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gebt euch mal bitte dass ich mir im letzten kapitel den arsch über 5k reads abgefreut hab oh mann seid ihr super. die story ist dabei total fürchterlich
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Zugegeben kam es etwas anders als gedacht.

Ich war glücklicher denn jeh, träumte den utopischen Traum einer normalen Beziehung mit Louis. Damals war mir nicht klar, wie weit weg diese Art eines Lebens lag. Meine Augen waren zu benebelt von Naivität und 'Liebe' gewesen.

Wenigstens wusste ich in dieser kurzen Zeit nicht, was Leid und Schmerz bedeutete. Konnte mich an keine Negativität in meinem Leben erinnern und sah Louis als gäbe es nichts besseres auf der Welt.

Mein Sinn war zu jung, um auch nur zu erahnen, dass das Leben so nicht läuft und man es drehen konnte wie man wollte; Louis und ich würden nie glücklich zusammen sein können.

Ich hatte mich in einer Toilettenkabine eingeschlossen, kauerte auf dem Klodeckel und wollte einfach nur in Ruhe gelassen werden. Es reichte auch einfach, wenn ich jetzt nach Hause teleportiert werden könnte. Bitte.

'Harry..', hörte ich Zayns Stimme dumpf hinter der Tür. 'Lass mich bitte rein.'

Ich schüttelte den Kopf, unfähig einen Satz zu bilden. Dass er mein Kopfschütteln nicht sehen konnte, verdrängte ich in dem Moment. Hatte bessere Probleme.

'...Harry...bitte..'

'Z-zayn..', brachte ich heraus, verschluckte mich an meinen Wörtern und gluckste erbärmlich.

'Es tut mir so Leid.'

Zayns Stimme brach in der Mitte des Satzes und er fing an zu weinen.

Geschockt von Zayns Reaktion konnte ich mich sammeln, vergaß augenblicklich alles. 'Es ist doch nicht deine Schuld.', murmelte ich und schloss die Tür auf.

'Ich hätte was verhindern sollen.', schluchzte Zayn.

Er tat mir Leid, wie er auf dem Boden hockte und sich mit den Händen die Tränen aus den Augen wischte.

'Zayn.', flüsterte ich besorgt und schloss ihn in die Arme.

Warum weinte er? Einzig und allein ich hatte doch Grund zu weinen. Und vielleicht meine Schwester. An ihrer Stelle würde ich weinen, wenn ich so eine Enttäuschung als Bruder hätte.
Ich konnte ihr doch nie wieder in die Augen sehen.

Zayn griff fest in mein Tshirt, als ob sein Leben dran hing und heulte in meine Brust. Ehrlich gesagt dachte ich einen Moment daran, dass sich so Mütter fühlen müssen, wenn ihr Kleinkind schreiend und flennend an ihnen hängt.

Ich war aber keine Mutter und Zayn war auch kein Kleinkind.

Und die Situation war zu ernst um über sowas nachzudenken.

Nach allem war Zayn nun die einzige Person, die noch hinter mir stand.

Nachdem anonym beim Schulleiter gepetzt wurde, konnte Louis nicht mehr für mich da sein. Nie mehr.

Ich hatte sein Leben zerstört, ich hatte alles kaputt gemacht und es war allein meine Schuld. Trotzdem wurde Louis vor zwei Tagen festgenommen.

Er muss drei Jahre sitzen, hieß es.

Durfte nie wieder als Lehrer arbeiten.

Und sein Ruf war ohnehin mehr als ruiniert.

Kurzum - ich hatte sein Leben zerstört.

Und mit ihm meins, weil ich nie wieder Glück empfinden wollte.
Aber das war Nebensache.

Ich flog nicht von der Schule, wurde nicht bestraft.

Denn alle dachten, Louis hätte mich vergewaltigt. Oder erpresst. Oder gezwungen, verführt, mich mit besseren Noten bezahlt. Ich war also entweder Opfer oder Hure.

Und meine Mitschüler machten mir aus diesem Grund das Leben zur Hölle.

Und dadurch, dass ich ein Junge war, war es ja doppelt so skandalös.

Es waren nur zwei Tage nach Louis' Festnahme und das Ganze ging schon so weit, dass ich auf dem Flur mit Essen beworfen wurde.

Weinend rannte ich fast schon regelmäßig nach Hause, schaffte den gesamten Schultag nicht.

Gemma behandelte mich wie immer, was mein Leben ein Stück leichter machte.

Jedoch hatte sie eine gewisse Abneigung zu Louis entwickelt.

Niemand schenkte meinen Worten Glauben. Dass Louis mich zu nichts gezwungen hatte, dass ich ihn gern hatte.

Ich wusste nicht, wie es Louis ging.
Vermutete nur, wie sauer er auf mich war, wie trostlos sein Leben hinter Gittern sein musste.

Konnte es mir überhaupt gar nicht vorstellen, was man im Gefängnis tat. Keinen blassen Schimmer vom richtigen Leben, allein Vorstellungen aus Kinderserien strömten mir durch den Kopf. Lucky Luke, Spongebob, alles mögliche wo hin und wieder Knast-Szenen gezeigt wurden.

Ich wollte nicht mehr in die Schule. Ich wollte noch nicht mal daheim bleiben, sah keine Zukunft.

Was sollte ich denn tun? Wie sollte es für mich weitergehen?

Den einzigen Ausweg sah ich darin, wieder zu meiner Mutter zu ziehen. Die Zeit zurückdrehen kann man leider nicht und mein ewiges Hoffen, Beten, Bitten brachte auch nichts.

Ich sah keinen der Leute, mit denen ich hier zutuen hatte, wieder. Noch nicht mal Zayn.

Der Drang, Louis zu sehen, aber blieb.

trade mistakes ☁️ larry Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt