Seit mehreren Tagen hockte ich hier in einer kleinen Zweizimmerwohnung. Meine Hand hatte leider noch nicht mal ansatzweise angefangen, zu heilen. Trinken und Essen war auch nur noch knapp, bis gar nicht vorhanden. Langsam erhob ich mich vom Bett, auf dem ich für die letzten Nächte übernachtet hatte. Mein gesundheitlicher Zustand wurde aufgrund der fehlenden Nahrung auch immer schlechter. Ich hätte am liebsten schon viel früher etwas unternommen, doch ich fühlte mich so gut wie immer so, als wäre ich nicht nur aus einem Fenster gesprungen, sondern erschossen worden. Meine Beine waren nur wacklig unterwegs gewesen und manchmal musste ich auch Pausen machen, weil ich einfach keine Kraft mehr hatte. Unglaublich. Vor zwei Tagen war ich noch durch die Gegend durch den Regen vor einem ausgebrochenen Typen weg gerannt und jetzt saß ich hier und konnte mich kaum noch wirklich bewegen. Das von vor ein paar Tagen nannte man dann wohl; Adrenalinkick. Heute musste etwas passieren. Würde ich in den nächsten Tagen nicht zu mir nehmen, würde ich sicher bald draufgehen. Dem war ich mir auf jeden Fall bewusst. Mit zitternden Knien verließ ich das Haus. Es gab eigentlich nur noch eine allerletzte Möglichkeit. Mehrere Minuten später stand ich vor einem mir nur zu allzu bekannten Haus. Ich würde ihn nicht lieb um etwas besseres essbares und oder trinkbares bitten. Das war nicht meine Art gewesen. Nicht mehr. Jetzt musste ich kämpfen, um zu überleben. Jetzt da ich auf mich allein gestellt war, musste ich meine Ängste auch allein besiegen. Höhenangst. Diese Art von Angst, war einfach nicht verschwunden, nachdem letzten Ausflug. Der einzige Weg, um ins Gebäude zu gelangen war, durch das selbe Fenster, zu klettern. Ob wohl das noch lange nicht so hoch gewesen war, wie bei der anderen Jump and Run Action damals, als wir über die Fensterrahmen klettern mussten, um auf's ehemalige Joker Anwesen zu gelangen. Ich musste jede Chance nutzen. Also, begann ich damit, mich am Baum hochzuarbeiten. Der Schmerz, welcher durch meine Hand zog, ignorierte ich. Ich versuchte es, zumindest. Als ich dann hoch genug war, sprang ich wieder. Nur dieses mal in die Höhe, anstatt in die Tiefe. Genauso, wie beim anderen lustigen, wunderbaren, ekelhaft beschissenen Kletterausflug mit meinem besten Kumpel, hielt ich mich mit meinen Armen am Fensterrahmen fest. Ehe ich noch abrutschen, herunterfallen und auffällig werden konnte, schwang ich mich mit vollem Körpereinsatz den Rahmen, bis ich schließlich mit beiden Händen im Haus war. "Hey, ist ja schon mal ein Anfang!", flüsterte ich leise, um nicht noch vollständig vor Panik durchzudrehen. Momente später befand ich mich dann, vollkommen in dem Haus, aus dem ich ausgebrochen war. Ob das so 'ne gute Idee war, hier wieder zurückzukehren? Die Spielsachen lächelten mich wieder einmal an und erschreckten mich ein weiteres Mal. Es schien so, als hätten sie die gesamte Zeit auf mich gewartet gehabt. Meine verletzte Hand tat nun noch mehr weh, dank der Überanstrengung. Na, großartig. Die Behinderung ist so eben stärker geworden. Danke, für nichts. Dachte ich mir genervt. Ich versuchte einfach dieses Stechen zu ignorieren und führte meinen Plan fort. Leider konnte man nie wirklich einschätzen, was der Psychopath als nächstes machen würde. Dazu war er schlichtweg einfach zu unberechenbar gewesen. Wiedermal schlich ich durch den Raum, bis ich die Türe vor mir mit aller Vorsicht öffnete und das ehemalige Kinderzimmer verließ. Zu allererst riskierte ich einen Blick hinaus in der Hoffnung, die Position des Horrorclowns ausfindig zumachen, als ich mich auf den ersten Treppen befand. Doch meine Augen erblickten alles mögliche, aber keinen psychischabgestorbenen Mann. War er überhaupt Zuhause? Nun lief ich auch den Rest herunter. Und tatsächlich; Ich war allein! Direkt ließ mich die Angst wieder in Ruhe und ich machte mich auf den Weg zu seinem Rucksack, welchen er komischerweise hier gelassen hatte. "Ich hätte bei meiner Flucht sofort irgendwas mitgehen lassen sollen!", fluchte ich leise vor mich hin. Ich wusste, dass der Clown damals etwas Nahrung für uns eingepackt hatte. In genau dem selben Augenblick, als ich die schwarze Tasche öffnen wollte, ließ mich ein lautes Geräusch zusammenschrecken. Da der Rucksack noch nicht gänzlich geöffnet war, hatte ich keine Chance mehr, etwas mitzunehmen. Also, raste ich panisch doch trotzdem noch immer ruhig, in die Küche. Zu meinem Pech war hier keine einzige Gelegenheit, sich hier irgendwo zu verstecken. Potentielle Waffen gab es hier auch nicht. Ich war so gut wie geliefert. "Alice?!" Ängstlich lief ich mehrere Schritte rückwärts. Um ihm diesesmal wieder in den Magen oder sonst wohin treten zu können, müsste ich vollen Körpereinsatz zeigen, was aber wegen meinem momentanen Mangel an Kräften nicht ging. Die Tür öffnete sich, welche ich zuvor noch langsam geschlossen hatte, um nicht allzu viel Aufmerksamkeit zu erregen. In einer starken Panikattacke gefangen, fing ich an, die unnötigste Strategie der Weltgeschichte anzuwenden: "Warum, willst du mich foltern dafür, dass ich Nachhause will?!" Die angestaute Wut in meinem Körper gewann die Überhand, ich schrie: "Was hab ich dieser verfickten Welt getan, dass ich gerade von dir, einem Freak, welcher Menschen mit Freuden ein Grinsen ins Gesicht einritzt, entführt werden musste?!" Ich möchte nicht behaupten, dass diese Taktik große Erfolge erbrachte, doch er konzentrierte sich auf meine Worte und nicht auf meine Bewegungen, wie vorher. "Siehst du das hier?", ich deutete auf mein ewiges Lächeln; "Das ist dein Werk! Na, bist du stolz drauf?" Das war meine Chance! Nur noch an ihm vorbeirennen, Waffen aus der Tasche holen und es beenden. Sein Leben an dieser Stelle enden lassen. So hechtete ich an ihm vorbei, doch es schien ihn nicht einmal wirklich zustören. Noch immer befand ich mich im Raum. Er drehte sich einfach nur in meine Richtung. Seinen Blick traf den meinen. Seine diesesmal wirklich ruhige Art machte mich nervöser, als wenn er versuchen würde, mich zu fangen. "Ich weiß nicht, was dir damals widerfahren ist, aber muss das hier wirklich sein? Ich verstehe es nicht!" Joker begann wieder damit, sich mir zunähern, legte dabei aber wieder sein hysterisches Psycho-Grinsen auf: "Stimmt Alice, Du verstehst gar nichts." Das nächste woran ich mich jetzt noch erinnern konnte, war ein starker Schlag gegen den Kopf.
Dann wurde mir schwarz vor Augen.
Er hatte mich tatsächlich mit meiner eigenen Taktik geschlagen.
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ICH BIN WIEDER DA, HALLO.
Sorry, dass ich erst heute wieder was hochgeladen
habe. Ich hab schon die nächsten Zwei oder Drei Kapitel
vorgeschrieben, aber einfach keinen Bock gehabt, die alle
abzutippen. :'D
Bis dann, ihr Wesen des Internets,
Eure Cat.
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Wenn das Leben dir einen Psycho schenkt
FanfictionManche machen so gut wie alles und jeden zu ihrem Opfer, während andere wahnsinnige Menschen sich ihre Opfer gezielt aussuchen, so wie Joker. Er wählte Alice.