8. Die Enthüllung

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Bella

Am nächsten Morgen wachte ich schon früh auf, da mein Wecker klingelte. James und ich wber..."

„Kein aber, Tam. So machen wir das. Du schubst sie die Klippe runter und damit basta."

Sie starrte mich schockiert an und wollte etwas erwidern, aber ich hob abwehrend die Hände. Wir hatten jetzt keine Zeit für irgendwelche Diskusionen. Der Plan stand fest und so wollten wir es jetzt auch machen. Trotzdem bewegte mich eine leichte Unsicherheit, so sehr ich Tam auch versucht hatte zu erklären, dass es irgendeine Maschine war, so sehr konnte ich meinen Worten selber nicht wirklich glauben. Weil, was war, wenn ich mich doch geirrt hatte und sie vielleicht gar kein Clon war, sondern die echte Kath. Das war doch dann Mord. Die Angst in mir stieg an, je länger ich darüber nachdachte.

Das kannst du nicht tun! Tam hat Recht! Das ist Mord!

Meine Hände begannen zu zittern. Ich versuchte, es zu unterdrücken, aber es gelang mir nicht. Doch mit der Angst stieg gleichzeitig auch Wut in mir auf. Wie konnten wir nur so doof sein, uns zu streiten? Und wie um alles in der Welt, konnten wir ein Boot zum Kentern bringen und uns dann nicht wundern, dass nichts passiert ist? Und warum ist mir das nicht früher eingefallen!

„Ich geh eine Runde schwimmen", sagte ich zu Tam, die selbst in ihre eigenen Gedanken vertieft war. Sie nickte nur und sagte dann irgendetwas von dem Ausflug zur Kletterkirche, den wir heute noch machen wollten, doch ich hörte ihr schon garnicht mehr zu. Meine Gedanken drifteten schon wieder zu den Ereignissen an diesem Abend ab. Wir wollten uns zwar noch mit den Jungs treffen, aber ich konnte ja auch mit ihnen reden, wenn ich im Wasser war.

Wenigstens konnte ich mich durch das Schwimmen etwas abregen, dem Gerede der anderen über heute Abend konnte ich allerdings nicht folgen. So sehr war ich in meine Gedanken vertieft.

„Ok. Steigt jetzt alle in den Bus ein. Wir fahren jetzt los."

„Ich freue mich schon so!", rief Tam, als wir in den Bus eingestiegen waren, der uns zur Kletterkirche bringen sollte.

„Ich auch. Aber ich hoffe, dass ich nicht schon alles verlernt habe", sagte ich besorgt.

„Quatsch. Das ist wie Fahrrad fahren. Das verlernst du nicht", erwiderte Tam zuversichtlich.

„Hoffentlich!"

Dies war der erste Ausflug, den wir ohne die Jungen machten. Denn die fuhren ja bald schon wieder ab und mussten heute aufräumen, außerdem hat Herr Ludus darauf bestanden, ein Event getrennt zu machen.

Der Bus rollte durch die Stadt und hielt schließlich auf einem Parkplatz hinter der Kirche. Wir stiegen aus und machten uns dann auf den Weg zum Eingang. Vor dem Eingang war eine Wiese, auf der Sleklines gespannt waren. Ich sprang auf eine kleine und ging vorsichtig hinüber. Es war recht wakelig, doch irgendwie schaffte ich es, mich oben zu halten und auf die andere Seite zu kommen. Auf der anderen Slekline, die aufgebaut war, hatte ich nicht so viel Glück. Sie war höher und länger, das bedeutete natürlich, dass sie stärker schwankte und ich schon am Anfang herunter fiel, als wir alle das ein paar mal gemacht hatten, versammelte Frau Millit uns und wir gingen hinein. Es war beeindruckend, was man alles aus einer Kirche machen konnte. Die Kletterwände ragten bis hoch an die Decke. Ganz hinten gab es einen Vorstieg. Den würde ich jedoch nicht klettern, jedanfalls noch nicht. Es gab eine kleine Theke, an der man sich die Klettergurte abholen konnte.

Wir bekamen jeder einen und zogen sie uns an. Uns wurde erklärt, das man oben, dort wo einmal die Orgel stand, Buldern kann und dass wir am Ende unseres Ausfuges von der Piratenplanke springen durften.

Das war ein Brett, das oben beim Buldern hing und in die Kletterkirche ragte. Es befand sich acht Meter über dem Boden. Mir wurde jetzt schon flau im Magen, wenn ich nur daran dachte, da runterspringen zu müssen.

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