Einsamkeit ist mein Begleiter, Schatten sind meine Diener, der Tod ist mein Freund und Gedanken meine Sklaven, sprecht es laut aus, ihr mitleiderregenden Geschöpfe, mein Name möge in alle Winde erschallen, preiset mich, ihr verstandloses Ungeziefer, lasst euch leiten, lenken und leidet, leidet unter meiner unendlichen Großartigkeit, bis nichts mehr übrig bleibt, bis das Feuer euch verzehre, bis das Wasser versiege und die Schreie erschallen, bis ich über den Göttern stehe, bis die Welt ihre Existenz verliert, leidet, weint und dient, bis ihr sterbt. Preiset mich, Geschöpfe dieser Welt, denn ich bin Choros, Herrscher über das Leid und Schöpfer allen Schmerzes. Preiset mich, denn mir gehört die Welt und alles Böse in euren Herzen. Preiset mich. Bis zum Tod.
Mit unsicheren Schritten stolperten die Mädchen von einem großen Schiff, das an einem überfüllten Hafen anlag und dessen Segel mit riesigen Flammen verziert waren. Das Sklavenschiff hatte vor zwei Tagen die Stadt am Meer erreicht und
würde wohl bald auch wieder ablegen. Das Meer war still, die Möwen kreischten und niemand wunderte sich über die Kolonne gefesselter Frauen, die Richtung Stadtzentrum geführt würden, um dann weiter richtung Landesinnere transportiert oder direkt verkauft zu werden. Nur am Ende des Zuges ging ungewöhnlicherweise einer der Männer mit einer bewusstlosen Sklavin über der Schulter. Ihre wunderschönen, langen, gewellten Haare glitzerten golden in der Sonne, während sie, an Armen und Beinen gefesselt, durch die Stadt getragen wurde. Alles was sie besaß, war dreckig gewordene Jägerkleidung, eine unscheinbare Klammer in ihrem Haar und eine Kette, die sie fest mit ihrer linken Hand umklammerte.
Gerade hatten sie die ersten Häuser außerhalb des Hafengebietes erreicht, als ein dreckiges, stark benutztes Heftchen aus den Falten ihres Gewandes fiel und von einem dürren Hund davongetragen wurde.Al Makhim sah nur Xeris und Barlok, durch Glück hatten die beiden zu ihm gefunden, doch der Nebel war zu dicht, als dass sie weiter als 2 Meter sehen konnten, nur dumpf nahm der Botschafter Kampfgeräusche wahr. Gerade noch war alles ruhig gewesen und plötzlich befand er sich in einem derartigen Chaos, das musste er erst einmal verdauen...Al Makhim setzte sich und lauschte den Geräuschen um sich herum, meinte Loki dies mit etwas Besonderem? Konnte er etwa einfach aus dem nichts Nebel erzeugen? Das war doch absurd! Derartige Kräfte würden bedeuten, seine Vorfahren wären.....ein tiefes Brüllen durchzog die Ebene und wurde von den Dünen zurückgeworfen. Plötzlich war es sehr viel stiller als vorher, nur leise Schreie waren hin und wieder zu hören und der Geruch von Blut stieg einem in die Nase. Al Makhim verdeckte sein Gesicht mit einem Tuch und kämpfte gegen die Übelkeit. Der Nebel verschwand.
Kolyn lag verwundet neben seinem Bruder und Sasha stand schwer atmend inmitten von mehreren Leichen und blickte nicht weniger verwundert um sich. Da erstarrte er und blickte in Richtung Loki, vier weitere Augenpaare wanderten erst zu ihm...und dann zu dem größten Löwen, den je ein Mensch erblickt hatte. Sein Maul und seine Krallen waren mit Blut getränkt, doch sein Fell glänzte trotzdem noch in hellem, reinen weiß. Die Augen strahlten gefasste Stärke aus und jeder Krieger würde ehrfürchtig sein Haupt senken, würden sie nicht diesem Geschöpf gehören, doch bevor einer der Söldner die Stille durchbrechen konnte, sagte Loki: "Dies ist Keràn, Patron meines Stammes und stärkster Krieger unter den Götterdienern. Wir können über alles reden, doch vorher sollten wir diesen Ort verlassen, wir dürfen keine Zeit verlieren und müssen Kali schnellstmöglich zu seinem König bringen, diese Assassinen werden nicht die Letzten sein." Stumm nickten alle, unfähig ihren Blick von dem Löwen abzuwenden. "Wohin?" kam es unsicher aus dem Mund des Botschafters. "Kolyn ist verwundet und ich kann Fenryr nirgends entdecken, also wo sollen wir jetzt hin?" Kurz verdunkelte sich der Blick des Jägers.
"Eines der Tiere kann ihn schon tragen und Fenryr hat seine vereidigte Treue aufgegeben...doch du fragst wohin? Natürlich zum Meer. Richtung brennendes Land."
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Sturmgedanken
Fantasy-PAUSIERT- Auf den glitzernden See blickend, bist du dort gesessen, deine Haare, vom Licht der Sonne in den schönsten Farben glänzend, wehten dir um's Gesicht, schöner als die endlose Galaxie, während dich das Leben stetig verließ.