Talk to me

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Tim Pov

Als wir dann aufgestanden waren und gefrühstückt hatten, setzten wir uns raus in den Garten.
Lukas zückte sein Handy und in diesem Moment blitzte eine Nachricht auf.
"Wer schreibt denn da?", fragte ich.
"Jetti."
Er hielt mir sein Handy hin und ich las die Nachricht.

J: Hallo Luki, wann hast du denn Zeit?:3

Das sie es überhaupt noch wagt meinen Lukas anzuschreiben und dann zur Krönung des Ganzen diesen provokanten Emoji dahinter setzt.
"Und was schreibst du jetzt?"
"Dass ich keine Bock habe, mit ihr nur eine Sekunde zu verbringen. Hab nur kein Plan wie ich das verpacke."
Er fuhr sich durch die Haare und schaute skeptisch zu ihnen hoch.
"Hab eh besseres zu tun. Zum Beispiel mal einen Friseur aufsuchen." Er lachte.
"Gut. Da bin ich ja beruhigt."
Er grinste mich schief an und kniff dabei sein eines Auge zu, da ihn die Sonne blendete.
Bei diesem Anblick musste ich lachen und kriegte dafür nur einen fragenden Blick.
"Du siehst grade nur süß aus.", sagte ich und drückte mit einer Hand seine Wangen zusammen, sodass er aussah wie ein Babyhund.
"Süßes Lukas."
Er nickte.
"Du, Lukas ... " Ich nahm meiner Hand wieder von seinem Gesicht.
"Ja?"
"Wie ist das denn überhaupt gewesen mit Jetti? Also wie habt ihr euch kennengelernt und getrennt?"
Er seufzte.
"Lange Story...willst du sie hören?"
Ich nickte zustimmend.
"Ok. Ich kenn Jetti schon echt lange, schon seit der Schule. Sie war immer in meiner Clique und war somit auch mit mir befreundet. Und irgendwann haben wir uns mal alleine getroffen und ja sind dann irgendwie zusammen gekommen. Is halt so wie bei jedem gewesen, halt relativ Mainstream. Wir waren ein Jahr zusammen und dann fing das alles an. Mein Erfolg wurde größer, ihr von Trailerpark habt mich aufgenommen und ich war halt öfter mal nich da. Und ... also ... in der Zeit. wo ich aus beruflichen Gründen außer Haus war, hat sie Leon gefickt. Und das ist dann soweit gegangen, dass sie im Endeffekt 2 Beziehungen hatte. Dann hab ich Schluss gemacht. Fertig."
"Und wer ist Leon?"
"Ach Leon. Das war mal mein bester Freund."
"Ou. Das ist scheiße gelaufen."
Er nickte.
"Und du nimmst das auf die leichte Schulter oder wie?"
"Ja, warum nicht? Is ja Vergangenheit."
Ich legte ihm meine Hand auf die Schulter.
"Lukas. Du wurdest mehrmals betrogen. Sowas kann man nicht einfach vergessen oder so. Dass du mir überhaupt vertraust ist schon krass. Also erzähl mir nichts von 'das is ja Vergangenheit'. Ich weiß noch als du diesen Traum hattest, wo ich gegangen bin und jemand anderen flachgelegt hab, ein Kind gezeugt habe und diese Person dann auch noch geheiratet habe. Wen willst du denn verarschen, Lu?"
Ich schaute ihn verzweifelt an.
"Ja, niemanden. Ich nehm' das dann vielleicht doch nicht auf die leichte Schulter...ich kann halt schlecht darüber reden. Das ist ein schwieriges Thema für mich. Ich bin da ein gebrochener Mann. Die Frau hat 2 Beziehungen geführt. Zwei!"
Ich umarmte ihn und drückte ihn fest.
"Du weißt, dass ich immer für dich da bin? Du musst auch nicht mit mir reden, du kannst auch einfach nur in meinen Armen liegen und schweigen, wenn's dir gut tut. Ok, Lu?"
Er nickte entmutigt.
"Themawechsel?", fragte ich, da ich ja sah wie unangenehm ihm diese Thema war.
"Ja, bitte!"
"Ok."
Er lächelte mich erleichtert über diesen Vorschlag an und ich war froh, dass er wieder lächelte.
"Weißt du noch wie wir uns kennengelernt haben? Das war schon ein relativ süßes Ereignis, nicht?", sagte er nun. Ich nickte.

*Flashback to 2011, Berliner Hbf*

Ich schaute nervös zwischen meiner Uhr und den Zugabfahrtzeiten hin und her. Wann kommt denn endlich dieser Zug?
Ich schaute wieder auf meine Uhr. Eine Minute war vergangen seitdem ich das letzte Mal nach der Uhrzeit schaute. Ich löste meinen Blick von der Uhr, ließ ihn über die Menschenmenge schweifen bis hin zu Anzeigetafel. Zug fährt ein. Endlich. Geht doch.
Als der Zug dann einfuhr versuchte ich im Getümmel der Menschen einen Mann, Mitte zwanzig, groß, schlank und mit Bart zu erblicken, hatte aber keinen Erfolg bei meiner Suche. Auf einmal konnte ich eine Hand auf meiner Schulter spüren die von Hinten kam. Ruckartig drehte ich mich um und blickte der Person ins Gesicht.
"Timi Hendrix?"
"Ähh...ja...ja d-der bin ich. Lukas?"
"Genau! Hast du mich schon gesucht?"
Ich nickte.
"Bin ich so anders in der Realität, dass es dir die Stimme verschlägt oder warum redest du nicht mit mir?", fragte er leicht lachend, leicht verwirrt.
"Nein. Ich ... ehm ... ach egal. Also ja komm einfach mit."
Ich ging los und steuerte die Rolltreppe an. Lukas folgte mir.
Man, war das peinlich grad. Was sollte das denn?

*Bielefeld, 2016*

"Oh Gott, war mir das peinlich. Ich konnte nicht reden. Ich weiß nicht warum. War einfach so." Wir verfielen in Gelächter.

*einen Monat später, November*

Wir saßen im Auto. Wir hatten die Heizung voll aufgedreht, da es schon ziemlich kalt war, obwohl wir erst November hatten. Oder ist diese Kälte normal für November? Ich weiß nicht, auf jeden frier ich mir hier mit Lukas den Arsch ab.
"Und Basti, Sudden und Igor kommen zum Markt?"
"Jap.", sagte ich.
"Ok."
Am Wintermarkt in Bielefeld angekommen, suchten wir relativ orientierungslos nach Basti, Sudden und Igor.
"Da!"
Ich zeigte auf den gelben Punkt, der nur Sudden's Mütze sein konnte. Als wir uns diesem gelben Punkt näherten und eine Person erkennbar wurde, bestätigte sich meine Vermutung.
"Lukas, Tim!", rief Sudden und legte seine Arme um uns.
"Steven! Lang nicht gesehen.", sagte Tim.
"Hey, Sud.", sagte ich.
"Basti und Igor hatte doch kein Bock mehr. Naja wir drei könnten also theoretisch auch einfach wieder zu euch mach Hause fahren."
Lukas und ich nickten und wir gingen zurück zum Auto.
Im Auto angekommen setzten sich Lukas und Sud nach hinten. Ich musste ja vorne sitzen um zu fahren.
"Und? Wie läuft's? Ihr wohnt ja jetzt zusammen nicht?"
"Ja. Es läuft gut. Tim und ich kommen echt gut miteinander klar, es gibt auch kaum Streitigkeiten und wir leben gut zusammen."
Sud lächelte.
"Freut mich. Vermiss' den Alli nur ein bisschen in Berlin."
"Du wohnst selbst nicht in Berlin, Sud.", meldete ich mich zu Wort.
"Aber ich wohne mehr in Berlin als in Bielefeld. Und Lukas wohnt jetzt mit dir hier. Ihr lasst mich alleine."
"Pfff." Ich lachte.
Nun war Stille bis war an unserem Haus ankamen. Sudden stieg zuerst aus, dann Lukas und zuletzt verließ ich das Auto.
Ich schlenderte gemütlich zur Tür, an der Sud und Lu bereits standen.
"So, lasst mich mal an dir Tür ran."
Sie traten ein paar schritte zur Seite und ich konnte die Tür aufschließen.
"Ist es okay wenn ich hier penne? Also im Wohnzimmer so auf dem Sofa?"
"Klar, fühl' dich wie daheim.", sagte Lukas.
"Danke."
"Lu, Sud. Ich hau' mich hin. Bin müde."
Verwirrt schauten sie mich an.
"Schatz, wir haben 21:00 Uhr. Aber wenn du müde bist leg' dich hin. Ich geb' Sud eine Decke und dann komm ich nach."
Ich willigte ein, schlug den weg zur Treppe ein, sagte leise 'Schlaf gut, Sud' und verschwand nach oben.

Ich lag immer noch wach im Bett.
"Tim? Noch wach?"
"Ja."
"Ach, Baby. Da bin ich."
Er legte sich ins Bett und klammerte sich an mich.
Lukas ist mit Abstand der beste Freund, den man sich wünschen kann.
"Tim? Ich liebe dich."
"Awww. Ich dich auch, Lu."
Mit diesen Worten, die sich immer wieder in meinem Ohr wiederholten, konnte ich beruhigt einschlafen.

1246 Wörter

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Hello.
Bin komplett depressiv drauf und deswegen kann ich auch besser schreiben. Hat also doch seine Vorteile:D

'Das Virus verbreitet sich. Wir untertrieben nicht, wenn wir dir befehlen, bring die Rothaarigen um.
Wenn du sie begraben hast, ist die Gefahr gebannt. Und du wirst zum Held in der Wohnwagensiedlung.' <3

Tu mir den Gefallen und Bleib Standard ( boy x boy )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt