Teil 3 - 25 | Viele Überraschungen

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Als ich am nächsten Tag aufwache, stelle ich fest, dass ich auf dem Sofa eingeschlafen bin.
"Guten Morgen Schlafmütze.", begrüßt mich Kaels Stimme und der Duft von frischem Kaffee erreicht meine Nase.
"Guten Morgen.", lächle ich und nehme die Tasse entgegen, die er mir hinstreckt.
"Ist etwas passiert, das ich wissen sollte?", frage ich nach dem ersten Schluck und blicke zu Kael auf.
Dieser nickt mit ernster Miene.
"Um zwei Uhr nachts hat es den Sektor mit Finnick, Katniss und Co erwischt. Es war ein giftiger Nebel, der bei der kleinsten Berührung sofort Pusteln verursacht hat. Sie haben sich tapfer geschlagen, allerdings wurde Peeta sehr schwer verletzt und es ist klar geworden, dass entweder Mags oder Peeta getragen werden konnte. Nicht aber beide. Die alte Dame hat sich dafür entschieden in den Tod zu gehen und ist freiwillig mitten in den Nebel getaucht."
Ich reiße die Augen auf und lasse beinahe die Tasse fallen.
Mags ist also tot.
Freiwillig in einen tödlichen Nebel gegangen, um das Leben von Peeta Mellark zu retten. Das Leben eines Jungen, den sie nicht kannte. Natürlich war es das einzige, das in dieser Situation, wie Kael sie mir beschrieben hat, möglich war, um so wenig Schaden wie möglich zu verursachen. Das wusste Mags mit Sicherheit.
Ihr war schließlich schon immer klar, dass sie niemals lebend aus der Arena zurückkehren würde, nun hat sie sich also geopfert um das Leben ihrer Verbündeter zu retten.
"Außerdem ist Blight gestorben. Sie haben sich im ersten Sektor aufgehalten. Johanna, Blight und die beiden aus Distrikt 3, außerdem die beiden aus 1. Es gab ein wohl ziemlich heißer Blutregen. Während sie versucht haben aus dem Sektor zu gelangen, ist Blight gegen ein Kraftfeld gelaufen und gestorben."
Ich nicke. Blight kenne ich nicht wirklich und sein Tod berührt mich nicht auf die Weise, wie es Mags Tod getan hat.
Johanna kämpft also allein, obwohl sie noch immer Beetee und Wiress bei sich hat.
"Gerade befinden sie sich in einem neuen Sektor, der wahrscheinlich demnächst seine Überraschung bereit halten wird. Zumindest sieht es ganz danach aus, denn die Kamera ist schon länger nicht mehr von den dreien gewichen."
Ich nicke und trinke weiter an meinem Kaffee, bis Kaels Vermutung zur Wahrheit wird.
Peeta will gerade seinen Durst stillen, als Affen, eindeutig Mutationen, zu sehen sind.
Katniss und auch Finnick entdecken sie zunächst und versuchen Peeta so vorsichtig wie möglich von den Affen weg zu bringen.
Natürlich gelingt dies nicht und sie müssen sich einen gnadenlosen Kampf mit den Mutationen liefern.
Einen Moment scheint es sogar so, als würde Katniss den Kampf gegen eine der Mutationen verlieren, doch Finnick kann sie noch retten, ehe die drei die Flucht in Richtung Strand antreten. Dabei wird Peeta beinahe tödlich von einem der Affen erwischt, in letzter Sekunde wirft sich ein Tribut, der völlig getarnt gewesen ist, zwischen die beiden. Es ist die Morfixerin aus Distrikt 6. Was auch immer sie damit bezwecken will, es hat Peeta gerettet und sie selbst getötet.
Gerade noch rechtzeitig kommen Katniss, Peeta und Finnick aus dem Sektor hinaus.
Völlig entkräftet lassen sie sich auf die Knie fallen.
Jedoch können sie sich nicht lange ausruhen, denn wie die Kameras uns bereits verraten, sind auch Johanna, Beete und Wiress auf dem Weg zu genau demselben Strand.
Wenige Minuten nach Finnick, Katniss und Peeta erreichen sie das Meer. Alle drei noch immer völlig mit Blut durchtränkt.
Während sich Johanna ein lautstarkes Wortgefecht mit Katniss liefert, versucht Finnick zu schlichten.
Kurze Zeit später gelingt es ihm. Die völlig verwirrte Wiress wird in Katniss Obhut gegeben, welche sich rührend um die ältere Frau kümmert, die nur noch "Tick Tack" von sich zu geben scheint.
"Sie weiß es.", flüstere ich plötzlich, als mir klar wird, was Wiress da sagt.
"Was weiß sie?"
"Sie weiß, dass die Arena eine Uhr ist. Wiress. Sie sagt ständig Tick Tack, das ist das Geräusch, das eine Uhr macht. Wiress kennt das Geheimnis der Arena. Sie will Johanna nicht ärgern, sie will sich mitteilen."
"Du erstaunst mich immer wieder Reva.", grinst Kael und nimmt mich in den Arm.
"Man muss aufmerksam sein, wenn man es zu etwas bringen will mein Lieber.", lache ich und lasse mich einen Moment in seinen Armen fallen.
"Solange es in der Arena ruhig ist, werde ich nochmal in die Akademie gehen. Ich darf das Schießen nicht verlernen, falls ich meinen Job wieder bekomme.", lächle ich, ziehe mich um und verschwinde in die Akademie.
Nach zwei Stunden wird mir langweilig, da ich mittlerweile eine Schusswaffe genauso gut bedienen kann, wie ich Messer werfe.
Als ich nach einer ausgiebigen Dusche zu Hause zurück ins Wohnzimmer komme sehe ich dass Kael mir etwas zu essen hingelegt hat, mit einer Nachricht, dass er wieder zur Arbeit musste.
Seufzend setze ich mich, esse die Brote und sehe mir die Spiele weiter an.
Anscheinend komme ich beinahe immer zum richtigen Zeitpunkt, gerade wird klar, dass die Tribute aus Distrikt 1 und 2 angreifen.
Während Wiress tot zu Boden gleitet, schießt Katniss bereits einen Pfeil ab und Gloss wird tödlich getroffen.
Bevor Cahsmere auch nur versuchen kann ein Messer zu werfen landet die Axt von Johanna in ihrem Schädel und auch sie gleitet Tod zu Boden.
Enobaria und Brutus sind nirgends zu sehen, doch ich habe auch nicht wirklich Zeit nach ihnen zu suchen, denn die Plattform auf der das Füllhorn steht, beginnt sich plötzlich, wie aus dem Nichts, zu drehen.
Was auch immer sie dort vor hatten, dieses Vorhaben wird gerade zunichte gemacht, wenn nicht sogar noch jemand getötet wird.
Genauso schnell wie die Drehbewegung angefangen hat, hört sie auch wieder auf und auf wundersame Weise haben alle, die noch leben, auch tatsächlich überlebt.
Entkräftet versammeln sie sich wieder am Füllhorn und beginnen über die Arena zu reden. Wie ich nun feststellen kann, wissen sie mittlerweile, dass es sich um eine Uhr handelt und tragen jetzt eifrig die einzelnen Sektoren ein.
Schließlich begeben sie sich zurück zum Strand, um weitere Runden mit dem Karussell zu umgehen.
Ich frage mich, was noch auf sie warten wird.

Ich frage mich, was noch auf sie warten wird

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