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'Harry hast du schon was gepackt?', rief Gemma aus der Küche.

'Gleich!', schrie ich genervt zurück und widmete mich weiter meinem Handy.

Heute war es dann so weit.
Um achtzehn Uhr wollten wir losfahren, mit Bussen.
Offensichtlich war die Fähre zu teuer gewesen oder sowas.

Jetzt war es halb fünf..und ich hatte immer noch nichts gepackt.
Wahrscheinlich reichten auch nur zwei T-Shirts, eine Jacke und zwei Hosen.
Natürlich noch ein paar Socken und Unterwäsche, aber viel brauchte man für die vier Tage ja nicht.

Also schmiss ich alles wirr in meine Tasche und legte mich wieder aufs Bett.

'Warum bist du denn überhaupt nicht aufgeregt?', hörte ich Gemmas Stimme im Raum.
Sie hatte wirklich Talent dafür, sich anzuschleichen.

'Weiß nich.', ich zuckte mit den Schultern und stand auf.

Schließlich brachte mich Gemma an die Schule und ich musste sagen, so langsam wurde auch ich etwas aufgeregt. Vielleicht würde es ja nicht ganz so schlimm werden, wie gedacht.

Es war eiskalt und jeder hatte Jogginghosen und sowas an.
Louis meinte, ich sollte mir auch eine Jogginghose anziehen, weil wir die Nacht durchfahren würden, damit wir am Vormittag in der Jugendherberge ankommen.

Das tat ich dann auch.

Niall saß mit einem Jungen, den ich bisher nur ein wenig vom Sehen kannte, hinter Zayn und mir und verteilte Berge an Essen im Bus.

Verhungern würden wir auf der Fahrt sicher nicht - so viel stand fest.

Nachher erfuhr ich, dass der Junge James hieß. Allerdings wollte er nur Jamie genannt werden, James fand er unpassend für seinen Charakter.

Zayn, ich und Niall würden uns mit James - aka Jamie - ein Zimmer teilen.

Ich fand das völlig in Ordnung, der Junge schien echt nett.
Vielleicht etwas ruhig, aber sehr nett.

Sein Fall Out Boy T-Shirt verriet auch, dass er einen ganz ordentlichen Musikgeschmack haben musste.

Die Fahrt verging schneller als befürchtet, an einer Haltestelle konnte ich sogar kurz ein paar Wörter mit Louis wechseln.
Er und der Biolehrer der Parallelklasse waren mit dem Auto nachgefahren.

Zwar war es nur das übliche, aber er schaffte es trotzdem, mir ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

Niall schlief die meiste Zeit, ich wachte zwischenzeitlich immer mal wieder auf und war jedes Mal überrascht, als ich Zayn hellwach neben mir fand.
War der Kerl ein Zombie?

Jedenfalls waren die meisten todmüde, als wir ankamen.
Deswegen fand es auch niemand toll, dass es gleich schon wieder weitergehen sollte.

Das schlimmste, was es auf einer Klassenfahrt geben kann, sind zu gutgelaunte Lehrer.

Die Klassenlehrerin der Parallelklasse, Mrs Green, war eine von der Sorte.
Ich bekam das Kotzen, wenn sie mit ihren rotgefärbten Haaren und dem Plastiklächeln in die Zimmer kam, um uns von einer Schiffstour zu erzählen.

Eine Stunde Freizeit hatten wir, dann hieß es Schifffahrt. Wie ich es hasste.

Es dauerte circa eine Dreiviertelstunde mit dem Bus, bis wir am Hafen angekommen waren.

Und was jetzt geschah, machte die Klassenfahrt zur Hölle.
Und Floris, beziehungsweise die Sommersprosse vom Fußball, zum Teufel.

Wenn Zayn nicht auf der Toilette gewesen wäre, wäre das Ganze wohl nicht passiert.

trade mistakes ☁️ larry Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt