#11

172 14 1
                                    

Ich bekomme das Gefühl, dass du Jon nicht magst, meine Liebe! Immer, wenn du schreibst, wird er zum Arsch...

~Jonathan~

Ich knalle die Tür hinter mir zu und lass mich dann an ihr hinunterrutschen. Das habe ich nicht gewollt, ich wollte doch nur, dass es ihm gut geht. Immer, wenn es um ihn geht, drehe ich am Rad.

Die ganze Zeit, in der ich ihm meine Gefühle verheimlicht habe, habe ich gedacht, dass es der Himmel sein müsste, wenn ich Tommi endlich in meine Arme schließen kann, ihn küssen kann und mich für nichts davon schämen brauche. Niemals hätte ich gedacht, dass das Ganze diese Ausmaße annimmt. Niemals hätte ich gedacht, dass wir uns so streiten würden, dass ich so austicken würde. Ich weiß nicht... Hätte ich das hier auch gemacht, wenn ich es gewusst hätte. Ich meine, wäre ich das Risiko eingegangen? Hätte ich unsere Freundschaft dann freiwillig zerstört? Hätte ich das billigend in Kauf genommen? Ich lehne meinen Kopf gegen die Tür, schließe meine Augen und höre einen Engel auf der anderen Seite schluchzen. Daran bin ich Schuld, nur ich! Was hab ich nur getan?

Ich will nicht, dass er so verletzt ist. Ich will nicht, dass es wegen mir so ist. Wie kann ich das bloß wieder gerade biegen? Was kann ich tun, um es wieder gut zu machen? Wie soll ich das je wieder gut machen? Ich wollte ihm helfen und stattdessen mache ich einfach alles kaputt. Alles... Ich will ihn nicht verlieren! Was kann ich tun, damit das nicht passiert? Was soll ich bloß tun?

,,Warum bin ich so dumm?"

Ich schrecke hoch, hab ich das gerade wirklich gehört? Hat... Hat er das wirklich gesagt? Was macht er da drinnen? Schnell stehe ich auf, meine Hand greift nach der Klinke, doch... Ich zögere, er will mich nicht sehen. Er hat gesagt, ich solle gehen. Ob es gut wäre, wenn ich jetzt darein gehe? Mein Blick liegt auf der braunen Tür, welche das Portal zu Tommis Zimmer darstellt. Wie eine Statue am falschen Platz stehe ich einfach da, rühre mich nicht und lausche, um zu erraten, was hinter dieser Tür vor sich geht.

,,Ich will das alles nicht mehr!"

Was geschieht da hinter? Was macht er? Er wird sich doch nichts antun, oder? Nein, nicht Tommi, nicht mein Tommi... Aber er ritzt sich und ich hab diese Sachen gesagt und dann hat er mich aus dem Zimmer geworfen und jetzt sagt er diese Sachen und...

Bevor ich es richtig realisieren kann, stehe ich im Raum. Auf der Bettkante sitzt er. Er hat seinen Kopf in seine Hände gebettet. Dann sieht er zu mir auf. Tommi sieht schrecklich aus. Was hab ich bloß gemacht? Langsam gehe ich auf ihn zu: ,,Tommi, ich wollte das nicht. Bitte, rede mit mir. Wir können-"

,,Fass mich nicht an!", er springt auf, gerade als ich ihn in meine Arme schließen wollte.  Was hab ich nur gemacht?

,,Ok. Ok! Ich fass dich nicht an, aber bitte, bitte red' mit mir, Tommi. Das eben... Ich wollte das wirklich nicht! Ich liebe dich doch!", antworte ich verzweifelt auf seine Handlung.

,,Geh weg!", schreit er.

,,Nein...", ich schüttle mit aufgerissenen Augen meinen Kopf.

,,Verschwinde! Lass mich alleine!", brüllt er und presst sich seine Handgelenke an die Schläfe.

,,Ich werde dich niemals alleine lassen.", meine ich ruhig und bestimmt. Er sieht mich mit großen Augen an. ,,Tommi, ich möchte für dich da sein." Ich gehe vorsichtig auf ihn zu. ,,Ich will, dass du niemals mehr alleine bist. Und weißt du warum?" Jetzt stehe ich direkt vor ihm. Wir bewegen uns beide kein Zentimeter mehr, wir stehen einfach nur da. ,,Weil ich dich liebe!", antworte ich mir selbst nach ein paar Minuten. Weiterhin herrscht Stille zwischen uns. Ich traue mich nicht ihn in meine Arme zuschließen, will nicht, dass er mich wieder wegstößt.

The Disatvantage of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt