Kapitel 2

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Kapitel 2


Kapitel 2

Es kommt Annie wie eine halbe Ewigkeit vor, auch wenn es in Wahrheit wohl nur wenige Stunden sind, bis sich die Tür wieder öffnet und mehrere bewaffnete Männer herein kommen. Sofort wendet Annie den Blick vom Boden ab und sieht auf. Die Männer richten ihre Waffen sofort auf sie. Die Blicke der Männer richten sich auf ihren am Boden liegenden Vater. Um ihn herum hatte sich mittlerweile eine riesige Blutlache gebildet, so als hätte er keinen Tropfen Blut mehr in sich. Doch schnell wenden die Soldaten den Blick wieder ab. Ein breitschultriger, großer Mann tritt zwischen ihnen hervor. Auch er richtet eine Waffe auf Annie, jedoch sieht diese anders aus, als die anderen. Annie versucht zu erkennen, wozu diese Waffe ist und was anders an ihr ist, doch der Mann gibt sich alle Mühe zu verbergen, was genau er dort in der Hand hält. Feindselig sieht Annie zu ihm. Auf dem Gesicht des Mannes erscheinen keinerlei Emotionen, man sieht keine Regung auf seinem Gesicht. Langsam schreitet er zu ihr heran, seine schweren Stiefel hallen bei jedem Schritt im gesamten Raum wieder. Annie blickt ihm direkt ins Gesicht. Er beginnt zu grinsen.

»Hallo Mrs. Irwin.«, beginnt er zu reden. Annie antwortet ihm nicht, sie sieht ihn nur an.

»Wohl nicht so gesprächig, was?«, grinsend tritt er näher an sie heran.

»Was wollen sie?«, fragt Annie nach einem kurzen Moment Stille.

»Ich hole sie ab.«, entgegnet er nur trocken und drückt ihr das Gewehr an die Schläfe. Annie weiß, dass sie diese Kugel niemals aufhalten könnte, dazu ist sie zu nah an ihrer Schläfe. Außerdem weiß sie nicht wo sie ist, also ist eine Flucht fast unmöglich. Sie muss in Erfahrung bringen wo sie sich befindet und wie sie sich am besten befreien kann. Selbst wenn sie die Männer alle töten würde, was bei der Anzahl der Männer fast unmöglich ist, könnte sie sich nicht von den Ketten befreien und so ist eine Flucht unmöglich.

»Stehen sie auf.«, befiehlt er und sie steht langsam auf. Die Ketten hindern sie jedoch daran sich weiter zu bewegen. Der Mann packt sie grob, während ein anderer Annie von den Ketten befreit. Annie weiß, dass es zwecklos ist, wenn sie sich wehrt, also lässt sie alles mit sich machen. Der Mann, dessen Namen sie noch nicht weiß, zieht sie grob aus dem Raum, er hat das große Gewehr mittlerweile gegen eine kleine Pistole gewechselt, die er fest an ihre Schläfe presst. Annie wird durch einen dunklen Flur gebracht, doch sie kann nicht erkennen wo sie ist. Bis auf etwas Schnee und ein paar Berge erkennt sie nichts. Man führt sie durch einen langen Flur und sie versucht sich alles einzuprägen, denn sie weiß, dass sie fliehen muss. Karten an den Wänden, Lagepläne, Geheimcodes. Als sie in den nächsten Raum geführt wird erschaudert sie. Es stehen zwei Sachen in dem Raum: Ein Stuhl, der von vielen Gerätschaften umgeben ist und eine andere Maschine, mit der Annie allerdings nichts anfangen kann. Außerdem stehen wieder bewaffnete Männer im Raum, und Arnim Zola, der Wissenschaftler von vorhin. Er blickt erwartungsvoll zu ihr, so als würde er alle Hoffnungen in sie setzen, so als würde sein Überleben von ihr abhängen. Der Mann drückt sie auf den Stuhl und schnallt sie fest. Dann treten die bewaffneten Männer zurück. Der Wissenschaftler wiederum tritt näher an sie heran. Er kontrolliert noch ein Mal ob alle Schnallen fest sind und steckt ihr dann gewaltsam einen Beißschutz in den Mund.

»Gedankenumpolung beginnen.«, befiehlt er dann. Annie bekommt Panik. Eine Gedankenumpolung klingt nicht gut. Danach könnte HYDRA sie zu allem zwingen, auch zu Sachen, die sie nicht will. Ein weiterer Wissenschaftler tritt heran und dreht ein paar Knöpfe an einer Schalttafel. Annie spürt, dass sich zwei Metallplatten an ihren Kopf legen. Ein stechender Schmerz schießt durch ihren Kopf. Sie beginnt zu schreien. Ihr ist bewusst, dass die Umpolung ihre Gedanken verändern sollte, doch sie kann keine Veränderung feststellen. Außer dem Schmerz spürt sie nichts. Nach weniger als einer Minute entfernen sich die Metallplatten und sofort verschwindet der Schmerz. Annie überlegt was sie tun soll, doch dann beschließt sie, dass sie so tut, als wäre die Umpolung erfolgreich gewesen. So steigen möglicherweise ihre Chancen, dass sie es hier raus schaffen kann.

»Mrs. Irwin.«, wendet sich Zola an sie. Sofort sieht sie ihn an.

»Ja?«, fragt sie.

»Geht es ihnen gut?«, fragend sieht er sie an. Sie nickt nur zur Bestätigung. Daraufhin lächelt der Wissenschaftler kurz und nickt dann jemandem hinter Annie zu. Bevor diese realisieren kann was passiert wird ihr zum zweiten Mal an diesem Tag eine Betäubungsspritze in den Hals gerammt und sie wird bewusstlos.

Als sie dieses Mal wieder zu sich kommt befindet sie sich nicht in dem Raum in dem sie vorher war, sondern auf einem Bett. Sie ist nicht gefesselt, doch sie spürt, dass etwas anders ist. Etwas an ihr ist nicht so wie es vorher war. Annie kann an ihrem Körper immer wieder kleine Löcher entdecken. Irritiert sieht sie erst ihre Beine, dann ihre Arme an. In regelmäßigen Abständen sind die Löcher quer über ihren Körper verteilt. Annie weiß nicht, was das ist, doch ihr ist bewusst, dass sie hier raus muss. Sie muss es schaffen vor HYDRA zu fliehen, bevor sie noch mehr Experimente an ihr durchführen. Ihr ist bewusst, dass HYDRA alles daran setzen wird die Gedankenumpolung noch ein Mal zu wiederholen, falls heraus kommen sollte, dass sie bei Annie nicht angeschlagen hat, und sie weiß nicht, ob sie eine weitere Umpolung durchstehen könnte. Schnell steht Annie auf. Sie bemerkt, dass sie nur Socken anhat und entdeckt ihre Stiefel am anderen Ende des Raumes. Schnell durchquert sie diesen und schlüpft in eben diese. Sie bindet sie zu und sieht sich um. Das Fenster ist zu klein um aus diesem heraus zu klettern, also muss sie aus der Tür heraus gehen. Ihr bleibt nichts anderes über als zu hoffen, dass HYDRA denkt sie wäre nun eine von ihnen und die Tür nicht verschlossen hat. Schnell geht sie auf diese zu und zu ihrer Erleichterung lässt sich diese öffnen. Bevor sie aus dem Raum tritt sieht sie sich schnell um. Auf den Gängen ist komischerweise niemand zu sehen. Irritiert, aber gleichzeitig alarmiert schreitet Annie die dunklen Gänge entlang. Immer wieder sieht sie sich um, doch sie kann keinen Menschen entdecken. Mittlerweile weiß sie wo sie einen Ausgang findet, sie hatte einen Lageplan entdeckt, in dem Moment als man sie in den Raum für die Gedankenumpolung gebracht hatte. Schnell rennt sie die Gänge entlang. Sie hat es fast geschafft, da kommen ihr zwei bewaffnete Männer entgegen. Doch bevor sie auch nur die Chance hat sie davon zu überzeugen, dass sie eine von ihnen ist schießen sie. Kurz bevor die Kugeln Annie treffen schafft sie es diese in der Luft zu stoppen und lässt sie einen Augenblick vor sich schweben. Als die Männer sehen, dass sie nicht getroffen haben sehen sie erschrocken zu ihr. In ihren Augen spiegelt sich die Angst wieder. Schnell lässt Annie die Kugeln nach vorne schnellen und schießt den beiden Männern in den Kopf. Das Blut spritzt heraus und beide sinken zu Boden. Sofort geht sie zu beiden und durchsucht sie. Sie schnappt sich ein paar Wurfmesser, durch ihre Arbeit kann sie sehr gut damit umgehen, und eine Pistole, sowie Ersatzmunition. Dann rennt sie weiter. Es kommt ihr nur noch ein Soldat entgegen, diesem wirft sie ein Messer direkt in die Brust, dann sieht sie die rettende Tür. Doch als sie sieht, dass diese mit einem Code gesperrt ist schwindet ihre Hoffnung. Vor ihr bleibt sie stehen. Sie überlegt, ob sie die Tür durch ihre Kräfte öffnen kann und versucht es. Es kostet sie etwas mehr Kraft als erwartet, doch schnell ist die Tür geöffnet und sie schlüpft hindurch. Schnell schließt sie sie hinter sich und durchsucht die Garage in der sie gelandet ist. Hier stehen unzählige Fahrzeuge herum. Sie überlegt nicht lange, sondern steuert direkt auf eines der Motorräder zu. Ein Auto ist bei einer Flucht nicht wirklich praktisch und Annie weiß nicht, ob es nicht vielleicht eine Flucht geben wird. So unbemerkt wie sie jetzt hier her gelangt ist wird sie es vielleicht nicht hier weg schaffen. Sie schiebt eines der Motorräder direkt vor das Tor, dann lässt sie es an. Es ist erstaunlich leise und Annie bekommt wieder Hoffnung, dass sie es doch unbemerkt schafft zu fliehen. Sie hat nur ein Ziel: Howard Stark.

Annie I - Avengers AssembleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt