Shit! He's fucking up!

Kapitel 8

PoV. Julian:

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Während der Autofahrt konnte ich meine Gedanken nicht von den heutigen Ereignissen losreißen. Erst das absolut peinlichste Zusammentreffen mit dem absolut schönsten Mädchen, das ich je gesehen habe, und dann hat sie noch so einen abartigen Charakter. Ich meine, was zum Teufel? Ich verstehe ihre Art einfach noch nicht. Aber ich sehe das mal als eine Challange.
Auch wenn ich mich eigentlich auf das bevorstehende Treffen vorbereiten sollte. Ich meine, heute ist meine offizielle Mitgliedsaufnahme in die 'Bloodrops'. Zwar war ich in der letzten Woche bei zwei Treffen dabei, doch der Leader war nie dabei gewesen. 
Ich parkte auf dem Parkplatz eines Supermarkes, welcher schon geschlossen war. Ich warf einen Blick auf die Uhr. Zehn vor neun. Erst. 
Ich zog meine Zigarettenpackung aus dem Handschuhfach und stieg aus. Ich hatte noch zehn Minuten, bis Jo und Timmy mich holen kamen. Da ich nicht wusste, wo genau das Lager der Gang ist, wurde ich wie die letzten Male eingesammelt, immer an einem anderen Ort, stieg ins Auto und bekam dann meine Augen verbunden. Mir gefiel, dass die Gang so vorsichtig war. Lieber Vorsicht, als Nachsicht. 
Ich nahm genüsslich den letzten Zug meiner Kippe und schmiss den Stümmel in den nächsten Mülleimer. Ich sollte unbedingt aufhören.
Der mir schon bekannte silberne Audi A3 kam angefahren. Ich lief auf das Auto zu, und schloss meins ab. Das Beifahrer Fenster war unten, und ich sah Jo die Hand zum Gruß heben. "Hey, was geht?" begrüße ich beide, und streckte ihnen mein Handy entgegen. Jo nahm es mir ab, und Timmy grinste mich durch den Rückspiegel hindurch an. "Cool, dass du den Ablauf schon drin hast." "Ja klar, ist auch voll kommen in Ordnung. Man versteht ja die Probleme mit dem Vertrauen." Jo schaltete wortlos mein Handy aus, und wäre ich nicht grade dabei mir das Tuch um die Augen zu binden, hätte ich sicher den Blick gesehen, welchen beide gerade getauscht hatten.
Im Auto lief das Radio. Ich mag kein Radio. So viel Werbung, so viel dummes Geschwätz. Immer das Gleiche.
Hin und wieder wurde der Sender gewechselt. Ich vermute, damit ich die Lieder nicht so gut mitzählen kann, falls ich versuchen sollte, den Lagerort heraus zu finden. Ehrlich gesagt ist es mir viel lieber bei den beiden mitzufahren, und mein Auto da raus zu lassen. Es wäre eine Schande, wenn er am Lager gesehen wird, und entweder ich oder mein Auto verschwinden müsste. So ist er sicher. 

Nach einiger Zeit hielten wir an. Ich blieb sitzen und wartete, bis Jo oder Timmy mir die Augenbinde abnahm, oder mich aus dem Auto führten. Es ist schon beides vorgekommen. 
Diesmal nahm Jo mir die Augenbinde wieder direkt ab. Wir standen in der angrenzenden Garage, welche zum Lager gehörte. Ich stieg aus, und lief den beiden hinter her. 
Ich muss sagen, sie machten mir keine Angst, es ist ja nicht die erste Gang, der ich beitrete. Früher, zuhause, also bevor ich umgezogen bin, hatte ein Kollege meines besten Freundes auch eine Gang. Durch diese bin ich auch zum Streetfight gekommen. Ich bin sehr froh darum, denn ich liebe das Kämpfen. Nicht, anderen weh zu tun, eher den Adrenalinkick, welchen ich immer bekomme, sobald ich kurz vor dem Verlieren bin. Das ist das Beste. 
Im Lager angekommen begrüßte ich alle, bevor ich mich neben Chris setzte. Er ist in meinem Alter, jedoch schon lange in der Gang. Wir verstehen und echt gut, und bald gehen wir aufs gleiche College, wie ich von ihm erfahren habe. Wir haben uns auf anhieb gut verstanden, und eigentlich hat er mich gestern in meinen letztendlichen Zustand versetzt. "Hey, was geht, alles klar soweit?" fragte ich ihn, und wir schlugen kurz ein. "Ja soweit, bei dir?" "Ja, heute mega verkatert aufgewacht un..." "Ich auch." Fiel mir Chris ins Wort. "Und du glaubst es nicht, ich bin einfach in einem Keller aufgewacht." erzählte er mir und lachte. Ich lachte direkt mit. "Oh man, bei mir war's echt nicht besser, ich wurde von einem fremden Mädchen in 'na Gasse für tot erklärt, und wurde erstmal beatmet..." berichtete ich ihm meine Geschichte. "Nicht wahr, oder?" Chris hatte schon Tränen in den Augen vor lachen. "War sie wenigsten hübsch?" fragte er mich, nachdem er sich wieder etwas beruhigt hatte. "Sie war eine 12, mindestens. Ich weiß nicht, womit ich das verdient habe, nach gestern Abend." "Ey, du Glückspilz. Hast du ihre Nummer geklärt?" Oh man, ich bin doch komplett verblödet.
Ich schlug mir mit der flachen Hand gegen die Stirn, was Chris wieder zum lachen brachte. "Naja, ich denke mal, dein Schädel war etwa genau so krass wie meiner, oder?" Ich lachte kurz auf. "Hahaha, ja sicherlich. Das Ding ist nur, ich habe sie dann heute Nachmittag mit ihren Freunden in der Stadt getroffen, und bin noch mit ihnen mit gegangen, und habe es trotzdem vergessen. Oh man, ich sollte echt weniger trinken." Chris lachte sich nur einen ab, was mich zum grinsen brachte. Freundschaftlich schlug er mir auf die Schulter, lehnte sich etwas zu mir und meinte zwischen seinem Lachen: "Das hat hier jeder schon gesagt. Du wärst der erste, der es schaffen würde, glaub m..." Er unterbrach mitten im Satz, als man ein Motorrad in der Garage halten hörte. "Oh man, ich habe den Kerl so vermisst!" "Ja, ich auch." "Was er wohl sagen wird?" "Wie er sich wohl gemacht hat?" Aus jeder Ecke kam ein anderer Kommentar zu dem Ankömmling. Ich vermutete stark, dass es der Leader sein wird. Ich machte Chris nach, indem ich wie er mich von dem Sofa erhob, und Richtung Garage ging. Ich war hier einer der Größten, hatte also eine gute Sicht, auch wenn ich relativ weit hinten stand. Ich kam gerade an, als der Fahrer den Motor abschaltete. Zu meiner Überraschung waren zwei Personen gekommen. Die Mitfahrerin stieg ab, und nahm den Helm vom Kopf, währen der Fahrer das Motorrad auf den Ständer abstellte, was ich nicht mitbekam, denn ich konnte nicht glauben, wer gerade angekommen ist. "Marry?" kam es mir leise über die Lippen. Chris, welcher gerade, wie all die anderen den Leader begrüßen gehen wollte, blieb abrupt stehen, und sah mich entgeistert an. "Woher kennst du sie?" "Sie war diejenige von heute morgen." Klärte ich ihn auf, ohne meinen Blick von ihr zu nehmen. Als Chris nichts sagte, lugte ich kurz zu ihm herüber, und sah ihn dar stehen, den Mund weit offen. Ich sah wieder zu Marry. "Wenn Sam das mitbekommt, bist du tot. Oder lebendig unter der Erde." "Sam???" Mein Kopf schnellte wieder zu Chris, und ich sah ihn erstaunt an.
Er ist der Leader?