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In dieser Nacht träumte Amy von ihrer Familie, mit der sie zusammen im Wohnzimmer saß. Leo stellte gerade seine Freundin vor. Hinter ihr saß Lukas auf dem Sofa, der sie anlächelte und mit den Augen rollte.
Neben ihm erkannte Amy Jason, der mit der üblichen schlechten Laune finster vor sich hin starrte, Liz, die sich fröhlich mit Yase und Celina unterhielt, Yosha, dessen Augen wie immer strahlten vor Freude, und Emilia, die versuchte Millie Gebärdensprache bei zu bringen. Alles in einem herrschte eine ausgelassene Spannung. Doch plötzlich fingen die Vorhänge Feuer. Der Raum wurde hell erleuchtet. Ihre Freunde sprangen alle auf und rannten aus dem Raum, doch Amy konnte sich nicht mehr bewegen. Sie starrte einfach auf die Flammen, die sich ihr immer mehr näherten. Mittlerweile spürte sie wieder dieses unangenehme Kratzen im Hals, als der Rauch sie erreichte. „Nein!", schrie Amy, aber es half natürlich nicht. Den Rauch konnte man nicht aufhalten. Schließlich blickte sie auf dem Boden, und was sie dort sah erschütterte sie zutiefst. All ihre Freunde und ihre Familie lag bewegungslos am Boden. Dort lag Millie, neben ihren Eltern. Leo und Sarah lagen mit verschränkten Händen nebeneinander. Und direkt vor ihr sah sie Jason's Haarschopf undLiz' emotionsloses Gesicht. Nur Lukas bewegte sich noch. Mit letzter Kraft stemmte er sich auf und blickte Amy direkt an. In seinen Augen spiegelten sich die Flammen wieder. Mit einem anklagenden krächzenden Ton sprach er: „Du hast uns Alle sterben lassen. Uns alle. Du hast nichts unternommen. Du bist einfach viel zu schwach. Du alleine ... du alleine bist Schuld daran." Schließlich sackte er er auf den Boden. Genau in diesem Moment schlängelte sich eine Schlange, die sich aus Feuer gebildet hatte, durch den Raum. Den Mund weit geöffnet schoss sie direkt auf Amy zu. Amy schrie auf und wachte augenblicklich auf. Zuerst bauchte sie einem Moment, um zu erkennen, dass sie an die Decke ihres Zimmers schaute. Einige weitere Sekunde vergingen, bis Amy endlich realisiert hatte, dass sie nur geträumt hatte. Noch atmete sie heftig. Amy versuchte sich wieder zu beruhigen. Immer wieder redete sie sich ein: „Das war nur ein Traum. Das ist nicht in Echt passiert. Das war nur ein Albtraum. Nur ein Albtraum."

Müde blickte sie auf ihren Wecker. Es war erst 5 Uhr morgens. Stöhnend rappelte sie sich auf. Warum musste sie nur fast zwei Stunden zu früh auf wachen? Aber sie wusste, dass sie nach ihrem Traum nicht mehr schlafen konnte, weshalb sie schweren Herzens aufstand und sich anzog. Damit sie irgendeine Beschäftigung hatte, schaute sie sich auf YouTube einige Videos an. Um 6 Uhr ging Amy in die Küche und begann damit den Tisch zu decken und Frühstück zu machen.

Als Amy endlich bei den Fahrräder ankam, freute sie sich extrem auf ihre Freunde. Und sie freute sich endlich etwas Abstand zwischen sich und Liz zu bringen. Natürlich war Liz noch immer ihre beste Freundin, aber Liz hatte sie heute den ganzen Tag über, übervorsorglich wie sie war, wie ein kleines Baby behandelt. (Wortwörtlich. Sie hatte immer in dieser hohen Stimme mit der man zu kleinen Kindern und Tieren sprach gefragt: „Hat Amy noch irgendwelche Schmerzen? Dann komm einfach zu mir." ) Sie hatte Amy die ganze Zeit besorgt gemustert und wenn sie sich auch nur räusperte war Liz sofort an Amys Seite: „Geht es dir gut? Hast du irgendwelche Beschwerden oder Schmerzen? Fühlst du dich schwindelig? Musst du dich übergeben?" Amy war froh jetzt endlich zu ihren Freunden zu kommen und nicht mehr von Liz genervt zu werden. Trotzdem hatte sie Liz natürlich noch lieb, aber diese Übervorsorge ging ihr echt auf den Keks.
Gut gelaunt kamen Amy, Liz und Yase schließlich an der Lichtung. Amy war dieses Mal in keinster Weise beleidigt, dass Liz und Yase sich die ganze Fahrt über über den neusten Klatsch unterhalten haben. Im Gegenteil. Amy fand es heute sehr entspannend sich nicht an der Konversation beteiligen zu müssen. Alles was sie wollte war eine Erdbändigerstunde bei Jason.

Als die drei Mädchen endlich auf der Lichtung ankamen, sahen sie schon von weitem eine unbekannte Person, um die sich Alle ringten. Neugierig gesellten sie sich dazu. ,, ... und ihr könnt echt Wunden und so was heilen?", fragte der Neue gerade. ,,Ja. Also Nein. Also Liz und Emilia können das. Nicht ich.", erklärte Lukas gerade und deutete auf Emilia, die sich daraufhin sofort schüchtern wegdrehte und auf Liz die gerade neben ihm zum stehen gekommen ist. Liz und Emilia sind Beide richtig gut darin, wobei Liz unsere erste Wasserbändigerin war.", fuhr er fort und tätschelte freundlich ihre Schulter. Er hatte Liz noch immer nicht angeblickt. Nach ein Par Sekunden schien er zu bemerken, dass das Tätscheln echt dämlich aussah und ließ von ihr ab.
"Genau. Hrähm. Also und das sind Yase und Amy. Yase ist Erdbändigerin und Amy ist unser Avatar." "Der Avatar? Was war das nochmal? Sorry wenn ich nochmal nachfrage, aber das ist so viel Neues für mich.", der Neue schaute mit seinen ungewöhnlich dunklen Augen in die Runde. Einzelne Strähnen seiner schwarzen etwas gelockten Haare fielen ihm in Gesicht und er lächelte unschuldig, womit er Alle in seinen Bann zog.
„Der Avatar kann Alle vier Elemente. Er beherbergt einen Geist, der den Avatar mit Kraft unterstützt. Der Avatar ist so zu sagen das Gleichgewicht und soll Frieden und Harmonie in die Welt bringen. Aber zuerst muss Amy Alle Elemente beherrschen. Gerade lernt sie Erdbändigen. Wasserbändigen und Luftbändigen hat sie schon abgeschlossen und natürlich auch Feuerbändigen, da sie unsere erste Feuerbändigerin war.", erklärte ihm Lukas. „Oh wow.", meinte der Neue und blickte Amy neugierig und bewundernd an. „Du kannst also Alle vier Elemente bändigen?", fragte er neugierig. Irgendwie fühlte Amy sich unter seinen neugierigen Blicken etwas unwohl, denn sie errötete leicht. Schnell senkte sie den Kopf. „Naja ...", setzte Amy an, aber Jason unterbrach sie. „Also ihre Erdböndigerfähigkeiten muss sie noch verbessern, aber wir haben ja heute Training zum Glück." Jetzt mischte sich wieder Yase ein. „Jason meinst du nicht, dass es besser wäre wenn Amy Alex beim Feuerbändigen hilft, da er ja Neu hier ist?" Ah also war er eine Feuerbändiger. Amy konnte Jason ansehen, dass er eigentlich damit überhaupt nicht einverstanden war, aber er wusste, dass er Yase nicht widersprechen konnte, weshalb er nachgab, jedoch nicht ihn Alex einmal kalt zu Mustern. Oo. Hatte Jason etwas gegen Alex? Kannten die Beiden sich? Amy bekam jedoch keine Chance mehr darüber nachzudenken, da sich die Versammlung langsam auflöste, bis nur noch der Neue, Alex und Amy dort standen. Amy war etwas enttäuscht, dass sie heute nicht zum Erdbändigen kommen würde. Zuerst herrschte eine unangenehme Stille, bis der Neue seine Stimme erhob: „Also. Ich bin Alex. Nett dich kennenzulernen Amy." „Ja ich weiß. Nett dich kennenzulernen.", antwortete Amy und ohrfeigte sich zugleich innerlich so eine trockene Antwort gegeben zu haben. Sie wollte ihn doch freundlich willkommen heißen. Also startete Amy etwas smalltalk, während sie in die Richtung der Fichtenbäume liefen, wo normalerweise die Feuerbändiger trainierten. „Also Alex. Wie hast du deine Feuerbändigerkräfte entdeckt? Und wer hat dich hier hergebracht?"
Und schließlich erzählte Alex ihr Alles/ seine Geschichte.

„Na dann.", Amy klatschte ihre Hände zusammen und Alex zuckte daraufhin erschrocken zusammen, „ Lass uns mit dem Feuerbändigen anfangen." Nun da Amy das angesprochen hatte, begannen Alexs Augen zu leuchten. „Das erste und wichtigste sind die Vorübungen. Ich weiß nicht wie gut du schön bist, aber so habe ich auch mit Celina angefangen. Das wichtigste ist meiner Meinung nach zum einem die Atmung und zum anderen, dass du das Feuer in deinem Magen spürst. Du solltest das Feuer in dir spüren können. Probier es mal.", forderte Amy Alex auf. Dieser sah sie etwas schräg an, tat aber wie ihm befohlen. Er stand aufrecht da, während die Sonne ihm ins Gesicht schien und sein Gesicht zu leuchten schien. (Für einen Septembertag war es erstaunlich schönes Wetter.) Amy beobachtete wie er gewissenhaft immer langsamer und tiefere Atemzüge tat und sich langsam entspannte. Schließlich hob er nach einiger Zeit seine Hände und eine kleine Flamme entstand augenblicklich. Er öffnete die Augen und strahlte Amy an. „War das so gut?", fragte er sie. „Äh ja das war gut. Und du hast sogar schon eine Flamme erzeugt. Das war sehr gut.", erwiderte Amy. „Aber ich bin längst noch nicht so gut wie du. Ähm könntest du mir nicht mal etwas vorführen und zeigen was ich Alles lernen kann und wie ich es richtig mache?" Amy zögerte. Das war eigentlich eine ganz normale Frage und leicht machbar, doch trotzdem zögerte sie. „Äh ja kann ich machen." Sie stellte sich in ihrer Anfangsposition hin. Ihr linkes Bein stand in ein wenig Abstand neben ihrem rechten Bein. Ihr Rücken war gerade und sie atmete tief ein und aus. Sie konzentrierte sich auf die Wärme in ihr und augenblicklich erschien eine große Flamme in ihren Händen. Sie blickte auf ihre Hände um die Flamme zu kontrollieren und erstarrte. Die Bilder aus ihrem Albtraum kamen ihr wieder in den Sinn. Die leblosen Gesichter ihrer Familie und Freunde tauchten auf. Sie sah Liz' starren Blick auf ihr gerichtet. Sie sah Millies leblosen und schlaffen Körper auf der Couch. Sie roch den beißenden Geruch und fühlte die Übelkeit in ihr aufkommen. Die Stimmen ihrer Freunde kreischten ihren Namen immer und immer lauter. Fürchterliches Kopfweh setzte ein und ein Schwindelgefühl erfasste sie. Die Flammen wurden höher und höher und kamen immer näher auf Amy zu. Plötzlich spürte sie etwas Wsikaltes auf ihrem Körper. Sie blickte an sich herunter und sah dass sie komplett nass war. Einige Meter weiter weg, sie sah Emilia, die Arme noch erhoben. Hatte sie etwa Amy nass gemacht? Warum denn? Was war hier los? „Amy! Hörst du mich?", Alexs Stimme ertönte und Amy blickte verdattert zu den Jungen. Er stand in großen Abstand vor ihr und blickte sie ängstlich an. „Was ist los?", fragte sie. „Oh Gott sei dank. Du bist wieder bei dir. Als du die Flamme erzeugt hast ist dein Blick irgendwie ganz starr geworden. Du hast ins Feuer gestarrt, während die Flamme größer und größer geworden ist. Ich musste zurück weichen und hatte Angst um dich. Du hättest dich selbst verletzen können. Du hast nämlich den ganzen Boden abgefackelt. Das Mädchen da ist dann zum Glück gekommen und hat den Brand gelöscht.", erklärte ihr Alex. Verdattert blickte Amy auf den Boden und tatsächlich war in einem Radius von ca. einem Meter der Waldboden komplett abgebrannt. Auch ihre Klamotten sahen etwas mitgenommen aus. Was war denn nur passiert? Warum reagierte sie so? Hatte sie etwa Angst vor dem Feuer?

„Amy ist Alles ok?" Liz lief auf Amy zu und fing sie gerade noch auf bevor sie auf dem Boden aufschlug und komplett das Bewusstsein verlor.

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Tut mir leid, dass so lange kein Kapitel kam. Ich hatte in letzter Zeit nicht so viel Zeit und Ideen. Aber ich habe es geschafft dieses Kapitel zu schreiben und hoffe, dass es euch gefällt. 😁

Und jetzt muss ich mich nochmal entschuldigen, da das nächste Kapitel voraussichtlich erst Anfang Mai kommt, da ich momentan einen Auslandsaufenthalt mache und ich irgendwie durcheinander komme, wenn ich zu viel auf Deutsch schreibe. Bitte verzeiht mir. Danach werde ich aber wieder aktiv sein.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 20, 2018 ⏰

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