Schicksal?

23

Ich war gerade auf den Weg zur Bahn, als ich einer alten Schulfreundin begegnet bin. Ich lächelte sie an in der Hoffnung nicht mit ihr reden zu müssen. Ich war schon fast an ihr vorbei als ein Hey Lisa  von neben mir kam. Ich machte also meine Musik aus, die ich über meine Kopfhörer gehört hatte und drehte mich zu ihr um.  Sie sah furchtbar aus, als hätte sie schon seit Tagen nicht mehr geschlafen.
„Hey, Nathalie. Ich hätte nicht gedacht dich je wieder zu sehen seit..-", sie unterbrach mich und verzog ihr Gesicht zur Verdeutlichung, dass sie nicht über das Thema sprechen möchte. Um ehrlich zu sein wollte ich auch nicht gerade gerne darüber reden.
„Und wie ging es dir all die Jahre",fragte sie mich und ich wusste zuerst nicht, wie ich ihr antworten sollte. „Gut, ich meine ich hab weiter das getan, was ich am meisten mag und ich ruhe es immer noch. Nicht das du denkst ich hätte aufgehört. Ich war erst letzte Woche auf einem Wettbewerb mit Sophie", sie nickte verständlich. „Ihr seit also immer noch befreundet. Hätte ich nicht gedacht." „Ich auch nicht, nachdem ich erfahren habe was du ihr über mich erzählt hast. Und das alles nur um zu gewinnen. Sophie hat aber zu mir gehalten." Sie schaute mir in die Augen und ich bekam Mitleid mit ihr. Sie hatte niemand mehr nach der Sache. „Und, wo war der Wettbewerb diesmal?", mit diesem Satz riss sie mich zum Glück aus meinen Gedanken, da ich gerade nochmal an das dachte was passiert ist. „Oh.. In Miami. Wir sind gerade dort geblieben und dann zum nächsten nach New York weiter gefahren."„ Und was waren deine Ergebnisse? Wie viele medialen konntest du abstauben?" Den letzten Satz sage sie mit einem leichtem grinsen. „Naja, ich konnte 6 gewinnen. War nicht gerade meine Bestleistung." Sie schaute mich an und legte den Kopf leicht schräg. „Kannst du mittlerweile den Sprung?"  Ich lächelte.„ Ja, Marty war so nett und konnte mir helfen wieder richtig aufzukommen. Es war schwierig aber ich hab es geschafft." „ Das freut mich für dich. Ich hab es nicht mehr geschafft weiter zu machen." „ Hab ich gehört. Tut mir echt leid für dich. Du warst die von uns, die am meisten Spaß hatte."„Ja, es waren schöne Zeiten, man muss aber nach vorne schauen." Ich nickte und mir fiel ein, dass ich ja mit Claus verabredet bin und noch  zu spät komme, wenn ich noch weiter mit ihr rede. „Hey, tut mir echt leid aber ich bin noch verabredet und bin schon spät dran." „Geh ruhig. Es war schön mit dir geredet zu haben. Danke dafür."
Sie lächelte mich an und ging. Ich ging auch weiter und machte einen Record Verdächtigen Sprint zur Bahn.

Ich hab die Bahn gerade noch so bekommen und könnte auch noch einen Sitzplatz bekommen.

Hätte sie damals bloß nicht so ne scheiße über mich erzählt. Ich legte mein Kopf leicht gegen die Fensterscheibe und verschwand wieder in meine Gedanken, um die seltsamen Menschen in der Bahn nicht betrachten zu müssen.
Ich hätte ihr helfen sollen nach ihrem Sturz. Alle haben geholfen.. Nur ich war wütend. Sie hat es nicht verdient jetzt nicht mehr weiter machen zu können.
Wir waren eine der besten Gymnastik Gruppen. Naja, wir sind es immer noch.. Aber sie halt nicht mehr.

Ich sah aus dem Augenwinkel, dass ich meiner Station schon näher kam und gehen musste. Tja. Das wars wohl mit meinen Gedanken.
Ich lief zum Krankenhaus und sah schon Claus davor stehen.