Es war schon nach Mitternacht, doch trotzdem grübelte ich noch über diesen unheimlichen Brief nach...was er wohl zu bedeuten hat, das würde ich gern wissen. Irgendwann werde ich es herausfinden. Da bin ich mir ganz sicher, denn warum sollte ihn sonst jemand geschrieben haben? ,,Oh man Felina wie lange sitzt du da denn schon? Du solltest schlafen gehen, morgen ist doch wieder Unterricht," maulte Océane aus dem Zimmer nebenan. Leise fluchte ich. Mist, dass mit dem Unterricht hatte ich doch glatt vergessen. So leise wie möglich, denn ich wollte auf gar keinen Fall auch noch Sandy wachmachen, schlich ich in mein Bett und kuschelte mich in die flauschige Decke.
Ich träumte heute Nacht nicht gerade gut, weil mir dieser Brief echt Albträume bereitete und wurde durch etwas Nasses und Kaltes grob aus den Schlaf gerissen. Panisch schoss ich aus dem Bett, wobei ich die lachende Océane umrannte und um warf. Sie prustete los und konnte sich vor lachen überhaupt nicht mehr einkriegen, wobei ich mit keuchendem Atem liegen blieb. Mein ganzes Gesicht, samt Haare, war klitschnass. ,,Was soll das?" kreischte ich sie aufgebracht an.
Océane kicherte immer noch und ich war kurz davor ihr eine zu klatschen. ,,Naja die Rache für die Sache mit der Bettdecke. Außerdem ist es schon so spät und weil ich dich nicht wach bekommen hab, musste ich eben zum Wasser Glas greifen," sagte sie. Genervt trieb ich Sandy aus dem Bad, der das so gar nicht gefiehl: ,,Sag mal spinnst du? Ich bin jetzt hier und du kannst dich hinten anstellen!" Ich aber achtete nicht auf sie und schloss mich ein. Sandy klopfte noch ein paar mal vor Wut gegen die Tür, doch ich beachtete sie nicht.,,Na wie geht's dir heute?" fragte Ms. Halligen mich vor dem Unterricht. Ich zuckte nur mit den Schultern: ,,Hm geht so." ,,Ist es wegen dem Brief?" Nach kurzer Zeit nickte ich: ,,Ich weiß einfach nicht was das zu bedeuten hat, aber mein Bauchgefühl sagt, das die Monster es geschrieben haben. Sie wollen sich an mir rächen, weil ich ihnen entkommen bin. Ganz bestimmt!" ,,Ich bin da auch deiner Meinung, aber jetzt wollen wir mit dem Unterricht beginnen." Sie klatschte in die Hände.
Heute zogen sich die Stunden so lang wie Kaugummi hin, doch alles hat mal ein Ende. Heute hatte ich gelernt, wie man Figuren aus Wasser erschafft und Steine schmelzen lässt. Ich freute mich riesig, denn meine Kräfte schienen in der letzten Zeit enorm gewachsen zu sein.
Als in der fünften Stunde, Physik, Kopfschmerzen anfingen mich zu plagen ließ ich mich schließlich für den restlichen Unterricht frei sprechen. Mein ganzer Kopf pochte und ich konnte kaum mehr richtig denken. So stark hatte ich das noch nie gehabt, und ich konnte mich nicht an Zeiten erinnern in denen es annähernd so schlimm war. Nachdem ich einen Liter kalten Apfelsaft getrunken hatte war es auch nicht viel besser und ein komisches Gefühl beschlich mich. Irgendwas ist passiert! Das kann ich fühlen. Doch was?
Auch die Krankenschwester konnte mir nicht weiterhelfen. Océane ließ sie extra zu mir ans Bett kommen, was ich richtig süß von ihr fand das sie sich solche Sorgen um mich machte...
,,Ich denke du solltest ein paar Tage bei deinen Eltern verbringen. Das ist bestimmt nur Heimweh," meinte die Krankenschwester schließlich gleichgültig, denn sie musste ja etwas sagen. ,,Tun sie doch etwas, sie sehen doch das sie sich quält," knurrte Océane wütend. ,,Dann bring sie zu ihren Eltern." Mit den Worten ging sie.
Ich krümmte mich schon vor Schmerzen, und Panik schlich sich in Océanes Gesicht. ,,Komm mit, deine Mutter weiß bestimmt was dir hilft," flüsterte sie und hob mich mit großer Anstrengung aus dem Bett. Dankbar aber ziemlich kraftlos lächelte ich sie an.Als ich, nachdem ich durch den Spiegel gegangen bin, allein in meinem Zimmer landete bekam ich Angst, denn Océane war nicht mitgekommen. Außerdem hatten die Schmerzen sich gelindert, als ich mich wieder in meiner vertrauten Umgebung befand. Das die Krankenschwester mit dem Heimweh recht hatte, konnte ich aber einfach nicht glauben.
Alles im Haus war still. Totenstill. Neugierig ging ich aus meinem Zimmer. Meine Eltern waren sonst ständig zu Hause, aber anders konnte ich mir die Ruhe nicht erklären, als das sie kurzfristig einen Ausflug unternommen hatten. ,,Mama, Papa?" rief ich in die Stille. Vorsichtig guckte ich in das Schlafzimmer und danach ins Wohnzimmer. Komisch, der Fernseher flimmerte, als währe er kaputt. Naja ich kannte mich mit Technik nicht besonders aus, aber sonst reparierte Papa immer alle Sachen sofort wenn etwas nicht stimmte. Als mein Blick auf das Sofa fiel schrie ich entsetzt auf. Es war einmal komplett aufgeschlitzt und der Stoff war fast ganz herunter gerissen. Ich presste die Hand vor meinen Mund. Jetzt war ich mir ganz sicher das etwas unglaublich schreckliches passiert sein musste. Ohne Rücksicht auf Verlusste preschte ich durch das ganze Haus, bis ich im Flur der zur Küche führte schlitternd zum stehen kam. Entsetzt und mit großer Angst sah ich auf die rote Flüssigkeit hinab, die eine Spur bis in die Küche führte. Tomatensaft würde es wohl nicht sein... Blut! Ohne überhaupt zu wissen was mich erwartete flossen mir die Tränen über die Wangen. Meine Vermutungen ergaben sich als richtig, denn als ich die Küche betrat... ,,Neeein," kreischte ich. Auf dem Boden, inmitten eine Blutlache, lagen zwei reglose Gestalten. Man konnte noch nicht einmal mehr erkennen, das es meine Eltern waren, denn ein riesiges Loch klaffte in ihren Körpern, dort wo eigentlich ihr Herz liegen sollte. Angeekelt würgte ich. Obwohl alles blutig war schmiss ich mich neben ihnen zu Boden und kuschelte mich in Mamas Haare. Wieso nur? Wieso mussten sie so grausam sterben und wer hat ihnen das angetan? Im Inneren aber wusste ich schon wer hier sein Werk getan hatte. Die Monster. Das meinten sie mit "dem ersten Grauen". Eine unglaubliche Wut packte mich. Ich wollte Rache und ich würde sie mir nehmen, egal was dazwischen kam!Hi, wenn euch meine Geschichte gefällt schreibt es doch bitte in die Kommentare. Ich freue mich immer über Rückmeldung.
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Elementbändiger
FantasyFelina erfährt durch einen Unfall, dass sie eine Elementbändigerin ist. Auch wenn es vorerst schwer erscheint, muss sie in einer Akademie lernen, damit umzugehen. Als sie herausfindet, dass sie alle vier Elemente beherrscht, tauchen plötzlich unheim...