Kapitel 4

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In der Villa und bei Peter

Biggi und die Mädels hatten für Karin eilends ein paar Kleider zusammengesucht, während Stella für Michael und Karin eine Hochzeitstorte oder vielmehr ein Hochzeitstiramisu gemacht hatte, da für eine richtige Torte einfach zu wenig Zeit war.

„Hier, Peter. Sei ja vorsichtig damit", warnte Stella ihren Mann und reichte ihm das Tiramisu. „Sag Karin und Michael schöne Grüße von mir und dass es mir sehr Leid tut, dass ich mich nicht persönlich von ihnen verabschieden konnte. Aber du weißt, Oliver..."

„Ja, ich weiß. Du kannst ihn nicht alleine lassen."

„Und wir können ihn nicht mitnehmen. Wir können nicht riskieren, dass er womöglich irgendwann einmal etwas ausplaudert. Man weiß ja nie, was Kinder so alles mitbekommen."

Peter nickte nur und gab seiner Frau einen Kuss.

Enrico hatte währenddessen einen rechten Marathon hinter sich. Zuerst war er zu Peter gefahren und hatte ihm alles erzählt, anschließend bei Max. Dann hatte er sich auf die Suche nach etwas essbarem gemacht. Schließlich gehörte das ja auch dazu. Leider war es in einem kleinen Kaff wie Traunstein eines war nicht eben einfach um halb acht am Abend einen Laden zu finden, der noch offen hatte. Doch Enrico hatte Glück und fand schließlich eine Tankstelle.

Als er dem Tankwart erzählte, wofür er das Ganze brauchte - natürlich ohne etwas vom Zeugenschutz zu erwähnen - schenkte der ihm sogar nicht spontan zwei Flaschen Sekt. Enrico dankte ihm hastig und fuhr wieder zur Villa.

Biggi, Lisa und Laura hatte sich mittlerweile umgezogen und auch für Karin eine Art Hochzeitskleid hergerichtet. In Wirklichkeit war es hellblaues Sommerkleid mit kurzen Trägern, dass Karin nach Aussage von Lisa und Laura aber sehr mochte.

„Du siehst gestresst aus", bemerkte Biggi lächelnd als Enrico hereinstürmte.

„Das würdest du auch, wenn du gerade halb Traunstein nach essbarem abgegrast hättest."

„Und warst du erfolgreich?" fragte Laura.

„Erfolg ist mein zweiter Vorname", grinste Enrico und hielt zum Beweis die zwei vollen Säcke hoch. „Ihr Mädels müsst das in der Zwischenzeit fertig machen. Ich hole jetzt erst mal Peter ab, dann Max und dann die Standesbeamtin. In einer halben Stunde bin ich wieder da."

Biggi nickte nur und drückte Enrico noch einen Kuss auf den Mund.

Beim FBI-Quartier

Karins Laune hatte sich schon merklich gebessert. Sie war zwar immer noch traurig, dass sie ihre Freunde bald verlassen musste, aber wenigstens würde sie Gelegenheit haben, ihnen ordentlich Lebewohl zu sagen und - was ihr persönlich das wichtigste war - sie konnte noch einmal in Ruhe mit Biggi über die Mädels sprechen.

Irgendwie hatte so eine abendliche Hochzeit ja doch etwas romantisches an sich.

„Und freust du dich?" fragte Michael und setzte sich neben sie aufs Bett.

„Klar", lächelte Karin und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Ich bin ja gespannt, ob sie es wirklich geschafft haben, vor allem dass mit dem Standesbeamten."

„Bestimmt. Auf Biggi und die Anderen kannst du dich schließlich immer verlassen", begann Michael, nahm dann ihr Gesicht in beide Hände und küsste sie zärtlich. „Ich hoffe du weißt wie dankbar ich dir bin, dass du das für mich tust", meinte er danach.

Karin lächelte ihn verliebt an.

„Ich tue das ja auch für mich", erwiderte sie und merkte wie Michael sie näher an sich drückte.

Medicopter 117 - Entscheidung aus LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt