Chapter 32

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4. Juli 2016

,,Wir haben beide das Gefühl in der Partnerschaft nicht wir selbst zu sein und wenn es weh tut, warum tun wir es uns an? Und wenn Glück hier drin nicht zu finden ist, wonach suchen wir dann? Es macht mich krank das ich angeblich der bin, der die Schuld hat und gleichzeitig der bin, der die ganzen Lasten schultert. Angeblich der bin, der hier alles kaputt macht, doch gleichzeitig der, der immer wieder zu dir kommt und alles gut macht. Ich frag mich ständig was ich ändern kann und änder dann selbst Dinge die mir gut gefallen, einzig um dir zu gefallen. Ich weiß nicht weiter wie ich mich so verbiegen soll. Ich weiß nicht mehr wie ich ehrlich zu mir sein kann und dich lieben soll. '', ertönte es aus meinen Radiolautsprechern im Auto.
Diese Zeilen passten so genau in meine momentane Situation und es war fast so, als wäre dieses Lied nur für diese Situation bestimmt.
Die Situation zwischen Roman und mir hatte sich seit dem letzten mal nicht gebessert, sondern eher verschlechtert.
Wir hatten uns nicht mehr gesehen, kaum geschrieben oder telefoniert und einfach weiter auf Distanz gelebt.
Es fiel mir so unfassbar schwer und Romans Kälte tat mir weh, aber ich wollte nicht den Schritt auf ihn zu gehen.
Im Endeffekt tat ich es jetzt doch, denn ich saß gerade in meinem Auto und fuhr nach Frankfurt zum Flughafen.
Dank Cathy hatte ich erfahren, dass der BVB heute nach Dubai ins Trainingslager flog und Roman mit dabei war.
Er hatte es nun offiziell wieder nach ganz oben geschafft.
Aufjedenfall fuhr ich ihm jetzt nach und wollte ihn am Flughafen noch abfangen, denn ich wollte ihn nicht im Streit beziehungsweise mit dieser Distanz zwischen uns fliegen lassen.
,, Vielleicht haben wir uns überschätzt,gehofft dass aus den Differenzen Liebe wächst. Doch ich weiß nicht ob das reicht, wieviel Zeit uns noch bleibt. Es kommt wie es kommen muss. Doch wenn es sein muss, kämpf ich bis zum Schluss. '', sang ich den Refrain mit.
Es waren nur noch 10 Minuten laut Navi und ich war am Flughafen.
Mein Herz hämmerte mir jetzt schon wie wild gegen die Brust und ich hoffte zu sehr, dass ich Roman noch abfangen konnte.
Durch einen Stau war ich später als geplant in Frankfurt und hatte nicht mehr viel Zeit.
,, Und natürlich seh ich das Schöne und bisher überwiegt es. Gott weiß ich lieb dich und ich halt fest egal wie schwer die Kritik ist. Doch auch ich habe begrenzte Kräfte, es gleitet aus meinen Händen. Versuch meine Emotionen noch zu kontrollieren und verdrängen. Ich will Chancen geben, nochmal und nochmal wir haben es verdient. Es wär katastrophal im Streit und Affek diesen Strich zu ziehen. Ich kann nicht mehr länger kämpfen, ich kann nich mehr länger stehen und ich kann nichts mehr für uns tun, wir zwei werden untergehen. '', ertönte immer noch das Lied aus dem Radio und ich musste versuchen nicht zu weinen.
Ich wollte unsere Beziehung nicht wegwerfen, denn schließlich liebte ich Roman so unglaublich sehr und uns verband immernoch unsere Tochter.
Als ich am Flughafen ankam, hatte ich nur noch 30 Minuten und die Jungs würden Richtung Dubai fliegen.
Schnell stieg ich aus meinem Wagen und rannte so schnell es ging zum Eingang.
Vor diesem standen Cathy, Jenny und Lisa und in mir tobte alles.
Waren die Jungs schon weg in den Kontrollen ?
,, Mädels ? Keine Zeit für Erklärungen, aber sind die Jungs schon in der Kontrolle ? '', fragte ich außer Atem und aufgewühlt.
,, Nein, noch nicht. Die letzten sind beim Check - In. Was ist denn los ? '', wollte Jenny wissen.
,, Erklär ich später. '', sagte ich schnell und verschwand im inneren des Flughafens.
Ich suchte die Jungs und fand sie am Check - In ganz hinten im Flughafen.
Meine Füße trieben mich förmlich dahin und ich suchte Roman.
Da stand er, am Check - In Schalter und übergab seinen Pass und Ticket.
,, Roman ! '', sagte ich seinen Namen laut und sofort drehte er sich zu mir um.
Das war nicht mehr mein Freund.
Sein Blick leer, dicke Augenringe und seine Haut blass.
,, Christina ? Was machst du hier ? '', fragte er mich mit leiser Stimme.
,, Ich kämpfe um dich und um unsere Beziehung. Roman, ich gebe uns nicht einfach auf. '', sagte ich und trat näher an ihn heran.
,, Christina, bitte. Mach es mir nicht so schwer jetzt zu fliegen. '', meinte er zu mir und bettelte schon fast darum.
,, Was meinst du ? Hast du uns schon aufgegeben ? Wolltest du jetzt einfach fliegen und mich unwissend in Dortmund lassen ? Was ist aus uns geworden ? Was ist aus dir geworden ? '', stelte ich ihm gefühlte tausende Fragen und die ersten Tränen stiegen in mir auf.
,, Die Gegenwart ist gleich Vergangenheit. Wenn du nicht kämpfst, wird die Zukunft nicht anders sein. Hab einfach keine Angst, beiße immer auf die Zähne, dann wird das Leben dir bald schon neue Wege zeigen. ''
Roman trat näher an mich und zum ersten mal konnte ich seine Nähe wieder spüren.
Sein Blick lag auf mir, Roman durchbohrte mich mit seinen braunen Teddyaugen und strich mit seiner linken Hand über meine Wange.
,, Roman, was meinst du ? '' , fragte ich ihn leicht ängstlich. War das jetzt unser Ende ?
Meine Stimme zitterte und die Tränen liefen ungewollt über meine Wangen.
Fest legte ich meine Hand um seine, welche auf meiner Wange lag.
,, Eines Tages wirst du sehen, dass dir das Leben neue Wege zeigt. Geschichten die das Leben schreibt. '', redete Roman weiter in Rätseln.
Romans Lippe zitterte, er schniefte einmal und gab mir einen leidenschaftlichen Kuss, den letzten.
,, Mach's gut, Christina. '', hauchte er noch und löste seine Lippen von meinen.
Er entfernte sich von mir, schaute noch ein letztes mal zu mir und ging durch die Sicherheitskontrolle, zu dem Rest seiner Mannschaft.
Meine Beine gaben nach, ich sank auf dem Boden zusammen und weinte bitterlich.
Roman verschwand nach Dubai ins Trainingslager, er hat es im Team wieder ganz nach oben geschafft, und ließ mich hier mit gebrochenen Herzen stehen.
War das der Dank für meine Unterstützung ?
Ich nahm nur noch halb wahr wie Cathy, Jenny und Lisa auf mich zu stürmten.
Zu sehr war ich niederschlagen und verletzt von Romans Worten.
Niemals hatte ich damit gerechnet, denn ich hatte immer an uns und unser Beziehung geglaubt.
Jetzt war es vorbei, es gab keine Beziehung mehr und kein Roman und mich.
Alles kam so unerwartet und warf mich nur noch mehr aus Bahn.
Aber wie sagte Emmy mal zu mir ? Alles kann passieren.

Anything can happen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 03, 2018 ⏰

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Anything can happen [ Roman Bürki ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt