𝐉𝐔𝐑𝐀𝐒𝐒𝐈𝐂 𝐖𝐎𝐑𝐋𝐃 | Owen Grady

Kapitel 11

Ich sah zu wie mehr Pteradon und Dimorphodon aus dem Aviary entkamen. Ich spürte Owens Hand auf meinem Arm, dass es Zeit zu gehen ist.

"Zurück zu den Bäumen!", schrie er, als immer mehr Dinosaurier rausflogen.

"Los, los!", schrie er zu mir und schubste mich nach vorne.

Ich konnte das scharfe Krächzen der Pteradon hören und schauten nach oben, während ich zurück in den Dschungel lief. Ich sah wie ca. 50 von ihnen Richtung Hauptpark und Innovation Center flogen, wo sich die ganzen Besucher aufhielten.

Das wird mehr als eine Tragödie sein. Das wird ein Blutbad sein.

Plötzlich fühlte ich wie der Boden unter meinen Füßen verschwand. Owens Arm war um meinen Rücken geschlungen als er mich zu Boden drückte. Eine der Dinosaurier flog knapp über uns vorbei. Ich und Owen schauten uns an und schwitzten und atmen heftig. Schnell standen wir wieder auf und machten uns auf den Weg zum Kontrollraum.

Wir liefen immer weiter durch den Dschungel und näherten uns dem Hauptpark. Plötzlich klingelte mein Handy.

"Claire", antwortete ich und folgte Owen durch den Security Bereich des Parkes. Viele Männer fuhren und liefen herum wie verrückte.

"Wir erkannten gerade Zach und Gray auf einer der Überwachungskameras", sagte sie und war erleichtert. "Sie nähern sich dem Westtor. Ich fahre dort jetzt hin."

"Die Vögel sind ausgebrochen", antwortete ich. "Bleib wo du bist. Wir holen die Jungs."

"Ich bin schon draußen", sagte Claire und hörte sich an als würde sie rennen. "Ich treff euch dort."

"Hey", schrie Owen mir zu als ich auflegte. "Spring auf!"

Er fuhr zu mir mit einem Quad rüber und ich sprang hinter ihm auf. Schnell legte ich meine Arme und seinem Bauch als er Gas gab und wieder auf die Hauptstraße fuhr. Ich spürte wie der Wind durch meine Haare blies und ich klammerte mich fester an Owen. Ich lächelte als ich Owens Muskeln unter meiner Berührung anspannen spürte.

"Weißt du, normalerweise hebe ich mir solche Sachen immer für ein zweites Date auf", rief er über seine Schulter. "Dich mit meinen männlichen Fähigkeiten zu beeindrucken", lachte er. "Aber nach dem heutigen Tag können wir diese Dates überspringen."

Ich grinste und ruhte meinen Kopf auf Owens Schulter. Ich mochte es, dass er immer noch zum Witze machen aufgelegt war, aber ich wusste, dass er immer noch nervös war und sich nicht sicher war ob jeder hier lebend von der Insel kommen würde. Er hatte Angst. Genau wie ich.

"Wenn das hier alles vorbei ist kannst du mich überall hinbringen wo du möchtest. Hauptsache es ist nicht auf dieser Insel..."

Ich sah Owen lächeln als ich sprach. Er wendete wieder seinen Blick ab auf die Straße, als es wieder in den Dschungel ging.

Mit dem Quad waren wir viel schneller als zu Fuß und wir erreichten bald die andere Seite des Hauptparkes. Viele Pfleger und Wachen liefen herum und suchten verzweifelt nach Sachen.

Owen fuhr hin zum Tor und wir stiegen schnell ab, da zu viele Menschen da waren und rumrannten. Ich schaute Owen zu als er sich ein anderes Gewehr von einem Wachmann nahm und hörte wie die Lautsprecher verkündeten, dass alles hier keine Übung war. Die ganzen Männer liefen mit geladenen Gewehren umher.

Ich rannte durch das Tor und auf die Hauptstraße. Owen und ein paar Soldaten des Einsatzkommandos folgten mir.

"Gib mir ein Gewehr", sagte ich zu Owen und hielt meine Hand raus.

Er runzelte die Stirn und schaute mich verwirrt an. "Was? Weißt du überhaupt wie man eins benutzt?"

Schnell schaute er wieder zum Himmel, als plötzlich ein lautes Schreien ertönte. Er schoss auf den Dinosaurier der schnurstracks auf mich zuflog. Ich seuzte und schaute mich um. Viele Menschen schrien und rannten in alle möglichen Richtungen. Ein paar von den Leuten wurden von den Vögeln gepackt und flogen davon. Ich brauchte unbedingt dieses Gewehr, aber ich war mir sicher, dass Owen mir nie eins geben würde.

Ich drehte mich um und schaute in den Himmel. Ich seufzte, als ich einen der Dinosaurier auf Owen und den Soldaten neben ihm zufliegen sah.

"Passt auf!", schrie ich und schubste sie aus dem Weg. Ich fühlte starke, scharfe Krallen an meiner Schulter.

"Jane!", hörte ich Owen schreien, als der Boden unter meinen Füßen verschwand und ich in die Luft gehoben wurde.

Ich sah wie er mit seinem Gewehr auf den Vogel zielte, ihn aber nicht traf und mit mir weiter die Straße hinunterflog.

"Warte kurz!", rief er.

Ich wendete meinen Blick von Owen ab und Richtung des Dinosauriers. Ich versuchte so stark ich konnte mich aus seinem Griff zu befreien, aber es war ein langer Weg nach unten. Wenn ich es schaffen würde konnte ich auf einem der Dächer landen.

Ich konnte das Messer aus meinem Gürtel ziehen und haute es in das Bein des Vogels. Er schrie kurz auf, flog dann tiefer und ließ ein wenig locker. Ich stoch nochmal auf ihn ein, war plötzlich in freien Fall und spürte wie sich mein Magen umdrehte.

Ich landete auf einem großen Sonnenschutz. Der Stoff riss und ich flog durch die Stühle und Tische eines Restaurants. Ich stöhnte laut als mein Körper auf dem Boden aufschlug. Ich kannte noch viel Schmerz von der Army aber nichts tat mir im Vergleich so weh wie jetzt.

"Jane!", hörte ich Owen wieder schreien.

"Hier...", sagte ich mit einer rauen Stimme, stand vom Boden auf und taumelte Richtung Owen durch die Menschenmenge.

"Geht's dir gut?", fragte er besorgt, nahm mich in den Arm und schaute mich von oben bis unten an.

"Ja alles ok", sagte ich schmerzerfüllt und riss die kaputte Jacke von meinen Schultern. Ich fühlte einen stechenden Schmerz durch meine Muskeln zu meinen Arm laufen.

Blut rann wieder aus der Wunde meines Armes und mein ganzer Körper war voller Schnitte und blauen Flecken. Ich legte meine Hände um meine Rippen und wusste ich hatte blaubefleckte Rippen wenn nicht gebrochene.

"Nein ist es nicht", flüsterte er, strich die Haare aus meinem Gesicht und legte seine warme Hand auf meine Wange.

"Mir ist schon schlimmeres passiert", erklärte ich, schluckte hart und sagte ihm ohne Worte dass ich mehr als eine Assistentin war. Ein kleines Lächeln bildete sich auf meinen Lippen, als ich Owen ernst anschaute.

"Wie wärs mit einer Waffe?"