Regel Nummer 4: Feind oder Freund
Tag 102:
Das brennende Land. Magie aus der Zukunft soll es durchströmen. Die Bewohner sollen gottgleiche Fähigkeiten haben.
Fremd, gefährlich und unendlich weit von unserer Heimat entfernt, doch jetzt sind wir fast dort. Ich habe die Wachen darüber reden hören, habe ich überhaupt noch Hoffnung?
Estaras Zustand verschlechterte sich gestern, doch zum Glück hatte ich eine Gralwurzel unter den Vorräten gefunden , wodurch sie wieder zu Besinnung kam. Wie soll das nur weitergehen, wenn wir getrennt werden und diese Leute ihren Zustand erfahren. Was wird dann geschehen? Ich darf es mir nicht ausmalen. Der Stift wird immer kürzer, dieses Heft voller, doch meine Fragen und Ängste nicht weniger.Loki war mit dem Tod aufgewachsen, doch ein Reich opfert seine Landsleute, nur weil sie nicht mehr passend sind? Das konnte nicht sein, auch wenn es um das erbarmungslose, brennende Land Fangold ging! "Ihr wollt mir damit sagen, Ihr als Botschafter, werdet von Assassinen eures eigenen Reiches verfolgt?!" "Ich bin treu, Loki, jedem einzelnen Menschen Fangolds, das Vertrauen in meine Mitbürger habe ich, doch der Wahrheit muss ich in's Gesicht blicken." "Dem Tod? Natürlich wartet er auf jeden von uns, unabwendbar war dies für unsere Rasse schon immer, doch Ihr seid ein unglaublich ehrenwerter Mann, Ihr werdet von Königen zum Frühstück eingeladen! Wie kann man eurer toten Gebeine mächtig werden wollen!?" Loki konnte dies nicht akzeptieren, und so zog sich das Gespräch in die Länge, und das Licht der Sonne wurde schon bald von den Spitzen der Dünen am Horizont abgeschwächt. Also bildeten sie wie jeden Abend mit den Packtieren einen Kreis, stellten die Zelte auf und entzündeten ein weit sichtbares Lagerfeuer (Loki hatte aufgegeben dagegen zu protestieren, da man sich laut Kali vor Niemandem verstecken wolle...oder könne) . In den letzten Tagen hatten die Männer viel Zeit gehabt sich zu unterhalten, auch mit den Söldnern kam Loki mittlerweile gut aus. Sie waren zu sechst und kamen aus den kalten Gebieten des Westens, von denen es heißt, dass riesige Eisdrachen und wunderschöne Zyklopensylphen sie bewohnen. Ihr Anführer, Sasha, war ein ehemaliger Drachenjäger, trotz seiner eher geringeren Größe, hatte er eine sehr muskulöse Statur und volles Vertrauen seiner Männer. Frayn und Kolyn, die Zwillinge, hatten die Gestalt von Bären, auch wenn ihr Verstand eher an den eines Baumstumpfs erinnerte. Barlok, der älteste Söldner, hatte Sasha aufwachsen sehen und begleitete ihn schon sein Leben lang. Der Melancholische der Gruppe war Xeris, er hing ständig irgendwelchen Gedanken nach, wenn sie hier zusammen saßen, sang er leise für sich alte Lieder seines Volkes und insgesamt sprach er nicht viel, doch zuhören konnte er gut. Zuletzt war da noch Fenryr...Loki zögerte welche Meinung er sich über ihn bilden sollte, es war ihm, als würde sein Körper ihn vor diesem Soldaten warnen wollen, doch Kali vertraute ihnen Allen blind...Jäh wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als Al Makhim mit seiner Erklärung fortsetzte.
"Obwohl wir einen König besitzen, kontrolliert der Senat das Geschehen unseres Landes, du kannst es mit einem Ältestenrat vergleichen. Ich vermute einer von ihnen hat dies entschieden, wahrscheinlich wurde es nicht einmal offiziell benannt, doch einer reicht schließlich, um meinem Leben ein Ende zu bereiten." "Dann musst du zu deinem König, er...""Dafür muss ich ihn erst einmal erreichen!" Man konnte Loki ansehen, dass er angestrengt nachdachte, viel hatte er über seine Beweggründe nicht erzählt, doch Al Makhim hatte genug Erfahrung mit den Geschehnissen in diesen primitiven Ländern, um ungefähr zu verstehen, warum ein junger Jäger einem Sklavenhändler hinterherrennt. Es war hoffnungslos, doch aufgeben würde er wohl nie. Könne jemand wie er, wirklich seine einzige Chance zur Rettung darstellen?
Plötzlich stand Loki ruckartig auf, stellte sich direkt vor den Botschafter und sah ihm fest in die Augen. Die Söldner hatten sich auch leicht erschrocken und blickten ihn nun gespannt an. "Als Feind eures Landes und Hüter meines Volkes schwöre ich, Loki Bernstein, Sohn von Kalibur Bernstein, dass ich euch, meinem Freund, Kali Al Makhim, treu zur Seite stehen werde, bis das Schicksal unsere Wege wieder trennt und sie auch wieder zusammenführen möge, mein Schwert führt ihr, mein Herz leitet ihr und meine Seele bindet ihr." Er war vor dem sprachlosen Mann niedergekniet ohne seinen Blick abzuwenden, hatte sein Schwert gezogen und bot es seinem neuen Freund nun dar. "Ich habe mich entschieden euch bis zu eurem König zu geleiten, euch wird in meiner Obhut und mit dem Segen aller Götter kein Leid widerfahren und unsere Namen werden gemeinsam in der Halle der Helden erklingen, Ihr, Kali, Bote meines Feindes, seit nun mein Freund. Werdet ihr mit mir die Grenzen der Blutbande überwinden?"
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Sturmgedanken
Fantasy-PAUSIERT- Auf den glitzernden See blickend, bist du dort gesessen, deine Haare, vom Licht der Sonne in den schönsten Farben glänzend, wehten dir um's Gesicht, schöner als die endlose Galaxie, während dich das Leben stetig verließ.