Kapitel 6

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Am Flughafen in Los Angeles

Karin und Michael waren Beide hundemüde und wollten nur schlafen. Beide hatten verständlicherweise immer noch nicht ganz überwunden, was passiert war, waren aber erst einmal froh endlich wieder zusammen zu sein. Als sie am Flughafen ausstiegen, wurden sie schon von zwei Männern in schwarzen Anzügen erwartet.

„FBI?" flüsterte Karin Michael zu.

„Davon kannst du ausgehen. Komm", erwiderte dieser und ergriff ihre Hand.

So langsam bekam auch Karin eine Ahnung davon, wie ihr Leben künftig aussehen würde. Aber wenigstens war Michael bei ihr.

„Willkommen in Los Angeles. Hier sind Ihre neuen Pässe. Wir werden Sie gleich zu Ihrer neuen Wohnung bringen."

„Wieso denn schon wieder eine neue Wohnung?" wollte Michael wissen, während er und Karin hinter den Beiden hertrotteten.

„Nachdem was eben passiert ist, können wir nicht riskieren, dass Sie womöglich noch mal nach Deutschland gelockt werden, Herr Doktor."

Michael sagte nichts darauf, sondern sah nur Karin an. Vor allem wegen Dirk tat es ihm Leid. Der Junge hatte wegen ihm alle seine Freunde zurücklassen müssen und endlich wieder neue gefunden und jetzt schien, musste er sich erneut welche suchen.

Auf der Fahrt zur Wohnung hatte Karin die Augen geschlossen und ihren Kopf auf Michaels Schulter gelegt. Sie wollte im Moment nichts hören und nichts sehen.

„Wir sind da", ertönte plötzlich eine Stimme von vorne.

Karin und Michael hatten jeder nur einen Koffer, weshalb dass mit dem Einzug erst mal nicht so kompliziert wurde.

„Falls Sie etwas brauchen. Rufen Sie diese Nummer an", meinte dann der eine. „Aber, naja, Sie kennen das Prozedere ja schon...", fügte er, in Richtung Michael gewandt, hinzu.

Dieser nickte nur.

In der Wohnung

Oben angekommen, machten sich Beide erst mal auf das schlimmste gefasst, aber im Endeffekt waren sie positiv überrascht. Die Wohnung war doch Recht geräumig und eigentlich auch nett eingerichtet, auch wenn ihr, wie Karin fand, irgendwie der weibliche Touch fehlte. Aber das würde sie schon noch korrigieren.

„Ich bin so müde", meinte Karin dann als sie im Schlafzimmer standen und ließ sich aufs Bett fallen. Im Augenblick kam ihr alles wieder so unwirklich vor und sie hatte das Gefühl als wäre sie hier nur auf Urlaub.

Michael setzte sich neben sie auf die Bettkante und seufzte. Karin setzte sich daraufhin ebenfalls auf und umarmte ihn von hinten.

„Hey, das war nicht deine Schuld."

„Was meinst du?"

„Du weißt genau, was ich meine. Wegen Thomas...du bist nicht daran schuld, dass er tot ist", sagte Karin zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Schläfe.

Michael drehte sich um und nahm sie in die Arme.

„Ich bin so froh, dass du da bist", erwiderte er nur und küsste sie auf den Kopf.

Beide beschlossen dann zunächst mal sich ein wenig auszuruhen. Sie versuchten zu schlafen, aber das gelang ihnen nicht wirklich, da sie dafür noch zu aufgewühlt waren.

Eine Stunde später kam Dirk dann nach Hause.

„Papa?" rief er durch die ganze Wohnung.

„Bleib liegen", flüsterte Michael Karin zu als sie sich aufrichten wollte und ging dann nach draußen zu Dirk.

Medicopter 117 - Entscheidung aus LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt