Ich verließ seit Tagen die Mikaelson Villa nicht mehr, und obwohl sie riesig war, fühlte es sich wie in einem Käfig an. Doch wenn ich rausgehen würde, müsste ich mich meinem Vater stellen und lieber versteckte ich mich als diese Angst wieder zu ertragen. Ständig kam mir die selbe Frage in den Sinn, immer und immer wieder wurde sie wie eine kaputte Kassette im Rekorder abgespielt. War es richtig gewesen, Klaus zu vertrauen? Pro, er hatte mich gerettet und kümmerte sich wirklich um mich. Kontra, er war ein Kerl. Denen konnte man doch nicht so einfach vertrauen. Wenn man sich verliebte oder ähnliches, dann wurden sie desinteressiert und lassen dich wie eine heiße Kartoffel fallen. Merkwürdigerweise störte mich mein Problem mit Klaus mehr als das meines Vaters, es hätte schlimmer enden können. Ich durfte jetzt nicht rumheulen.
"Darf ich herein kommen?", hörte ich plötzlich Klaus' Stimme und bemerkte ihn erst jetzt am Türrahmen angelehnt stehen. Ich zuckte mit den Schultern und legte das Handy, welches er mir gekauft hatte, zur Seite. Er betrat den Raum und nahm Platz auf der Bettkante. "Ich war heute beim Revier und habe deinen Vater manipuliert. Jetzt müsste er damit einverstanden sein, dass du nicht mehr zu Hause und dafür frei bist."
"Danke.", murmelte ich und war vorerst erleichtert. "Warum hilfst du mir?"
"Warum sollte ich nicht?", erwiderte er leicht überrascht.
"Das ist keine richtige Antwort."
"Es ist doch offensichtlich.", seufzte er. "In einer Situation wie diesen lässt man niemanden alleine. Und vielleicht auch, weil ich weiß wie du dich fühlst." Das letztere kam leiser raus und wir beließen das Thema. "Meine Geschwister sind von ihrer Reise zurück."
"Also soll ich mich vorstellen?" Begeistert hörte sich gewiss anders bei mir an. Ich war schlecht, wenn es darum ging Freunde zu finden. Oder nett zu sein. Oder sozial.
"Sie würden dich gerne kennenlernen."
"Weil ich wie Ophelia aussehe?" Ich rollte genervt mit den Augen. Wie ähnlich könnte ich ihr denn schon sein?
"Nein, weil ich mich für dich interessiere." Obwohl seine Worte mich schlagartig getroffen hatten, hatte ich trotzdem noch das Gefühl, dass er nicht ehrlich war, auf alle Fälle nicht komplett ehrlich. Aber seine blaugrünen Augen waren gut im Verstecken, er war keineswegs nervös, dass er mir gerade quasi ins Gesicht log, also nickte ich nur.
"Okay, ich habe eh keine andere Wahl. Wann?"
"Jetzt."
"Wow, dann muss ich mir ja keine Sorgen machen, denn schließlich hatte ich ja genug Zeit um mich vorzubereiten." Ich kniff meine Augen sarkastisch zusammen und stand auf. Er grinste nur und wir gingen die Treppe runter, ins Wohnzimmer oder auch Salon gennant, wo ich auch schon Elijah und Rebekah stehen sah. Elijah schien wohl immer Anzüge zu tragen, während Rebekah ganz normal und modern wie ein Teenager angezogen war. Klaus' Bruder kam zuerst auf mich zu, nachdem er mich ziemlich lange angestarrt hatte. Was war denn so neu an mir? Schließlich hatte er mich schon mal gesehen.
"Es ist mir eine Ehre, dich richtig kennenzulernen, Lynn." Er klang so höflich und edel, wie ein richtiger Gentleman.
"Ebenfalls.", erwiderte ich locker und weniger edel, während ich mit den Schultern zuckte. Als er meine rechte Hand nahm und seine Lippen auf den Handrücken drückte, als höfliche Geste, verdunkelte sich Klaus' Miene schlagartig und Rebekah stieß ein Kichern aus, als sie die Reaktion ihres Bruders sah. Ich wusste nicht recht, was ich denken sollte, schließlich war es ja nur ein Handkuss. Elijah ließ meine Hand los und Rebekah stellte sich nun vor.
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The Original Hybrid- Klaus FF
Fanfiction1345 Ophelia ist Klaus' Geliebte, die mit achtzehn stirbt. Er bringt ihre Hexenfreundin dazu, einen Zauber sprechen zu lassen, der Ophelia wieder zurück bringt, allerdings als ihre Reinkarnation. 2015 Lynn Hudson ist eine achtzehnjährige Ausreißer...