Chapter 27

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4. Mai 2016

Um 8 Uhr wurde ich vom Hahn unter meinem Fenster geweckt und war hellwach .
Das passte mir aber ganz gut, denn schließlich wollte ich hier nicht den ganzen Tag verschlafen.
Gestern Abend nach meiner Ankunft hatten meine Oma und ich gemeinsam Abendbrot gegessen und noch den ganzen Abend geredet.
Nachdem ich also um 8 Uhr schon vom Hahn geweckt wurde, zog ich mir eine Jogginghose und einen lockeren Pullover an und verließ mein Gästezimmer.
In der Diele traf ich auf meine Oma, die gerade mit dem Hund gehen wollte.
,, Guten Morgen, Oma. Wolltest du gerade mit Hannes gehen ? Dann kümmere ich mich um die Tiere hier auf dem Hof und mache einen morgendlichen Rundgang. '', schlug ich vor und wollte ihr unter die Arme greifen.
,, Guten Morgen, Christina. Das wäre sehr nett von dir. Du weißt ja wo alles ist. Alles ist noch wie früher. '', sagte sie zu mir und lächelte mich an.
Meine Oma ging dann mit Hannes, ich zog mir Gummistiefel an und machte die morgentliche Routine.
Das Futter für die Gänse auffüllen, das Tor nach draußen für die Gänse öffnen.
Dann nebenan zu den Hühnern, dort das Futter auffüllen, die Eier rausnehmen und in den Eierkarton legen und den Hühnern das Tor nach draußen öffnen.
Danach ging ich in die Ecke der Katzen, wo ich deren Näpfe auffüllte und ihnen neues sauberes Wasser brachte.
Eine der Katzen, Bruno hieß er, kam gerade und strich um meine Füße.
,, Hey Bruno. Lange nicht mehr gesehen. '', sagte ich zu ihm und ging in die Hocke.
Ich kraulte ihn eine Weile und ging dann weiter zu den Pferden.
Ich kannte alle Pferde die meine Oma je gehabt hatte, aber leider gab es alle nicht mehr.
Einige waren gestorben oder so krank und alt, dass sie eingeschläfert werden mussten.
Andora war auch eine von diesen und sie fehlte schon irgendwie, denn auf ihr hatte ich das Reiten gelernt.
Wer mir auch fehlte war das Shetland Pony Martin, denn er war mein eigenes Pony und mein erster Anfang mit Pferden oder beziehungsweise mit dem ranführen ans Reiten.
Nachdem ich zu groß wurde für meinen Martin, hatte Oma entschieden an eine Physiotherapie Praxis für Kinder abzugeben.
Damals war ich traurig darüber, aber heute hatte ich Verständnis dafür und glücklich über Omas Entscheidung.

Lucy war nun Omas einziges Pferd momentan aber sie wollte sich bald ein weiteres wieder dazu holen, meinte sie gestern

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Lucy war nun Omas einziges Pferd momentan aber sie wollte sich bald ein weiteres wieder dazu holen, meinte sie gestern.
An Lucys Box angekommen, streichelte ich ihr erstmal über den Kopf und versuchte ihr Vertrauen zu gewinnen.
Ob sie mich erkennt ?
Ich musste später aufjedenfall mal Oma fragen, ob ich mit Lucy Reiten konnte.
Ich trat anschließend in ihre Box, machte den Mist raus und gab ihr frisches Heu zum fressen.
Danach öffnete ich ihre Tür der Box zum Außengelände und sofort ritt sie nach draußen.
Eine Weile schaute ich Lucy noch nach und war in meinen Gedanken versunken, bis ich dann ihre Box verließ und zurück in die Stube ging.
Dort deckte ich in der Küche den Frühstückstisch und gerade als ich fertig damit war, kam meine Oma mit Brötchen wieder.
,, Perfekt ! Danke Maus. '', sagte sie dankend und legte die Brötchentüte auf den Tisch.
In aller Ruhe frühstückten wir und ließen den Tag ruhig angehen.

**
Es war schon Nachmittag und ich hatte vorhin von Oma das Okay bekommen, dass ich mit Lucy reiten durfte.
Gerade stand ich in ihrer Box mit der Striegelkiste und machte sie wieder hübsch.
Ihre Mähne hatte ich geflochten und mit einem Gummiband alles befestigt.
Nachdem ich mit dem Striegeln fertig war, brachte ich die Striegelkiste wieder weg.
Dafür holte ich den passenden Sattel und Halfter mit Zügel für Lucy.
Ich befestigte alles richtig und band Lucy schonmal im Außengelände fest.
Ich ging schnell nochmal rein, zog mir meine alte Reiterhose, Reiterstiefel und einen kuscheligen Pullover an.
Meiner Oma sagte ich noch schnell Bescheid, dass ich jetzt los ritt und ging dann wieder zu Lucy.
Ich löste die Zügel von der Stange und setzte mich dann aufs Pferd.
Es war schon viel zu lange her, dass ich auf einem Pferd saß und ich ließ mir erstmal Zeit mich daran zu gewöhnen.
Bevor ich auf freien Weg reiten würde, wollte ich erstmal ein paar Runden über das Außengelände hier auf dem Hof mit Lucy reiten.
Anfangs war alles noch holprig, aber nach drei Runden hatten wir ein gutes Team gebildet und es klappte besser.
Nach einigen weiteren Runden wollte ich mit ihr das Außengelände nun verlassen und auf freien Weg mit Lucy reiten.
Das Tor vom Außengelände war zu und da fiel mir ein, dass Lucy mal ein Sprungpferd war.
Das Tor war nicht allzu hoch und eigentlich machbar für Lucy, auch im untrainierten Zustand.
Ich riskierte zwar gerade mächtig etwas, aber wer nicht wagt der nicht gewinnt.
Ich probierte es mit Lucy aus und sie schaffte den Sprung tatsächlich.
,, Gutes Mädchen ! '', lobte ich sie und klopfte sie am Hals.
Ich ritt mit Lucy über Feldwege und durch das Moor und fühlte mich so unglaublich frei.
Kein Roman und kein Streit, sondern einfach nur Lucy, ich und ein Gefühl von Schwerelosigkeit.

**

Zum frühen Abend kam ich mit Lucy wieder zurück auf den Hof.
In ihrer Box nahm ich ihr den Sattel und das Halfter wieder ab, lobte sie nochmal brav und gab ihr dann ihr Abendbrot und dieses als Belohnung sogar in doppelter Menge.
Ich verließ dann ihre Box, brachte das Reitzeug wieder weg und ging dann in die Stube.
Irgendwie war ich jetzt schon müde, aber ich blieb wach.
Oma hatte mein Lieblingsessen, Spaghetti mit Lachsgratin, gekocht und ich schlug mächtig zu.
Wir unterhielten uns nach dem Essen noch lange.
Nachdem wir den Tisch abgeräumt hatten, zog ich mir im Gästezimmer meine bequeme Jogginghose und einen weiten aber kuscheligen Pullover an.
Ich schlüpfte in meine Sneaker, nahm mir eine kleine Decke aus dem Stall mit und setzte mich auf die Weide.
Dort beobachtete ich Lucy und hing meinen Gedanken nach.
Der Tag und die Zeit bei meiner Oma neigten sich dem Ende zu und so langsam musste ich mir Gedanken um Roman und meine Beziehung machen.
So ging es nicht mehr weiter.

Anything can happen [ Roman Bürki ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt