Irgendwo in einer Hütte in den Bergen
Theresa kochte eine Suppe für ihren Großvater, sich selbst und den Unbekannten, der immer noch bewusstlos auf dem Sofa lag.
„Vielleicht sollten wir doch einen Arzt rufen", meinte Theresa mit Blick auf den Mann während sie gleichzeitig die Suppe umrührte.
„Noa, hier kommt ma koana aufe...", maulte der Alte.
„Aber, Opa. Möglicherweise ist er doch schwerer verletzt und braucht irgendwelche Medikamente."
„I hoab noa soagt!" schrie der nur wieder und haute mit seinem Stock auf den Holzboden.
„Ist ja gut, Großvater. Reg dich nur nicht auf. Du weißt dein Herz."
Außerdem weckte er womöglich den Anderen mit seinem Geschrei auf.
„Mir geht's guat. Und I brauch koan Oarzt. Koana braucht hea oan Oarzt. Denk nur dran, was diese Leit mit deiner seeligen Muata, meiner Renate, gmoacht hoam...so loang I hier leb kummt ma hier koana von diese Pfuscha daher!" schimpfte der weiter.
Theresa erwiderte nichts und schüttelte nur den Kopf. Sie wusste aus Erfahrung, dass er sich nach einer Weile schon wieder von selber beruhigen würde. Am besten man ließ ihn einfach eine Weile herumschreien.
Als das Essen dann fertig war, stellte sie ihm einen Teller hin und setzte sich ebenfalls an den Tisch. Hunger hatte sie keinen, aber sie nahm sich ein Glas Wasser. Irgendwie war das alles schon merkwürdig.
Langsam kam der Unbekannte dann doch zu sich. Er wollte aufstehen, aber Theresa lief schnell hin und hielt ihn davon ab.
„Sie haben einige Verletzungen und sehr lange geschlafen. Sie müssen noch liegenblieben, um sich wieder ganz zu erholen", sagte Theresa und gab ihm dann erst mal ein Glas Wasser. „Hier trinken Sie. Das wird Ihnen guttun."
„Danke..."
„Wie heißen Sie eigentlich?"
„Ich...", begann der und sah etwas verloren drein. „Wo bin ich überhaupt? Und wer sind Sie?"
Theresa wollte antworten, aber ihr Großvater mischte sich wieder ein.
„Soagns amoi wir rettn Ihna doas Lebn und...was hoams übahaupt gmoacht bei dem Stoanbruch?"
„Steinbruch? Wieso Steinbruch?"
„Opa, bitte...", meinte Theresa erst und verdrehte ein wenig die Augen. Sie wusste ja, dass ihr Großvater Fremde nicht besonders mochte, aber er musste das ja nicht immer gar so deutlich zeigen. „Wir haben Sie bei einem Steinbruch gefunden", erklärte sie dann dem Mann. „Können Sie sich denn daran erinnern, was Sie dort wollten?"
Der Fremde schüttelte nur den Kopf.
„Ehrlich gesagt...nein...ich weiß gar nichts mehr...", entgegnete er und blickte ein wenig verloren drein.
„Ich geh dann moa die Mizzi melken."
„Is recht, Großvater."
Theresa war froh ihn für eine Weile los zu sein. Sie nahm einen Teller Suppe und setzte ihn dem Mann vor.
„Hier. Sie müssen etwas essen, damit Sie wieder ein wenig zu Kräften kommen. Tut mir übrigens Leid wegen...mein Großvater sieht nicht oft andere Leute und ist den Umgang mit Anderen wohl nicht ganz gewohnt. Aber naja, manchmal übertreibt er es ein wenig."
„Schon in Ordnung", lächelte der.
„Ich bin übrigens, Theresa", meinte diese und streckte ihm freundlich ihre Hand entgegen.
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Medicopter 117 - Entscheidung aus Liebe
FanfictionAuf dem Friedhof: Biggi, Karin und Thomas' Mädels haben sich gerade von ihm und Michael verabschiedet. Aber ist es tatsächlich ein Abschied für immer? A-Crew: Pilot?, Mark, Peter B-Crew: Biggi, Karin, Enrico Gina arbeitet ebenfalls auf der Basis als...