Kapitel 17

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Sofia, Mel und ich verbrachten den Abend noch mit Filme schauen. Irgendwann wärmten wir uns die Lasagne auf und aßen sie nebenbei. Die beiden waren hin und weg von der Lasagne. Sie war göttlich.
Beide erzählten mir, wie neidisch sie auf mich waren, dass ich so coole Eltern habe. Ich musste über die Aussage lächeln. Ich habe wirklich die besten Eltern. Auch wenn die Beziehung zu meiner Mutter mittlerweile anders ist.

Ich vermisse es, wie es früher war, aber ich habe mich mittlerweile auch daran gewöhnt. Die Tatsache, dass sie mir mein Lieblingsessen gekocht und meine Lieblingstorte gebacken hat, lässt mich hoffen. Vielleicht legt sich langsam wieder alles und ich habe bald wieder meine Mom zurück. Ich muss ihr einfach Zeit geben. Ich bin ja selbst nicht über Josh's Tod hinweg. Oh Gott ich fürchte ich werde es niemals sein, aber irgendwann wird es bestimmt einfacher. Es wird einfacher an ihn zu denken und nicht direkt in Tränen auszubrechen.

Jetzt liege ich hier in meinem Bett, während Melissa und Sofia schon legst schlafen. Geplagt von meinen Gedanken, geplagt vom Chaos in meinem Kopf. Der Tag war wunderschön, aber auch traurig zugleich. Seid Mom und Dad weg sind, musste ich wieder ununterbrochen an meinen Bruder denken. Ich habe Angst. Angst das diese Gedanken nicht aufhören und wieder zu einer Panikattacke führen. Ich muss meine Gedanken dringen sortieren oder an etwas anderes Denken. Ich habe es bereits mit Social Media, Serien schauen und lesen versucht, aber nichts hat geholfen. Irgendwann schweiften meine Gedanken zu Kyle.

Sein Blick heute Nachmittag sah wirklich besorgt aus. Ich frage mich warum er sich solche Sorgen um mich macht. Warum es ihn überhaupt interessiert wie es mir geht. Wenn ich ehrlich bin, lässt es mein Herz für einen kurzen Moment schneller schlagen. Irgendwie finde ich es süß, dass er sich so um mich sorgt. Ich wünschte er wäre jetzt hier und würde mich auf andere Gedanken bringen. Oh Gott Lia, was zur Hölle... Ich muss definitiv auf andere Gedanken kommen, also stand ich auf, zog so leise wie möglich einen Hoodie aus meinem Schrank und verließ das Zimmer. Ich hoffe das Tanzen hilft mir wie sonst auch immer. Ich könnte ja schonmal mit meiner Choreo anfangen.

Im Sportgebäude angekommen, brannte überall noch Licht. Vielleicht ist Kyle ja noch hier und trainiert. Ich frage mich warum er immer so Spät noch Krafttraining betreibt. Vielleicht ist das sein Anker. So wie bei mir das Tanzen. All die wirren Gedanken ordnen und auf den Grund des Meeres werfen.

Auf den Weg Richtung Tanzsaal lief ich am Gym vorbei. Ich lies meinen Blick durch den Raum schweifen und entdeckte ihn. Besser gesagt entdeckte ich Adonis höchst persönlich. Kyle war gerade dabei Klimmzüge zu machen. Ohne T-Shirt... Oberkörperfrei...

Er sah mich nicht, da er mit dem Rücken zu mir gewannt war. Also hatte ich freie Sicht auf seinen muskulösen Rücken. Ich muss zugeben, ich finde es sexy. Ich muss mir auf die Lippe beißen um nicht zu sabbern. Ich starrte ihn bestimmt noch 15 Sekunden so an als ich bemerkte, dass direkt gegenüber von ihm ein großer Spiegel hängt. Jetzt konnte ich seinen durchtrainierten Körper auch von vorne sehen. Er hat einen leichten Sixpack.

Ich ließ mein Blick weiter nach oben zu seinem Gesicht wandern. Ich fing sein Blick direkt auf. Er grinste wie ein Vollidiot und beobachtete mich. Seine hübschen Schokobraunen Augen waren so dunkel, dass sie fast schwarz waren. Leicht geschockt über den plötzlichen Blickkontakt, senkte ich meinen Blick und räusperte mich. "Sorry. Ich wollte nicht starren." Kyle lachte, während er mit seien Klimmzügen aufhörte und sich sein Handtuch von der Bank neben ihm schnappte. "Solange dir gefällt was du siehst, ist das kein Problem."

Er nimmt mich auf den Arm oder? "Bild dir ja nix ein. Ich habe schon trainiertere Jungs gesehen." Ich hob eine Augenbraue und schaute ihn an. Kyle lachte, während er sich abtrocknete. Das stimmt natürlich nicht. Klar waren die meisten Balletttypen auch alle gut gebaut, aber nicht so gut. Nur muss er es ja nicht unbedingt wissen.

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