Krankenschwester Nico

2.6K 182 53
                                    


Nico di Angelo hatte nicht wirklich geplant nach dem hektischen Spiel Erobern der Flagge seinem Freund in der Krankenstube zu helfen. Da es keine Regeln gegeben hatte, hatte sich die Ares Kabine nicht zurückgehalten, was hiess, dass es mehr verletzte Camper hatte als normalerweise.

„Bitte", quengelte Will, während seine Geschwister begannen, die Verletzten zu behandeln.

„Nein."

Er schob seine Unterlippe vor, legte seine Hände aneinander und sah ihn mit Hundeaugen an. „Riesiges Bitte mit McDonalds Pommes Frites darauf?"

Dies erweckte sein Interesse. „Du wirst mit McDonalds Essen kaufen?"

„Wenn es das ist, was dich dazu bringt, mir zu helfen. Wie auch immer, wir sollten uns beeilen." Will nahm Nicos Hand und führte ihn zu der Krankenstube. „Wenn wir da sind, möchte ich, dass du in den Vorratsraum gehst, Bandagen nimmst und sie in Streifen schneidest, so dass wir Verletzungen damit verbinden können. Und dann geh einfach herum und frag alle, die nicht allzu sehr verletzt sind, ob du ihnen helfen kannst; übrigens, nimm etwas Desinfektionsmittel für sie mit. So können meine Geschwister und ich uns um die Schwerverletzen kümmern."

Nico nickte. „Okay, Doktor Solace. Tu du, was du am besten kannst und ich werde Papierschnitte verbinden."

Will grinste ihm zu, bevor er davonrannte. „Danke, Krankenschwester Nico."

Der Sohn des Hades schnaubte verärgert als sein Freund zu einem Camper eilte, der laut stöhnend in einer Ecke des Raumes lag. Er tat, was Will ihm gesagt hatte, obwohl er sich etwas fehl am Platz fühlte. Will und seine Freunde waren schlau, nett und selbstbewusst als sie von Camper zu Camper liefen und sie fragten, was los war. Als er fertig damit war, die Bandagen zu schneiden, begann er ungeschickt dasselbe zu tun.

„Uhm", näherte er sich einer schniefenden Siebenjährigen Halbgöttin. Sie hielt sich einen Schnitt auf ihrem Arm, der schwach blutete, aber weder tief noch kritisch war. Trotzdem waren ihre Augen rot vom Weinen als sie zu dem Jungen vor ihr aufsah. „Soll ich dir helfen?"

Das Kind schrie und rutschte auf dem schmalen Feldbett von ihm weg. Nico blinzelte. Ein Jahr zuvor hätte er eine solche Reaktion erwartet, aber nun nicht mehr. Seine Augen blickten zu Boden, ein Schmerz in seiner Brust liess seine Schultern traurig fallen. Er hätte wissen müssen, dass er nicht an einen Ort gehörte, wo jemand, der Tod ausstrahlte die Leute sich unbehaglich fühlen liess.

Gerade als er weglaufen wollte, packte das Mädchen seine schlaffe Hand. Seine dunkelbraunen Augen blickten das Mädchen neugierig an. Sie hatte ihn gerade angeschrien und nun berührte sie ihn?

„Es tut mir leid, Mister." Ihre hohe Stimme sagte ihm, dass sie aufrichtig war. „Sie haben so beängstigend ausgesehen, ganz in schwarz, und obwohl Sie nur helfen wollten, habe Ich... Ich habe Sie traurig gemacht. Es tut mir so leid!" Tränen erschienen in ihren Augen.

Nico kniete sich hin, so dass sie auf Augenhöhe waren. Er benutzte eine der Bandagen um ihre Tränen wegzuwischen bevor er den Schnitt mit dem Desinfektionsmittel säuberte, welches er mitgenommen hatte. „Es ist okay", versichert er sanft als er den Arm des Mädchens verband. „Ich weiss, dass ich die Leute verängstige, obwohl ich nicht wusste, dass es wegen meines Kleidungsstils ist. Ich bin der einzige Sohn des Hades, weisst du, und meistens haben die Leute Angst, weil ich Skelette heraufbeschwöre, zu Geistern rede und in den Schatten reise. Oder manchmal haben sie auch einfach Angst vor meinem Dad."

„Oh", sie schien geschockt, aber sie schrie nicht erneut. Nico dachte sich, dass sie wohl eine neue Camperin war, wenn sie noch nicht von ihm gehört hatte. „Ich... Ich denke nicht mehr, dass Sie angsteinflössend sind, Mister. Es war gemein von mir, Sie zu beurteilen bevor ich mit Ihnen gesprochen habe; Sie sind wirklich nett."

Er schüttelte seinen Kopf. Tief in sich war er berührt, aber er würde es nicht zugeben. „Danke. Mein Name ist übrigens Nico, nicht Mister. Du kannst mich ruhig duzen."

Sie betrachtete ihren nun verbundenen Arm bevor sie sich mit einem Lächeln zu ihm drehte. „Ich bin Abby, eine Tochter von Apollo."

„Apollo?", Nico konnte ein kleines Lächeln nicht verhindern. „Das heisst, du kennst Will Solace, richtig?" Sie nickte. „Er ist mein Freund."

Ihre Augen weiteten sich. „Oh! Er sagte, dass er mit jemandem zusammen sei, weil ich ihm gesagt habe, dass er schön sei und dass er eine noch schönere Freundin haben muss. Ich war verwirrt, als er gesagt hat, dass er mit jemandem zusammen ist, der niedlicher ist als er, aber..." Ein Grinsen erschien auf seinem Gesicht. „Er hatte Recht! Wenn man von dem schwarz absieht, bist du wirklich süss! Ich freue mich für euch zwei."

Nico schnappte nach Luft. Was zum Hades?

Bevor er jedoch etwas weiteres sagen konnte, wurde er in die Schatten neben dem Bett gezogen und liess Abby verwirrt auf dem Bett sitzend zurück. Einem Moment später stand Nico vor seinem Vater mit einer Hand voll Bandagen und in der anderen eine Flasche Desinfektionsmittel.

„Dad?", sagte Nico fragend.

Hades starrte seinen Sohn perplex an. „Was tust du mit diesem Zeug in deinen Händen? Und warum riechst du, als kämst du gerade vom Schlachtfeld?"

Er verdrehte die Augen. „Wir haben gerade ei n Spiel Erobern der Flagge beendet."

„Hast du wieder gewonnen?"

„Nicht dieses Mal. Warte – das hast du rausgefunden?"

Für einen Moment konnte er Stolz in den Augen des Gottes erkennen. „Nico, noch nie zuvor hat ein Kind von Hades Erobern der Flagge in diesem Camp gewonnen. Natürlich habe ich es mitgekriegt; in dem Moment, wo die Flagge meine Insignie gezeigt hat, habe ich einen Drang verspürte, meine Aufmerksamkeit dem Camp Half-Blood zuzuwenden. Obwohl du heute nicht gewonnen hast, bin ich sicher, dass ich meine Insignie wieder sehen werde."

Nico war überrascht, aber auch glücklich, dass sein Vater es herausgefunden hatte. „Ich versuche mein Bestes."

„Wie auch immer", er schaute seinen Sohn erneut an. „Ich habe Arbeit für dich. Es hat einen Geist in der Nähe von Long Island, der der Unterwelt während dem Chaos, das Gaia verursacht hat, entflohen ist und er terrorisiert Sterbliche an einem der Strände. Die Sterblichen denken, es spuke dort wegen ihm."

„Ich werde mich gleich morgen früh um ihn kümmern. Ich war eigentlich gerade daran, einige Leute in der Krankenstube zu verarzten, da viele Leute verletzt wurden, also muss ich wieder zurück."

„Ist es, weil dein Freund ein Heiler ist?" Hades grinste tatsächlich.

Nico schaute weg. „Eigentlich, hat er mich mit Essen überredet."

„Sicher hat er das. Geh zurück und pflege törichte Halbgötter, damit sie wieder gesund werden, Sohn", sagte er mit einer wegwerfenden Handbewegung. „Sag deinem Freund, dass obwohl ich nicht gutheisse, dass er meinen Sohn zu einer einfachen Krankenschwester reduziert, ich dankbar bin, dass er dir hilft, deinen Horizont zu erweitern."

Sein Gesicht war rot, als er seinen Mund öffnete um zu sprechen. „Ich bin keine Krankenschwester!" Hades schnippte mit seinen Fingern und liess ihn verschwinden, bevor er etwas hinzufügen konnte.

„Persephone!", rief der Gott als er von seinem Thron herunter getreten war und sich eine Sense schnappte. Er fühlte plötzlich den Drang, herauszugehen und seine Kräfte für etwas Lustiges zu nutzen. „Ich werde bald zurück sein. Ich werde meinem lieben Verwandten Apollo einen Haarschnitt verpassen."

___

Ich habe schon einige Kapitel vor-übersetzt also ist hier schon das Nächste! Das nächste Kapitel wird übrigens eines der Lustigsten, ihr könnt euch also schon einmal freuen :)

xx Honelle

Die Bitte des Apollo (& viele Solangelo One Shots)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt