Chapter 13

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28. Dezember 2015

,, Können wir los ? '', fragte Roman und zog sich seine Jacke an.
,, Ja. '', meinte ich und Marco stimmte zu.
Heute wollten die beiden Jungs mit mir nach Bern fahren und mir etwas die Stadt zeigen.
Das Wetter draußen war perfekt dafür, denn es schien die Sonne und es war blauer Himmel.
Wir gingen in die Tiefgarage, wo Romans Auto stand.
Während ich mich nach vorne zu meinem Freund setze, ging Marco nach hinten auf die Rückbank.
Roman legte während der Fahrt wie immer seine Hand auf meinen Oberschenkel und ich legte meine Hand auf seine.
,, Du trägst ja den Ring. '', stellte mein Freund fest und musste grinsen.
,, Natürlich. Er ist wunderschön und ich trage ihn gerne. '', meinte ich und betrachtete den funkelnen Ring.
Er war wirklich wunderschön und ich könnte ihn stundenlang anstarren.
,, Freut mich sehr, dass er dir so sehr gefällt, Schatz. Ich liebe dich. '', sagte Roman und beugte sich zu mir rüber zum küssen.
,, Roman, du sollst Auto fahren und nicht deine Freundin abknutschen. '', meckerte Marco von der Rückbank.
,, Du bist nur neidisch. '', ärgerte Roman seinen jüngeren Bruder.
,, Pff. '', gab Marco beleidigt von sich.
Die beiden konnten schlimmer als Mädchen sein.

**

,, Bern ist wunderschön. '', sagte ich und ließ meinen Blick durch die Gegend schweifen.
,, So wunderschön wie du. '', machte Roman mir das Kompliment und umarmte mich von hinten.
Ich schmunzelte und genoss die Aussicht.
,, Kannst du ein Foto von uns machen ? '', fragte ich Marco neben mir.
,, Klar. '', meinte er und nahm mein Handy entgegen.
Er machte ein paar schöne Fotos von Roman und mir hier in Bern mit dieser wunderschönen Kulisse.
Bern beeindruckte mit der Altstadt unglaublich und in keine Stadt war ich bis jetzt so verliebt, wie in Bern.
,, Wie wäre es mit etwas Shopping ? '', wollte Roman von Marco und mir wissen.
,, Du hast erst an Weihnachten eine Menge an Geld für mich ausgegeben. Du brauchst mir nichts zu bezahlen, Schatz. Ich bin auch ohne dich immer super um die Runden gekommen und konnte meinen Lifestyle leben. '', sagte ich Roman meine Meinung und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
,, Aber ich tu es doch gerne. '', meinte Roman.
,, Ich brauch auch kein Shopping jetzt. Ich wäre für einen Abstecher in ein Café und dort lassen wir es uns gut gehen. '', schlug Marco vor.
,, Ich bin mit dabei ! '', rief ich begeistert und hakte mich bei Marco ein.
Roman seufzte und lief neben mir her.
Irgendwie war mein Freund heute nicht gut drauf.
Aber ich wollte mir den Tag in Bern nicht durch schlechte Stimmung vermiesen lassen, deshalb blendete ich es aus und versuchte den Tag zu genießen.

**

Marco kannte ein schönes Café in Bern, in welchem wir jetzt saßen.
Während die beiden Jungs sich einen Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee bestellt hatten, hatte ich mich für eine Waffel und einen Smoothie entschieden.
Roman saß am Tisch gegenüber von mir und stocherte in seinem Kuchen rum.
Diese miese Laune war wohl ansteckend, denn so langsam hatte sie mich auch erreicht.
,, Könntest du mir bitte sagen, was du heute für ein Problem hast ? Seit wir in Bern angekommen sind, bist du nur noch schlecht drauf. '', sprach ich meinen Freund drauf an.
,, Darf ich nicht auch einmal schlecht drauf sein ? Du bist es doch auch eine Woche lang, wenn du deine Regel hast. '', pampte Roman mich an.
,, Aber sonst geht es dir gut ? Wieso machst du mich denn jetzt so doof an ? '', fragte ich ihn.
,, Du hast doch angefangen. '', meinte Roman trotzig.
,, Ich habe dich lediglich gefragt, wieso du so schlecht drauf bist heute. Ich darf mich ja wohl noch nach dem Wohlbefinden meines Freundes erkundigen. ", fuhr ich ihn an und wurde langsam sauer.
,, Soll ich dir sagen wieso ? Du klebst förmlich an meinem Bruder seit wir bei meinen Eltern sind. Du schenkst Marco so viel Aufmerksamkeit und ich bekomme davon so wenig ab. '', beschwerte sich Roman.
,, Das stimmt gar nicht ! '', meinten Marco und ich gleichzeitig.
,, Nein, natürlich nicht. Stehst du jetzt auf meinen Bruder ? Wechselt du so schnell deine Gefühle ? '', fragte mich Roman und er meinte es ernst.
,, Spinnst du jetzt komplett, Roman Bürki ? Dir steigt da wohl etwas gerade ziemlich zu Kopf. Ich stehe nicht auf Marco, er ist lediglich ein guter Freund geworden. Wie kannst du so etwas nur von mir denken ? '', machte ich ihn an und stand auf.
,, Wo willst du jetzt hin ?! Einfach abhauen ?! '', fragte Roman kalt nach.
,, Genau ! Bloß weg von dir ! '', schrie ich ihn an und verließ kurz darauf das Café.
Ich lief ein Stück und ließ kurzer Hand die Tränen über meine Wangen laufen.
Das war er wohl, unser erster Streit.
Es verletzte mich, dass Roman dachte ich würde auf seinen Bruder stehen und meine Gefühle so schnell ändern.
Marco war lediglich ein guter Freund, mit dem ich auf einer Wellenlänge war.
Und Roman ? Ihn liebte ich unglaublich sehr, so dass mich seine Worte um so härter trafen.
Ich saß auf einer Bank, schaute aufs Wasser in dem sich die Sonne spiegelte und wusste nicht was ich tun sollte.
In der Schweiz kannte ich nichts und niemanden, wusste nicht mal wie ich zurück nach Münsingen geschweige denn zurück nach Dortmund kommen würde.
Ohne Auto und Orientierung war ich auf geschmissen.
Das vibrieren meines iPhones weckte mich aus meinen Gedanken und Romans Anruferbild erschien auf meinem Display.
Was will er denn noch ? Will er mir noch weiter weh tun oder sogar mit mir Schluss machen ?
Er hatte immernoch nicht aufgelegt und ich nahm mit einem schluchzen das Telefonat an.

** Telefonat **
C = Christina / R = Roman

C : Was willst du denn noch ?
R : Schatz, bitte. Ich bin so ein Idiot. Es tut mir leid.
C : Was tut dir denn bitte leid ? Du warst doch vorhin noch so selbstüberzeugt von dir.
R : Ich habe dich falsch behandelt, schon wieder. Es tut mir leid, dass ich dir Gefühle für Marco vorgeworfen habe. Bitte sag mir wo du bist. Ich mache mir Sorgen um mein Mädchen.
C : Ich weiß nicht wo genau ich bin, aber ich sitze auf einer Bank direkt am Wasser.
R : Ich denke, dass ich weiß wo das ist. Bitte bleib dort, okay ? Marco und ich kommen.
C : Okay.

** Telefonat beendet **

Jetzt saß ich hier und wartete auf Roman und Marco.
Beim Telefonat mit Roman konnte ich Reue in seiner Stimme hören und ich wusste jetzt schon, dass ich ihm sowieso wieder verzeihen würde.
Das war wohl einer meiner schlechten Eigenschaften, aber ich hasste Streit und konnte sowas nicht lange aushalten.
,, Da ist sie ! '', vernahm ich Marcos Stimme von etwas weiter weg und drehte meinen Kopf in deren Richtung.
Da war Roman, welcher sofort auf mich zu lief.
Ich stand von der Bank auf und wurde sofort in seine Arme gezogen.
Romans Umarmung war fest und so eng, so als würde er mich gleich verlieren.
,, Es tut mir so leid. ", sagte Roman und schaute mich an.
,, Manchmal kannst du echt ein Idiot sein, Bürki. '', bemerkte ich und musste leicht schmunzeln.
,, Ich weiß. Aber wenn schon, dann will ich dein Idiot sein. Nur dein Idiot. ", meinte Roman und presste seine Lippen auf meine.
Meine Gefühle für Roman sind einfach unglaublich stark und aus diesem Grund wurde ich immer wieder schwach bei ihm.
,, Wollen wir zurück zu meinen Eltern nach Hause ? '', wollte Roman wissen.
,, Ich wäre dafür. Irgendwie bin ich gerade total müde und schlapp. '', meinte ich und die beiden Jungs wollten auch nach Hause.
So machten wir uns auf den Weg zu Romans Wagen und fuhren wieder nach Münsingen.

**

,, Du bist ja endlich wach. '', bemerkte Roman und strich mir durchs Haar.
Ich sagte nichts und kuschelte mich noch enger an Romans Brust.
Ich war total platt, war im Auto schon eingeschlafen und hatte dann im Gästezimmer weiter geschlafen.
,, Wie spät ist es ? '', fragte ich Roman.
,, Schon 20 Uhr. Magst du etwas essen ? Es gab schon Abendessen, aber ich habe dich schlafen lassen. '', meinte Roman.
,, Nein, danke. Ich will eigentlich nur noch weiter schlafen. '', antwortete ich und schloss wieder meine Augen.
,, Ist alles in Ordnung, Schatz ? '', wollte Roman besorgt wissen.
,, Bin nur müde. '', murmelte ich und zog die Decke höher.
,, Dann lass uns schlafen. '', meinte Roman und zog seine Decke ebenfalls höher.
,, Ich liebe dich. '', hauchte Roman und legte seine Arme um mich.

Anything can happen [ Roman Bürki ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt