Leo I

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Leo Valdez hatte damit gerechnet, dass sie genau dort hinfliegen würden, wo sie hin wollten, genau, wie es mit dem Floss gewesen war. Eine andere Seite von ihm dachte, dass sie irgendwo in der Mitte des Ozeans enden würden, vielleicht sogar in Mitten einer Monster Armee die darauf wartete, sie zu attackieren. Er war sich daran gewöhnt, dass solche Sachen passierten. Was er auf jeden Fall nicht erwartete, war, dass sie auf den Olymp fliegen würden.

„Es hat sich viel geändert, seit ich das letzte Mal hier war", kommentierte Kalypso, als sie die Stadt vor sich erblickte. Dann wurde sie besorgt. „Leo, was wenn wir hierhin gezogen wurden, weil es mir nicht erlaubt ist, meine Insel zu verlassen? Was, wenn sie mich zurück schicken?"

Seine Hände fassten Festus härter, seine Augen blitzten vor Entschlossenheit, als sie näher zum Olymp kamen. „Percy sagte, die Götter hätten eine Vereinbarung getroffen, allen zu vergeben die in den letzten Kriegen mit ihren Eltern gekämpft haben. Eigentlich hättest du schon viel früher frei sein sollen, Sonnenschein, und wenn sie versuchen dich zurück zu schicken, dann kriegen sie einen Feuerball von Leos Zorn! Noch besser, ich zünde mich selbst an und schleudere mich auf sie!"

Sie schaffte ein Lachen, doch plötzlich fanden sie sich im Thron Raum des Olmyp wieder. Festus landete mit einem surrenden Geräusch in der Mitte des Raums, wo Kalypso und Leo von seinem Rücken glitten. Sie bemerkten, dass sich alle grossen Götter, ausser Apollo, versammelt hatten. In dem Moment, in dem sie von seinem Rücken glitten, lief der Drache scheppernd zu Hephaistos, der ihn unter dem Kinn zu kratzen begann, als wäre er ein ganz normales Haustier.

„Sohn", sagte der Gott des Feuers, Handwerks und der Schmiedekunst. „Du hast mich so stolz gemacht. Nicht nur bist du mein erster Sohn, der es geschafft hat, meine Macht über das Feuer zu erben und solche wunderschönen Kreationen wie Festus hier zu erschaffen, du hast es auch fertig gebracht, Gaias Bewusstsein so zu verstreuen, dass sie sich für eine sehr, sehr lange Zeit nicht wird reformieren können. Du hast sie nicht nur besiegt, du bist auch einen Helden Tod gestorben, nur um dann wieder zurück zu kommen und der erste Sterbliche zu sein, der Ogygia zweimal fand. Das sind ganz schön viele Heldentaten. Das hast du sehr gut gemacht."

Für einmal dachte Leo nicht daran, einen Witz zu reissen. Er wusste, wie selten es vorkam, dass ein Halbgott vor den anderen Göttern Lob von seinem göttlichen Elternteil bekam und er wollte den Moment nicht zerstören.

„Danke, Paps."

„Ich muss zugeben", sprach Zeus von seinem Thron aus, „sogar ich bin milde beeindruckt von deinen Leistungen, Enkel."

„Milde beeindruckt? Leo McShizzle ist alles aber nicht mild! Ich bin wortwörtlich der heisseste Typ auf Erden! Ich-„

Kalypso bedeckte seinen Mund mit einer Hand und lächelte Zeus entschuldigend an. „Fahrt fort, Lord Zeus. Er hat einmal zu viel eine Bruch Landung hingelegt."

Der König der Götter blickte lediglich zu Hephaistos, als wollte er sagen Dein Kind ist komisch, bevor er seine Aufmerksamkeit der aktuellen Angelegenheit zuwandte.

„Ich habe das Gefühl, dass es nur fair wäre, wenn ich dir das gleiche Angebot unterbreite, dass ich schon Percy Jackson angeboten habe, nachdem er Kronos in der Schlacht gegen die Titanen besiegt hat. Du hast in deinem Kampf mit Gaia bewiesen, dass du so mutig bist wie er. Obwohl es mir Schmerzen bereitet, das du fragen, wärst du daran interessiert, ein Gott zu werden?"

Leo dachte kein zweites Mal über das Angebot nach, bevor er antwortete: „Ein Gott werden? Ich bin bereits ein Gott! So lange ich Kalypso, Festus und meine Freunde habe brauche ich nichts."

„Deine Antwort ist die Gleiche wie die deines Freunde, aber lass mich dich etwas fragen. Würdest du, Leo Valdez, die Unsterblichkeit verschmähen, wenn du weisst, dass die, die du liebst, unsterblich ist? Sie wird niemals altern, Kind, während du alt werden und sterben wirst. Möchtest du deine einzige Chance, ein gemeinsames Leben mit ihr führen zu können, aufgeben, oder möchtest du lieber mit deinen Freunden gemeinsam altern und Kalypso alleine lassen, sobald du in die Unterwelt schreiten wirst? Wähle weise."

Dieses Mal gab Leo keine alberne Erwiderung von sich. Wollte er unsterblich werden und für immer mit Kalypso leben? Wenn er das täte, würde er zuschauen müssen, wie alle seine Freunde ohne ihn alt wurden und vielleicht starben. Aber wenn er nicht zum Gott wurde, würde Kalypso in der Zukunft alleine enden. Er konnte ihr Herz nicht brechen. Aber er wollte auch die Chance nicht verpassen, alt zu werden, zu schnell zu fahren, von der Polizei angehalten zu werden um dann behaupten zu können, er habe Demenz und habe vergessen, was das Geschwindigkeit Limit war, so dass er einer Busse entgehen konnte.

Kalypso schien seinen Inneren Kampf zu spüren. Mit einem kleinen Lächeln trat sie mit all ihrem Mut, den sie in ihrem langen, langem, Leben angesammelt hatte, vor Zeus. „Lord Zeus, ich habe ein Angebot für Euch."

Missbilligend starrte er die Göttin an. „Ich habe dir kein Angebot gemacht, also was lässt dich denken, dass du mir eines machen könntest?"

„Bitte, hört mich an. Könntet Ihr nicht, anstatt ihn für seine Tapferkeit unsterblich zu machen, mich sterblich machen? Ich bin gewillt, meinen Status als Göttin und meine Unsterblichkeit aufzugeben damit er mit seinen Freunden leben kann und sich nicht darüber Sorgen machen muss, mich zu verletzen.

„Kalypso...", Leo war so schockiert und berührt von dem was sie gesagt hatte, dass er nur zuschauen konnte, als Zeus seine Antwort vorbereitete.

„Ich denke, wenn es das ist, was du wirklich möchtest und du auch, Leo Valdez, dann kann ich das machen. Wie auch immer, wenn ich dich sterblich mache, musst du auch sterblich bleiben. Bist du einverstanden damit?"

Sie nahm die russbedeckte Hand des Jungen neben ihr und nickte. „Das bin ich. Leo, bist du einverstanden?"

Er blinzelte in seiner Benommenheit und schaffte ein Nicken.

Zeus schien ein Glitzern in seinen Augen zu haben und als Leo zu seinem Vater sah, fand er einen ähnlichen Ausdruck vor. Plötzlich war Kalypsos Körper in helles Licht getaucht. Leo musste einen Moment weg schauen bis es weg ging, was es einige Sekunden später tat.

„Du bist nun sterblich, Kalypso. Ich habe dir die Fähigkeit des Heilens gelassen und deine Aura ist nun die eines Halbgottes. Ich wünsche dir alles Gute."

„Danke Euch, Lord Zeus."

Zu ihrer Überraschung wirbelte Leo sie in seine Arme und umarmte sie fest. „Danke dir so sehr! Du weisst gar nicht, was mir das bedeutet, Sonnenschein."

Kalypso fühlte, wie die Emotionen in ihr hochstiegen, versteckte sie jedoch unter einem Grinsen. „Ich gebe dir nur den Gefallen zurück, Idiot. Lass uns deinen Freunden nun zeigen, dass du am Leben bist!"

Er grinste zurück. „Und dass der Junge der überlebte einen Freund mitgebracht hat."

Die Bitte des Apollo (& viele Solangelo One Shots)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt