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Pov Anna Lena

Für jedes Menschenleben, das ich beendet hatte, hängte ich einen weiteren Anhänger an mein silbernes Kettchen, das ich um mein rechtes Handgelenk trug.
Ich nahm den filigran gearbeiteten Anker aus dem schwarzen Schächtelchen und sah ihm mir kurz an, der Mann, den ich dafür ins Piranha Aquarium befördert hatte, hatte es nicht besser verdient. Er hatte Anschlagspläne für Mexico City an den MI6 verkauft. Verräter waren ein sehr hohes Risiko und wir mussten ihn irgendwie loswerden.
Das Aquarium war, angesichts der günstigen Lage im Hauptquartier und dem Heißhunger der Piranhas, die naheliegendste Lösung gewesen. Ich hätte ihn auch zu den Haien werfen können, aber die waren erst vorgestern mit einem CIA Agenten gefüttert worden und ihr Hunger war dementsprechend klein. 
Ich befestigte den Anhänger mit dem kleinen Verschluss an eines der freien Kettenglieder. Es war der dreizehnte.
Innerhalb von einem Jahr.
Mein Vater war stolz auf mich, das hatte er mir einmal mehr gesagt, als er mir den Anker heute mittag gegeben hatte. Anna Lena Blofeld, die sechzehnjährige Tochter von Franz Oberhauser, oder besser gesagt Ernst Stavro Blofeld, wie er sich jetzt nannte. Eines Tages würde ich in seine Fußstapfen treten, der Kopf von SPECTRE werden.
Ich sah mein Spiegelbild an: schlank, kein Gramm Fett zu viel, alles nur Muskeln, langes, dunkelblondes Haar, das nach oben hin immer heller wurde und direkt am Ansatz schon fast vollständig ergraut war. Ein Gendefekt, den ich von meinem Vater geerbt hatte. Um ehrlich mochte ich es, es ließ mich erwachsener aussehen und passte gut zu meinen Augen, die die Farbe grauer, vom Wasser glatt geschliffenen Flusskiesel hatten. Der, mit kleinen Strassteinchen verzierte Kragen meiner mitternachtsblauen Bluse saß absolut perfekt, der graumelierte Strickpulli, den ich gerade frisch angezogen hatte, war völlig frei von den langen, weißen Haaren der Perserkatze meines Vaters.
Ich hasste das kleine Biest, aber mein Vater war völlig vernarrt in das Tier, dagegen konnte ich nichts machen.
Ich strich meinen schwarzen Rock glatt, schnürte meine Lederstiefel und überprüfte noch einmal die, in schickem matt grau lackierte, Beretta, die ich um den Oberschenkel geschnallt hatte, dann schlüpfte ich durch die Tür aus Milchglas und stand auf dem Flur.
Die Beleuchtung war ausgeschaltet, denn das Sonnenlicht, welches der Schnee vor den gläsernen Wänden, reflektierte war hell genug, vor dem Schlafzimmer meines Vaters standen wie immer seine beiden Bodyguards in ihren schwarzen Anzügen und am Ende des Ganges, war eine weitere Tür aus Milchglas, die in den Speisesaal führte. Mein Ziel war der Besprechungsraum, nachdem der MI6 ja über die Anschlagspläne in Mexico City informiert worden war, trat jetzt also Plan B in Kraft…ein Anschlag auf einen Industriestandort in Hamburg. Wir würden trotzdem einen unserer Männer, Marco Sciarra, dorthin schicken, damit der Secret Service einen seiner Doppelnullagenten auf ihn ansetzte. Für den Fall, dass Sciarra dabei das zeitliche segnete, würde er nur seine Ehefrau Lucia zurücklassen. Eine brandgefährliche Zeugin, die unbedingt verschwinden musste, aber sie konnte nicht mit Waffen umgehen und im Fall der Fälle, dass es der Scharfschütze auf Sciarras Beerdigung versaute, gab es immernoch ihre Bodyguards Marco und Francesco, die man mit einer hübschen Summe Geld für sich kaufen könnte. Ich würde die ganze Aktion überwachen.
Bisher alles nur Theorien, morgen würde Sciarra von Rom aus mit dem Helicopter nach Mexico eingeflogen werden.
Ich lief den Gang entlang, als ich an den Leibwächtern meines Vaters vorbei lief, schenkte ich den beiden ein zuckersüßes Lächeln und betrat den Lift, der mich nach unten bringen sollte. Mein Vater hatte mir bereits erzählt, dass er mir jemand neues vorstellen würde und ich war in der Tat sehr neugierig, um wen es sich handelte. Mit einem leichten Ruck hielt der Lift, die Türen öffneten sich und ich stand in dem großen Konferenzraum. Wände und Decke waren die Scheiben eines Salzwasser Aquariums, die aus dickem Panzerglas waren und hinter dem zwei gefährlich aussehende Weiße Haie ihre Bahnen zogen.
"Anna Lena, Liebes…", die Stimme meines Vaters war wie immer kaum mehr als ein Flüstern, er kam mit einem schwarzhaarigem Mann auf mich zu, "…darf ich dir unseren neuen Verbündeten Max Denbigh vorstellen." Der Schwarzhaarige trat vor und gab mir einen Handkuss: "Sehr erfreut, Fräulein Blofeld." "Die Freude ist ganz meinerseits.", ich lächelte, "können wir dann anfangen?" "Natürlich.", mein Vater nahm mich bei der Hand, führte mich ganz gentlemanlike zum meinem Platz, zog mir den Stuhl heran und schob ihn, nachdem ich mich gesetzt hatte, wieder an den Tisch heran. Dann nahm er zu meiner Linken Platz.
"Ladies und Gentlemen, wenn ich um Ihre geschätzte Aufmerksamkeit bitten dürfte?", noch während er es aussprach, wurde es totenstill, "Wie Sie alle wissen, sind mehrere Anschläge, unter anderem in Mexico und Hamburg, geplant…wie Sie sicherlich auch schon wissen, wurden unsere Pläne für Mexico von einem Mann aus unseren eigenen Reihen verraten.
Der Attentäter in Mexico City wird unser geschätzter Kollege Marco Sciarra sein…sollte er während dieses Vorhabens aus welchen Gründen auch immer überraschend versterben, so müssen wir uns um seine Ehefrau Lucia kümmern. Diese Mission, wird von Fräulein Blofeld überwacht." Ich sah zu ihm, nickte und lächelte.
"Sie wird morgen, zusammen mit meiner Wenigkeit und ihrem Team nach Rom fliegen.", fuhr er fort, "Den Anschlag in Hamburg haben wir ja bereits zur Genüge besprochen."

Hay,
das hier wird eine 007 FanFiction, geschrieben von DaugtherfromBond und meiner Wenigkeit, g1nsterkatze .
Die Kapitel werden abwechselnd von uns geschrieben...joa viel mehr gibt's auch nicht mehr zu sagen außer:
Have a nice day everyone!
~M

The bond between - 007Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt