Ein GLP gegenüber (GLP FF)

Kapitel 8

Nein, man konnte nicht wirklich viel verstehen, außer ab und zu ein paar Ausrufe der Wut.
Aber so konnte ich mich nicht wirklich konzentrieren, also kehrte ich wieder um, ins Wohnzimmer.
"Du hast schon fertig gelernt?", fragte sie und schaute mich skeptisch an.
Ich schüttelte den Kopf. "Nein, natürlich nicht. Neben uns ist nur ein leidenschaftlicher Gamer eingezogen." Lina kicherte. "Ja, das kenne ich. Erinnerst du dich noch an Marcel?"
Ich verdrehte die Augen. Klar tat ich das. Er ist einer von Linas Ex-Freunden. Zum Glück. Er hatte nichts anderes zu tun, als vor dem Rechner zu sitzen und zu zocken.
Ich setzte mich neben meine beste Freundin und lernte weiter, während sie an ihrem Buch weiterschrieb. Eine Weile war es ruhig. Doch anscheinend war Manuel nebenan nicht der einzige in diesem Haus, der ein paar Aggressionsanfälle hatte, denn plötzlich schlug Lina wie eine Furie auf die Tasten. Besorgt sah ich von meinen Unterlagen auf. "Schreibblockade?" Sie nickte erschöpft. "Willst du mal Pause machen? So wirst du nichts erreichen, außerdem habe ich Angst um deinen Computer", fügte ich noch scherzhaft hinzu.
Lina stimmte mir zu: "Was sollen wir machen?"
"Rausgehen? Spazierengehen?"
"Klar, in Ordnung. Will dein Loverboy nebenan vielleicht mitkommen?"
Als Antwort bekam sie einen bösen Blick.
Und einen Schlag auf den Arm.
Doch sie grinste nur und antwortete, ich solle mich nicht so haben, er sei doch wirklich ganz süß.
Wenn sie so weitermachte, war ihr Arm von blauen Flecken übersäht.

"Dann schnapp du ihn dir doch", sagte ich, als wir die Treppen hinuntergingen.
"Wer schnappt sich wen?"
Oh Gott. Bitte nicht.
"Ach, unser neuer Nachbar, schön dich kennenzulernen."
Lina. Wenn sie jetzt...
"Ich hab schon von dir gehört."
Oh, sie war so was von tot.

Manuel lächelte nur ein wenig verunsichert. "Äh...wohin geht ihr denn?"
"Kleiner Spaziergang", antwortete ich knapp und zog Lina etwas mit. Ich wollte ihr noch eine Chance geben.
Sie ignorierte sie.
"Und du?", fragte sie ihn und lächelte zuckersüß. "Ich wollte noch was einkaufen."
Also setzten wir uns in Bewegung und gingen zusammen die Treppen runter.
"Und was machst du so beruflich?"
Oh, das konnte interessant werden. Lina versuchte dasselbe wie ich. Ob es nur einfacher Smalltalk war oder ob sie meine Aussage, Manuel sei etwas komisch, überprüfte, konnte ich nicht so genau sagen.
Guess what? Er drehte sich weg und sagte: "Was mit Computern."
"Aha, und was genau?"
Oh, sie wollte also doch Detektiv spielen.
"Kompliziert."

Zu Manuels großem Glück waren wir unten angekommen und trennten uns unserer Wege.
Nachdem ich mir sicher war, dass wir außerhalb seiner Hör- und Sichtweite waren, schlug ich Lina gegen ihren Arm. "Was sollte das denn?"
"Au, wie oft denn noch?"
"Der arme Mann, wie du ihn gelöchert hast."
Lina grinste schelmisch. "Das kann ich am besten."
Ich musste lachen. Damit hatte sie mehr als Recht.
"Der muss sich jetzt wohl fragen: Welche Nachbarn hab ich mir da denn ausgesucht?"
"Womit hab ich das nur verdient?", rief Lina theatralisch und kicherte.

Es tat wirklich verdammt gut, mal rauszugehen und mit der besten Freundin Spaß zu haben.

Wir liefen also ein wenig durch die Stadt, bis wir zu einem Park kamen und uns dort auf auf eine Parkbank fallen ließen. Wir plauderten ein wenig, bis meine Hände über eine kleine Einkerbung strichen.
Ich schaute auf meine Finger und bereute es sofort.

J+K - forever together

Alle Geräusche um mich wurden gedämpft, als wären meine Ohren mit Watte verstopft. Meine Finger berührten immer noch, wie eingefroren, die Einkerbung, die langsam verschwamm, bis schließlich die erste Träne darauftropfte.

Und Lina reagierte.
Sie nahm die Hand weg und las, was in die Bank geritzt war.
"Oh nein", flüsterte sie und nahm mich in den Arm.
"Er ist überall", schluchzte ich.
"Ich weiß", flüsterte Lina, doch ich schüttelte sanft, kaum spürbar, den Kopf. Sie verstand das nicht, und sie würde es auch nie. Sie hatte nie einen geliebten Menschen verloren.
Ich löste mich von ihr und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht.
"Komm, lass uns gehen", schlug ich vor und Lina nickte zustimmend.

Sorry, dass es so unglaublich kurz ist, aber ich wollte endlich mal was raushauen, geht ja nicht klar, dass ich mich nicht melde.
Feedback ist immer gern gesehen, also sagt mir ruhig was euch nicht passt!
Und sonst gibts nichts mehr zu sagen als...ciao!