinen Namen mit Absicht deutlicher aus damit Marco auch verstand mit wem ich da gerade telefonierte. Ich legte meinen Kopf leicht schief und grinste wieder los. „Ich sitze hier und genieße meinen Kaffee. Wie immer. Nur weißt du was ich mich gerade Frage", ich machte eine kurze Pause ehe ich weiter sprach „was ein gewisser Herr Reus hier zu suchen hat. Vielleicht kannst du mir da weiterhelfen, mhhh?", ich konnte mir bildlich vorstellen wie Björn an der anderen Leitung los grinste. „Kitty Kat, nur zu deinem besten" verabschiedet er sich lachend und legte einfach auf. Ich schüttelte nur ungläubig den Kopf und steckte das Handy wieder weg. „Du hast dir also einen Verbündeten gesucht ja?", und sah Marco jetzt provozierend an und ließ es aber mehr wie eine Aussage klingen. Da kam Maria auch schon mit meinem Cappuccino und meinem Croissant „Danke Maria", ihr blick ging zu Marco und sie nahm seine Bestellung auf. Ich schüttete mir Zucker ein und rührte in meiner Tasse mit meinem Löffeln rum. Meinen Verstand hatte ich also eine klare Absage geben und nun? Marco jetzt eine klare Ansage erteilen das er mich in Ruhe lassen soll und sich lieber um seine kreischende Fangemeinschaft kümmern konnte? Selbst wenn ich wollte, ich konnte ihm nicht Vertrauen! Aber vielleicht eine Chance geben? Ich leckte von meinem Löffeln den Schaum ab und legte ihn neben die Tasse. „Findest du das spannend jemanden hinter her zu laufen den du nicht kennst?", nahm die Tasse in beide Hände und führte sie zu meinem Mund. „Wenn du das hier als Spaß siehst, dann kannst du gleich wieder gehen, denn ich bin bestimmt nicht dafür da dir deine Langeweile zu nehmen." Den Satz so im Raum stehend und trank ich erst mal einen Schluck. Ihn so zappeln zu lassen gefiel mir. Auch wenn er Marco Reus war, der Ausnahme Fußballer von dem alle sprachen, hieß das noch lange nicht das er tun und machen konnte was er wollte, zu mindestens nicht mit mir. „Aber", ich blickte ihn jetzt intensive an und musste mich zusammen zu reißen ihn nicht über die Wange zu tätscheln weil er geknickt aussah „ ich würde dir eine Chance geben." Sofort hellte sich sein Gesicht auf und er schien zufrieden mit der Antwort zu sein. „Fangen wir damit an das du mir erzählst wie du das angestellt hast mich zu finden", denn das Interessierte mich wirklich. Auch um meinen Verstand zu zeigen das er unrecht hatte und somit die Hoffnung das Ruder übernahm.

Klick ins Herz 10.1

Marco

Sie leckte den Löffel ab und hatte keine Vorstellung davon was für eine Wirkung das auf mich hatte. Ich hätte fast überhört was sie zu mir sagte, ich hing einfach an ihren Lippen was das Optische betraf, doch meine Ohren waren auf Durchzug. „Wenn du das hier als Spaß siehst, dann kannst du gleich wieder gehen, denn ich bin bestimmt nicht dafür da dir deine Langeweile zu nehmen." Es war wohl wirkliche eine harte Nuss sie von etwas zu überzeugen was sie sich so vorstellte. Denn das Gegenteil war der Fall, mit Langeweile hatte es mit Sicherheit nichts zu tun. Eher mit einer interessanten Jagt nach etwas was man haben will und ich wollte sie. Denn sie war einfach in meinen Augen perfekt. Ich wollte wissen wer sie ist, was sie machte und wie sie dachte. Es war nicht fair wie sie dachte und ich würde sie wohl vom eben diesem Gegenteil überzeugen müssen, doch ich würde diese Herausforderung annehmen. „Aber ich würde dir eine Chance geben." Hatte ich mich verhört? Nein sie sprach wirklich davon dass sie mir eine Chance geben wollte, das waren doch schon mal gute neue Töne von ihr, auch wenn direkt darauf eine Erpressung folgte. Ob ich ihr wirklich erzählen sollte wie ich sie gefunden hatte? Ich hätte das lieber als mein Geheimnis bewahrt. „Du hast mich gefragt ob ich wüsste wie viele Cafés Hörde hat, ich wollte dir die Frage beantworten. Ich hatte es erst allein versucht rauszufinden, musste mir aber dann doch jemanden zum zählen besorgen" grinste ich sie frech an. „Dann hat dir Björn nur beim zählen geholfen?" ihr Blick verriet mir das sie mehr dacht wie *nee ist klar* oder *jaja natürlich*. „Vorgestern war ich zählen und gestern bei dir im Geschäft. Du warst nicht da, darum hatte Björn dann meine Zahl bestätigt und meinte dass das La Café aber das schönste sei. Du siehst, es war also ganz einfach" ich konnte es nicht lassen zu grinsen. Süffisant grinste sie zurück und ich wusste genau sie würde sich damit nicht zufrieden geben. Das wäre auch bestimmt nicht ihre Natur. Sie war nicht weniger neugierig wie ich was wohl auch der Grund war, weswegen wir schlussendlich hier saßen. Die Kellnerin kam mit meinem Frühstück und ich biss erst mal herzhaft in das Brötchen mit Käse. „Das Geschäft ist das deins?" fragte ich noch halb kauend und schaute auf meinen Teller. Es sollte wirken wie eine nebensächliche Frage um sie von ihrer Neugierde abzubringen und weiter zu bohren wie ich sie fand. „Nein, es gehört meinen Eltern, aber irgendwann mir" überrascht das sie mir diese Auskunft so breitwillig gab, entwickelte sich eine nette Unterhaltung über Oberflächlichkeiten. Von dies und das, bis hin zum Wetter. Es war wohl das übliche was man so machte wenn man sich kennenlernte. Nicht zu viel privates, aber auch nicht zu wenig. Das gesunde Mittelmaß eben. Sie wollte von mir wissen wie es ist so gefragt zu sein, wegen der ganzen Fans die am Tag des Shootings so einen Radau gemacht hatten vor dem Tor. Was ich ihr dann auch ehrlich sagte, was ich davon hielt und wie ich darüber dachte und das es mir oft unangenehm war. Sie sah irgendwann immer wieder auf die Uhr und ich selbst musste auch gerade feststellen dass ich wohl gnadenlos zu spät zum Training kommen würde, was gleichbedeutend war mit extra Runden und extra Lattenschusstraining verbunden war. Was ich aber mit Freude hinnehmen würde, allein weil ich sonst dieses fast perfekte Frühstück nicht gehabt hätte. Sie rief die Kellnerin damit wir bezahlen konnten und bevor Kat auch nur wiedersprechen konnte, hatte ich alles bezahlt und gab ein großzügiges Trinkgeld. Ich konnte ihr ansehen das ich gerade wohl gegen einen Ehrenkodex verstoßen hatte, sie es sich aber nur wegen dem Ort wohl verkniff mir zusagen was sie davon hielt. Kaum waren wir aber auf der Straße, holte sie tief Luft um mir nun zu sagen was sie davon hielt. Schnell nahm ich ihr den Wind aus den Segeln „Hey sag jetzt nichts was du später noch bereuen könntest, war doch ganz nett bis jetzt oder?" grinste ich sie frech an. „Sagen wir einfach mal so, du kannst es wieder gut machen wenn es dich so auf die Palme bringt. Wie wäre es mit Kino morgen Abend? Du darfst dann das Popcorn und die Cola bezahlen, aber das Eis bezahl ich dann" Sie war überrumpelt und irgendwie war das so auch gar nicht meine Art, aber wie sagte schon Björn? Man müsste sie zu ihrem Glück zwingen. Entweder sie würde sich drauf einlassen oder mir einen Korb geben. Ich hoffte natürlich auf ersteres und wir könnten locker da weiter machen wo wir jetzt aufhören mussten auf Grund unserer Beruflichen Verpflichtungen. Ich wartete ihre Antwort nicht ab und da mein Auto schon fast vor der Türe stand, ging ich in die Richtung in der es stand. „Hör zu, wenn du mit willst ins Kino. Naja ... ich bin morgen Abend um 19 Uhr bei deinem, beziehungsweiße dem Geschäft deiner Eltern und warte auf dich. Aber nicht länger als 10 Minuten. Wenn du nicht kommst esse ich das Eis alleine und werde dir nicht erzählen wie der Film war". Ich zwinkerte ihr zu, drehte ab und ging einfach.


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