Tag 1 - Die Macht eines Badboys

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Noch immer starrte ich stumm in die hellen grauen Augen und schluckte unsicher.
"Alles in Ordnung? Können wir los?" Ich riss mich von den hübschen Augen los und betrachtete die feinen Härchen auf den Wangen des Neuankömmlings.

"Hör auf damit, Lucy. Das ist Zac, mein bester Freund."
Wer zur Hölle war Lucy?
"Du bist Lucy", wetterte Deryn in meinem Schädel.
"Ich heiße nicht Lucy", protestierte ich automatisch und der wunderschöne Zac sah mich verwirrt an.
"Ja, das weiß ich."

Seine Lippen waren etwas rissig und seine Ohren standen etwas ab, aber ansonsten stand er Deryn in nichts nach. Abgesehen von den leichten Rissen hatte auch er volle Lippen, eine hübsche Nase und Haare, die ihm lässig über die Seite fielen.
Irgendwie sah er ... wilder als mein neuer Körper aus.

"Er zupft sich nicht die Augenbrauen, oder?", wollte ich die nervende Stimme in meinem Kopf fragen, sagte es aber aus Versehen laut.
"Scheiße, Deryn, sag mir nicht, dass du was genommen hast. Der Hollister wartet doch nur darauf, dass er dich erwischt."
"Hör auf von meinem besten Freund zu schwärmen und verhalte dich gefälligst normal. Alter, nur denken zu müssen ist ganz schön anstrengend."

"Ich hab nichts genommen", verteidigte ich mich gegenüber dem hübschen Mann und ignorierte Deryn. "Denkt sie wirklich, dass sie mich ignorieren kann? Hör auf daran zu denken, wie gut Zac aussieht. Außerdem sehe ich besser aus, was dich also dazu bringen sollte in einen Spiegel zu starren, anstatt meinen besten Freund anzugraben."

"Ich grabe ihn nicht an", protestierte ich und der Schönling hob eine Braue. "Komm mit, bevor der was merkt", er stand auf und ging Richtung Tür, dann sah er abwartend zu mir.

"Jetzt lauf ihm schon nach. Vermutlich ist das eh alles ein Traum. Alles nicht real. Eigentlich kann es dir ja egal sein, was Luna macht. In ein paar Stunden wachst du eh wieder auf."
"Ich heiße nicht Luna", stieß ich hervor, fügte dann aber in Gedanken hinzu: "Ganz genau. Das hier ist alles ein Traum und du bist jetzt still und lässt mich mein Ding machen."

Zac war wieder zurückgekommen und packte mich am Handgelenk: "Los jetzt, du Pisser. Ich hab keine Lust dich nächstes Wochenende von der Suchttherapie abholen zu müssen."
"Ist es eigentlich Zufall, dass du genau wie Zac Efron heißt? Oder kennst du den irgendwie?", er sah mich etwas verstört an und zerrte mich dann aus der Küche.

"Was für Dinger hast du geschluckt, Deryn?", fragte er mich, sobald wir vor der Tür standen.
"Ich habe nichts geschluckt", wiederholte ich und befreite meinen Arm aus seinem viel zu festen Griff: "Und du tust mir weh."

"Ist das dein scheiß Ernst?", knurrte er und packte mich erneut am Handgelenk. "Komm jetzt mit", obwohl es weh tat, ließ ich mich mitziehen.

Er roch echt gut, so nach teurem Aftershave.
"Das Aftershave ist eigentlich voll billig", motzte die Stimme in meinem Kopf: "Aber es ist mir alles egal, das kann nämlich gar nicht real sind. Das ist alles ein Traum. Auch wenn Zacs Berührung sich täuschend ... echt anfühlt. Verdammte Scheiße, bin ich gerade tatsächlich kurz eingenickt?"

Von draußen sah Deryns Haus noch größer aus. Es war eine große, moderne Villa mit Glasfronten und einer großen Einfahrt. Das Einzige was mich daran störte war der Körper, in dem ich befand.
"Lara, ich geh jetzt schlafen. Irgendwie bin ich müde. Tu was du willst, denn wenn ich wieder aufwache, dann bin ich eh wieder in meinem eigenen Körper. Weil das Ganze ist ja nur ein Traum und eigentlich schlafe ich ja ...", war er tatsächlich eingeschlafen? Zumindest hatte ich jetzt Ruhe.

"Fahren wir jetzt zur Schule?", wollte ich wissen und stieg auf den Beifahrersitz. Das Auto war ein schwarzer SUV und roch im Innern nach Neuwagen.
"Wenn du es schaffst dich normal zu verhalten."
"Bekomme ich hin", sagte ich und lächelte Zac an.
Wieso sah er nur so hübsch aus?

Zwischen Himmel und HölleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt