Prolog

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Ich stehe vorm Spiegel und blicke geradewegs in grüne Augen. Ich trage mir Mascara und Eyeliner auf, binde noch schnell meine Dunkelbraunen gelockten Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen und begebe mich nach unten.

In der Küche sitzt mein Bruder Joshua am Tresen und stopft sein Frühstück in sich rein. 

"Morgen Brüderchen, wenn du dein Essen weiter so in dich rein schlingst, erstickst du noch daran", begrüße ich ihn mit einem amüsanten lächeln.

"Ha ha ha", gab er mit vollem Mund zurück, "Ich muss gleich zum Training und bin schon spät dran". 

"Na dann, viel Spaß ..", Mein Bruder spielt Fußball. Er ist schon auf dem College und dort immer noch so beliebt wie in der High School. Es klingt jetzt vielleicht hart, aber ich bin irgendwie froh darüber das er nicht mehr auf der High School ist, denn es war nicht immer einfach die kleine Schwester des beliebtesten Jungen auf der Schule zu sein. Ich mochte es noch nie im Mittelpunkt zu stehen. Ich gehöre zwar nicht zu den Loosern und Strebern, allerdings auch nicht zu den ganzen Badboys und Bitches Cliquen. Ich bin beliebt ja, aber das kam halt alles durch meinem Bruder.

"...Morgen Mom", begrüßte ich sie und setzte mich zu Joshua.

"Guten Morgen mein Schatz. Was möchtest du Frühstücken ?"                                                                       
"Pfannkuchen", antwortete ich mit zuckersüßer Stimme und schenkte ihr ein lächeln. Schon machte sich meine Mom an die Arbeit. Ihre Pfannkuchen sind wirklich die Besten. Das mag ich so sehr an ihr. Alles was sie kocht und backt schmeckt immer mega lecker, nichts und niemand könnte ihr da das Wasser reichen. Aber als ihre Tochter muss ich das natürlich sagen, denn bei Mama schmeckt es immer am besten. 

Jetzt kam auch mein Vater in die Küche. "Guten Morgen, Schatz.", er und meine Mutter gaben sich ein Kuss, bevor auch sie mit einem "Guten Morgen." antwortete. Das ist so süß. Die beiden sind jetzt schon knapp 25 Jahre zusammen und 21 Jahre verheiratet und lieben sich immer noch so sehr wie früher. Mit jedem neuen Tag schien ihre Liebe zueinander zu wachsen. Ich wünschte bei mir wäre es genauso, aber ich bin ja erst 17 und mein Vater meinte ich solle mir ruhig noch ein wenig mit Jungs zeit lassen, denn die Schule geht vor. Das ist so eine Sache mit ihm. Er hat uns zwar lieb und würde alles für seine Kinder tun, aber wenn es um Schule geht, ist er sehr streng. 

"Na, ihr beiden.", jetzt kam er auf uns zu und wuschelt mit seinen Händen durch unsere Haare. "Daaad...!", schrien mein Bruder und ich hysterisch. "Was denn?", fragte er mit einem frechen Grinsen das in jünger aussehen lies. "Wir sind keine 5 mehr...", sagte Joshua. "Schatz, lass die beiden in ruhe Frühstücken.", ermahnte meine Mom meinen Dad sichtlich amüsiert, als sie mir gerade die Pancakes hinstellte. "Ich wollte die beiden nur ein bisschen aufziehen...", erwiderte mein Vater mit einem grinsen im Gesicht und schon küssten die beiden sich wieder. "Das ist ja nicht auszuhalten..." 
Ich musste mir ein lachen verkneifen. "Eifersüchtiiig" flüstere ich zu meinen Bruder. Mit einem leicht amüsierten Schnauben stand er auf und verabschiedete sich.

***

In der Schule angekommen treffe ich auf meine Beste Freundin Summer. Ihre Mittelblonden Haare fallen ihr über die Schulter und sie sieht wie immer perfekt aus. "Hi Lia, wie geht's ?",  fragt sie mich. "Hey Summer, Gut und selbst?" Wir plaudern noch eine Weile auf den weg zum Unterricht. Sie ist übers Wochenende mit ihren Eltern nach Seattle zu ihrer Tante gefahren, weil Sie ein Baby bekommen hat. Die ersten Beiden Stunden vergingen wie im Flug. Bis zur Mittagspause musste ich noch 2 ganze Schulstunden überleben. Jetzt heißt es Geschichte. Ich bin so grotten schlecht in Geschichte, ich meine wer braucht sowas? Die sind doch eh alle schon längst tot. Auf dem weg zum Raum hole ich mir noch einen Latte Macchiato. Super! Das Glück ist echt nicht auf meiner Seite.. Vor mir erstreckt sich eine Meter lange Schlange von Menschen, die was will? Genau! Einen Kaffee. Jetzt komm ich auch noch zu spät zum Unterricht. Okay, lieber das, als auf meinem heiß geliebten Karamell Latte mit doppelt Schaum zu verzichten!

Nach gefühlt einer halben Stunde sitze ich dann auch mal im Unterricht. Natürlich kam ich zu spät, und immer wieder hält mir mein Wunderbarer Geschichtslehrer eine Predigt übers zuspät kommen. Es würde sich ja später auf die Bewerbung auswirken wenn sowas auf'm Zeugnis steht, blablabla.
Jedenfalls sitze ich jetzt hier, starre aus dem Fenster und beobachte wie einzelne Schneeflocken auf den schon mit Schneebedeckten Boden treffen. Die gefrorenen Äste der Bäume glitzern und funkeln unter den einzelnen Sonnenstrahlen die es hin und wieder mal durch die Wolken schaffen.

Meine Gedanken wurden durch meinem 'wundervollen' Lehrer unterbrochen.
"Ms Williams, können Sie vielleicht die Frage beantworten?"
Ich löste mich von meiner schönen Aussicht und musste plötzlich gähnen.
"Langweilt Sie mein Unterricht?"
Ha wenn der wüsste, der is ja besser als jede Schlaftablette. Plötzlich fingen meine Mitschüler an zu lachen und ich sah auf. Mein Lehrer stand plötzlich mit wütendem Blick vor mir. Ups hab ich das grade etwa laut gesagt?
"Zur nächsten Stunde will ich ein 2 Seitigen Aufsatz über das heutige Unterrichtsthema sehen!"
Ist das jetzt sein Fucking ernst!?
"Zur nächsten Stunde will ich ein 2 Seitigen Aufsatz über das heutige Unterrichtsthema sehen..." äffte ich ihn leise nach. Zu meinem Pech hat er es anscheinend gehört und schrie plötzlich: "Zum Direktor..!!" "...SOFORT!"
Na toll.

***

In der Mittagspause sitze ich mit meinen Freunden an einem Tisch. Summer, Rose, Tim und Sebastian.
Sebastian gehört auch zu den Badboys, allerdings knallt er nicht jede Bitch die sich an ihn ran macht. Er ist da schon eher sehr vernünftig und wir verstehen uns alle gut mit ihm, weshalb er auch manchmal bei uns sitzt.
Rose ist ein kleiner Engel. Man hat das Gefühl sie vor allem beschützen zu müssen. Sie liegt mir sehr am Herzen. Rose zaubert einem immer ein Lächeln ins Gesicht egal in welcher Stimmung man gerade ist. Sie und Tim sind jetzt schon seit eineinhalb Jahren ein paar und man merkt wie gut sie sich aneinander tun.
Ich hingegen halte nicht viel von Jungs. Dieses ganze verliebt sein ist doch für'n Arsch. Man verliebt sich und irgendwann wird einem wieder das Herz gebrochen und man heult nur noch rum. Darauf kann ich echt verzichten. Durch die Schulglocke wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Yeahr Unterricht.

***

Am Nachmittag sitze ich in der Küche und esse den leckeren Nudelauflauf meiner Mum. Wie gesagt ihr Essen ist einfach göttlich. "Wann kommt Joshua eigentlich nach Hause?" wir wollten nämlich noch zusammen Geschichte machen. Ohne ihn wäre ich echt aufgeschmissen.

"Gegen 17 Uhr" antwortet mir mein Vater. Zu meinem Vater habe ich eine noch engere Bindung als zu meiner Mutter.
Er und Ich spielen meistens nach dem Abendessen noch Fußball und er unterstützt mich auch sehr mit dem Tanzen. Außerdem teilen wir die selbe Leidenschaft zur Musik.
Wir haben schon oft zusammen musiziert. Er sagt jedesmal wie stolz er auf sein kleines Mädchen ist.

Am Abend, nach einer ordentlichen Dusche, saß ich auf meinem Bett und machte schonmal meine Hausaufgaben.
Nur mal neben bei, ich hab zwar einen Schreibtisch in meinem Zimmer, aber mache meine Hausaufgaben trotzdem immer auf meinem Bett.
Zumindest das was ich ohne Joshua hinbekomme. Eigentlich müsste er schon seit 20 min Zuhause sein. Hm vielleicht ist er ja noch mit ein Paar Kumpels unterwegs. Manchmal vergisst er mich nämlich ganz gerne.

Um halb 7 klingelte es an der Tür. Joshua hat bestimmt seinen Schlüssel vergessen. Wäre nicht das erste mal. Ich sprang von meinem Bett auf und sprintete nach unten "Ich mache auf!" schrie ich durchs Haus. Dann kann ich ihm wenigstens direkt eine Standpauke halten, weil er mich schon wieder vergessen hat. "Mensch, Joshua du solltest mir doch..." ich hielt inne, weil es nicht Joshua ist der vor der Tür steht. Vor mir stehen 2 Polizisten. "Guten Abend.. Sind deine Eltern zuhause?" Die beiden Polizisten sehen mich sehr merkwürdig an. "Mum!? Dad!?" Die beiden kamen aus dem Wohnzimmer. "Mr. und Mrs. Williams?" fragte einer der Polizisten. "Ja.." antwortete mein Vater. "..was können wir für sie tun?" antwortete jetzt meine Mutter. "Joshua Williams ist ihr Sohn?" wollte er nun wissen. Oh Gott Joshua. Plötzlich wurde mir ganz schlecht und Tränen bahnten sich den weg nach oben. Ich malte mir im Kopf schon die schlimmsten Dinge aus. "Ja, das stimmt" kam nun wieder von meinem Dad. "Ist was mit ihm passiert??" wollte meine Mutter wissen. Wollen wir alle wissen.

"Es tut uns leid Ihnen das nun mitteilen zu müssen.. aber ihr Sohn ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen."

Hello my friends ❤

Hier ist der Prolog. Ich hoffe es gefällt euch bis hier hin. :*

Hab euch lieb meine kleinen Donuts *-*

BreathlessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt