Die Sonne stahl sich durch das Dach aus Baumwipfeln. Amy konnte die Strahlen deutlich erkennen. Sie verfolgte sie mit ihrem Blick, bis sie am Boden auftrafen. Der gesamte, von Moos überwucherte Waldboden hatte helle Sprenkel, die ihn märchenhaft aussehen ließen. Verträumt blickte sie nach Oben, schloss ihre Augen und genoss die warmen Sonnenstrahlen auf ihrem Gesicht. Die Sonne war dabei unterzugehen und gab deshalb ihre gesamte Strahlung noch einmal frei. Einige Vögel zwitscherten in der Nähe, was die sommerliche Abendstimmung perfekt unterrahmte. Ein Schatten trat in ihr Blickfeld und versperrte ihr den Kontakt mit den Sonnenstrahlen. „ Aufwachen du Träumerin!" flüsterte ihr eine Stimme ins Ohr. Widerwillig öffnete sie ihre Augen und musste aufgrund der hellen Sonne erst mehrmals Blinzeln. Die Stimme hatte sie zwar sofort erkannt, aber Liz würde nicht lange auf sie warten, denn es wurde bereits dunkler. Sie kam gerade vom Training. Liz macht Synchronschwimmen. Amy hatte auf sie gewartet, da sie, wie immer, einige Hunde in der Nachbarschaft der Schwimmhalle betreut hatte. Der Schwimmverein lag nicht in Bavari, sondern in einem kleinen selbstständigen Vorort. Deshalb mussten die Beiden auch früh los, um nicht in völliger Dunkelheit mit dem Fahrrad durch den Wald zu fahren.
„Na komm schon!" flötete Liz fröhlich „Das Training war heute echt anstrengend. Wir haben uns Heute extra lang gedehnt. Leider war Hannah wieder da. Sie musste natürlich wieder voll angeben. „Ach die neue Designerhandtasche ist doch so toll. Und ach kann Hannah einen guten Spagat. Sogar mehr als 180° ." Boah! Das regt echt auf!" Und so ging es weiter. Liz redete und ich hörte ihr zu. Anfangs war es noch recht hell, doch nach der Hälfte des Weges wurde es noch düsterer und unheimlicher. Auch Liz war der Wald nicht mehr geheuer, denn sie schwieg und trat kräftig in die Pedale. Die wenigen Büsche vermischten sich in Amys Blickwinkel zu einem unscharfen Streifen. Der Mond war schon deutlich zu sehen, doch Amy konnte nicht lange nach Oben schauen, da die Freundinnen nun einen schmalen Feldweg erreichten. Eine graue mittelgroße tierähnliche Gestalt zog an ihr vorbei. „Warte was?!" schoss es ihr durch den Kopf. Fast wäre sie vom Weg abgekommen, doch sie konnte den Lenker gerade noch herumreißen. „Gute Reflexe." gestattete sie sich selbst zu loben. Doch dann dachte sie wieder an das graue Etwas. Plötzlich sah sie Liz vor sich und das verwirrte Mädchen musste ruckartig abbremsen. „Ist Alles in Ordnung?" erkundigte sich ihre beste Freundin, die anscheinend den Abstand zwischen den Beiden bemerkt hatte und angehalten hatte. „Hättest du dir nicht einen besseren Ort zum anhalten und Leute zu Tode erschrecken aussuchen können, als hinter einer Kurve?" startete Amy eine gespielt entrüstete Gegenfrage. Liz lächelte: „Ja da hast du schon Recht." Dann änderte sich ihr Gesichtsausdruck wieder und sie sah Ihre beste Freundin besorgt an. „Aber jetzt zurück zu meiner Frage Ist bei dir Alles OK?" „Ja klar. Ich, ich ähm ... Mir ... Mir ist nur unheimlich hier. Ich mag den Wald zwar, aber wer weiß wo die nächsten wildgewordenen Wildschweine lauern. Lass uns einfach weiterfahren." antwortete sie. Und das stimmte bemerkte sie. Der Wald kam ihr wirklich fremd und unheimlich vor. Ihr Verstand trieb sie hier echt in den Wahnsinn, musste sie feststellen. Mal wieder hatte sie die richtigen Worte ausgesprochen, bevor sie überhaupt die Antwort wusste und die Worte sich zurechtgelegt hatte. Liz konnte sie einfach Alles erzählen ohne sich den Worten bewusst zu sein. Nicht s wie bei manchen Freunden, dass sie darauf achten musste was sie von sich preisgab. Deshalb war Liz auch ihre beste Freundin.
Schweigend fuhren sie weiter.
Als sie vom Feldweg auf die betonierte Straße fuhren, verabschiedeten sie sich voneinander. Amy hielt am zweiten Haus an, während Liz noch einige Straßen weiter radelte. Doch jetzt hatten die Beiden das schützende Straßenlicht erreicht. So fiel es Liz nicht schwer sich allein weiter zu fahren.
Amy schob ihr Fahrrad in die Garage und wollte schon die Tür aufsperren, als ihr ihre Mutter entgegen kam. „Endlich bist du hier. Ich habe dir doch heute Morgen erzählt, dass ich zum Elternsprechtag muss und du auf deine Schwester aufpassen musst. Dein Vater ist doch im Fußballstadion und Leon kann ich Nina nicht anvertrauen. Dein großer Bruder setzt sie dann einfach vor den Fernseher und schaut sich einen seiner Zombiefilme an. Das kann ich echt nicht machen. Nein! Mach euch einfach ein Tiefkühlpizza warm. Ausnahmsweise. Ich bin um halb 10 wieder da. Tschüss." redete sie auf sie ein und drängte sich an ihr vorbei. Noch etwas verdattert blickte Amy ihrer Mutter nach, bis ihr endlich wieder das Gespräch vom Morgen einfiel. Das stimmte ja! Sie hatte versprochen früher nach Hause zu kommen und ohne Liz nach Hause zu fahren. Dann wenn es noch hell war. „Shit!" fluchte sie leise. Das hatte sie völlig vergessen. Doch bevor sie sich noch mehr Sorgen machen konnte kam ihre kleine Schwester auf sie zugestürmt „ Amy!" schrie sie glücklich und umarmte ihre große Schwester. „Wir haben heute die Matheprobe raus bekommen und ich hab eine 3. Damit hab ich insgesamt eine 2 im Zeugnis." Rief sie freudig und sprang während sie das sagte auf und ab. Amy lächelte. Ihre kleine Schwester war 9 Jahre alt und jetzt in der 4. Klasse. Sie wollte unbedingt auf ein Gymnasium. Wahrscheinlich weil Amy auch auf dem Gymnasium war. Ihr großer Bruder hingegen war 18 und ist auf der Realschule gewesen. Jetzt wurde er bei irgendwas das mit Autos zu tun hatte ausgebildet. Amy hatte den Namen schon wieder vergessen. Ihr Bruder war ein richtiger Zombie- und Autonarr.
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Welcome back ~ Avatar der Herr der Elemente Ff ~ Buch 1
FanfictionWas passiert wenn die Bändigungskräfte der Elemente aus den Erinnerungen der Menschheit gelöscht wurden? Wenn sie niemand mehr bemerkt, geschweige denn beherrschen kann? Bis eine weitere harmonische Konvergenz im Jahr 2017 eintritt. Wer ist der neue...