Prolog

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Diese Geschichte schreibe ich mit Sennaphine.

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Keine Ahnung, wer behauptet hatte, dass man nach seinem Tod ein weißes Licht sah. Das nächste, was man nach dem Sterben sah, war auch nicht schwarz oder bunt oder hellblau mit gelben Punkten - stattdessen wurde ich in die Luft gehoben und konnte die Szenerie unter mir betrachten.

Mein Körper lag unnatürlich verdreht auf der Straße, mein Kopf saß nicht mehr richtig auf seinem genauen Platz und Blut sickerte aus der riesigen Wunde an meiner Schläfe in mein blondes Haar.
Ich selbst war etwas ohne Substanz - ich leuchtete, ohne zu leuchten, war da, ohne da zu sein und flog, ohne mich zu bewegen.
Menschen schrien und ein Zivilist bettete meinen Kopf in seinen Schoß, als er meinen Puls suchte. Das konnte er im Angesicht der riesigen Blutlache unter mir auch direkt bleiben lassen. Überall schien Blut zu sein. Selbst meine hellblau gefärbten Haarspitzen waren mit dem dunkelroten Lebenssaft getränkt.
"Sie ist einfach in den Weg gesprungen", rief der Fahrer, der den LKW gesteuert hatte und gerade aus seinem Gefährt stolperte. Ein kleines Rinnsal Blut strömte von seiner Stirn sein Gesicht hinab bis zum Kinn."Hat den kleinen Jungen von der Straße gestoßen und ihn gerettet."
In der Ferne hörte ich die Sirenen und mein Blick wanderte wieder zu meinem leblosen Körper. Ich würde nicht aufwachen, egal, wie viele Krankenwagen kämen.

Ich war tot. Hm. Hatte ich mir irgendwie spektakulärer vorgestellt. Mit mehr Explosionen und einem lauten Knall. Verdammt. Das war dann also mein Leben gewesen. Und dann wurde tatsächlich alles weiß.

Zwischen Himmel und HölleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt