》Kapitel 3《 🦇

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Kapitel 3

Ich packte meine Sachen ein, zog meinen Mantel an und setzte meine Mütze auf. Dann ging ich die Treppen runter und durch die große Eingangshalle. Soviele verschiedene Stimmen hallten durch diese. Einige kamen von dem Nachrichten-Board, wo jeden Tag der Vertretungsplan für den nächsten Schultag aushängt. Doch die meisten kamen aus dem Fluss von Schülern, die aus den Türen strömten.

Als ich draußen war, spürte ich eine Hand an meiner Schulter entlang streichen. Mir lief ein angenehmer Schauer über den Rücken. Ich drehte mich um, doch dort sah ich niemanden. Es konnte auch kein Streich sein, denn es war niemand in der Nähe. Wie vorhin im Treppenhaus... Das war creepy. Apropos creepy... Ich hasste Creepypastas. Das sind gruselige Geschichten. Allgemein mochte ich keine Horrorfilme oder irgendwas in dieser Art.

Nun wartete ich vor dem großen Tor auf meinen Zwillingsbruder, welches auf unser Schulgelände führte.

Nach zehn Minuten kam Jamie immer noch nicht. Maaan... Wo bleibt er denn? Langsam mussten wir los, unser Bus kam bald.

Also ging ich los. Besser gesagt: Ich rannte los. Direkt vor der Bushaltestelle stolperte ich. Fuck, man!

Ich wurde von zwei starken, männlichen Armen aufgefangen. Ich sah in seine Augen und er in meine. Sein Blick war sehr durchdringend und seine Augen sahen wie mein graues, verhasstes Auge aus. Ich sah den Typen böse an. "Man Jamie!", knurrte ich leise.

"Ich bin nicht Jamie, Kleines. Ich bin nur ein stiller Beobachter und wusste gar nichts über diese Seite an dir", sagte der Typ nun, stellte mich hin und ließ mich völlig perplex stehen. Ich wollte mich umdrehen und mich entschuldigen, aber er war wie vom Erdboden verschluckt... Hm... Der Bus müsste gleich kom-

"Ah, fuck Jamie!" Ich schrie leise auf, als dieser mich ansprang. Ich stolperte nach vorne, geradewegs in einen riesen Blätterhaufeb, welcher mit sehr großer Wahrscheinlichkeit von unserem Hausmeister kreiert wurde.  Arg. Ich hasste ihn genau in dem Moment dafür, als ich (samt Jamie) hinienfiel. Naja, wenigstens sind wir weich gelandet. Dafür aber auch klatschnass. Ich gab eine Mischung aus Knurren und Seufzen von mir.

"Jamie, beweg deinen Arsch von mir!"

"Ja ja, ist ja gut, Princess."

Er stand auf und klopfte sich ab. Anscheinend kam er erst danach auf die Idee mir aufzuhelfen. Jamie hielt mir seine Hand hin und ich nahm sie. Dann stand ich auf und klopfte mich auch ab. Mein Volltrottel von Bruder stand nur neben mir und grinste. Wir waren durch das Anspringen und Stolpern ein paar Meter von der Bushaltestelle entfernt.

"Ich an deiner Stelle würde rennen. Der Bus kommt", sagte ich und sah ihm herausfordernd an.

Wie aufs Stichwort rannte ich zum gerade haltenden Bus, Jamie mir hinterher.

Wir schafften es rechtzeitig zum Bus (was ein Wunder, wir waren ungefähr 10 Meter entfernt) und stiegen schnell ein. Ich setzte mich wie immer an meinen Platz in der vorvorletzten Reihe hinten links. Meine Tasche stand auf dem Platz, der zum Gang zeigte. Ich selbst saß am Fenster. Aus meiner Mappe kramte ich mein Handy und meine Kopfhörer. Ich stöpselte sie mir in meine Ohren. Oft (eigentlich immer) hörte ich Lindsey Stirling. Gerade lief das Lied Prism. Oder sollte ich eher sagen Werk? Ich tippte mit den Fingern auf meinem Knie den Takt mit und sah aus dem Fenster. Jeden Tag die selbe, wunderschöne Landschaft.

So fuhr ich nach Hause und hatte wieder das Gefühl des mich durchbohrenden Blickes auf mir.

Vampirflüstern [ abgeschlossen ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt