【№ 1】

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Der leblose Körper, des schwarzhaarigen Jungen, rutschte langsam die Wand runter.
"Was hab ich nur getan? Was habe ich getan?" Ein gleiches, schwarzhaariges Mädchen hockte zitternd in einer Ecke und hielt sich den Kopf, "Hört auf! Seid leise!" sie wippte vor und zurück. Hin und her. Versuchte den Stimmen in ihrem Kopf zu entkommen.

Mörderin. Mörderin.

"I-ich habe ihn doch nur angefasst..." Tränen liefen ihre Wangen hinunter.

Mörderin. Mörderin.

Sie schüttelte energisch den Kopf. "Nein." Schluchzen. "Ich bin keine Mörderin..."

Mörderin. Mörderin.

"Lasst mich in Ruhe..." Jetzt hielt sie sich die Ohren zu, "ich wollte es doch nicht..."

- - - etwas vorher - - -

Ein kleines Mädchen mit langen schwarzen Haaren und dunkelgrauen Augen, welches in einen langen schwarzen Mantel gehüllt war, huschte die Straße entlang. Ein kleiner, übermütiger Junge mit blonden Haaren lief die Straße in die entgegensetzen Richtung hinunter. Sein Mutter direkt hinter ihm.
"Matthew! Bleib sofort stehen!" Der kleine Junge, Matthew, drehte sich kurz um, streckte seiner Mutter die Zunge raus und lief weiter. Auch das Mädchen setzte mit gesenktem Blick ihren Weg fort. Bis Matthew direkt vor ihr war. Aprupt blieben beide stehen und starrten sich an. Matthews Mutter erreichte ihren Sohn und erstarrte. Auch sie starrte das Mädchen an. Abscheu war ihr ins Gesicht geschrieben.
"Komm weg davon Matthew. Es ist das Kind des Teufels!" Ja richtig gehört. Es. Die Bewohner der Stadt nannten das Mädchen ein 'Es'. Keine 'Sie'.
Angeliefert zog sie den Jungen mit sich. Warf aber noch einen abschätzenden Blick über ihre Schulter auf das Mädchen.
Ihm liefen Tränen über das Gesicht. Es hatte seine Hand ausgestreckt, als wolle sie die beiden am Weggehen hindern. Die schwarzen Haare fielen ihr ins Gesicht. Man bezeichnete sie als Hexe. Als Ausgeburt des Teufels. Als Dämon.
"Ich..." ihre Stimme brach. Sie sah ihre zitternde Hand an. Plötzlich lief sie los. Zurück in die Richtung, aus der sie gekommen war.
Wenig später bog sie in eine dunkle Gasse und ließ sich weinend an einer Wand hinunter auf den Boden gleiten.
"Ich kann doch nichts dafür..." Die Tränen flossen nur so ihr Gesicht hinunter, "Ich weiß selbst nicht warum... Ich weiß nicht mal wer ich bin..." OHRE schultern bebten.
Neben dem Mädchen wackelte eine alte Mülltonne. Die schwarzhaarige erschrak und sprang auf. Der Deckel sprang auf und sie ging in Kampfstellung. Eine Katze streckte ihren Kopf hervor und das Mädchen verkrampfte sich.
"Geh... Bitte" Wieder liefen Tränen ihr Gesicht hinunter, "Ich will dir nicht weh tun..." Die Katze sprang aus der Mülltonnen und schlich mauzend auf das Mädchen zu.
"Geh weg!" schrie sie die Katze an. Doch die Katze wollte nicht hören. Vielleicht könnte sie das Mädchen auch nicht verstehen. Jedenfalls ging sie weiter auf das Mädchen zu und strich ihr um die Beine.
"Nein.... Nicht schon wieder...." ihre Arme fielen schlaff nach unten. Ihr Gesicht emotionslos. Die Ruhe vor dem Sturm.
Stechender Schmerz in den Schläfen ließen das Mädchen zusammenzucken. Wellen der Angst und des Schmerzes spülten über sie hinweg. Sie schrie. Sie schrie so laut sie konnte.
Manche Menschen würden es als Schrei des Totenvogels bezeichnen. Wieder andere als Schrei des Teufel höchstpersönlich. Ein hoher und schriller Ton, der einem das Trommelfell reißen lässt, wenn man zu nahe dran ist.
Doch der Katze konnte das egal sein. Sie lag tot neben dem Mädchen. Nicht durch den Schrei. Nein. Durch die Berührung.
Blut sammelte sich um die Katze herum. Floss aus ihren Augen. Aus der Schnauze. Färbte die Füße des Mädchens rot.
Ein Schatten legte sich über ihr Gesicht. Sie stolperte rückwärts. Stieß gegen die Wand. Schob sich an der Blutpfütze vorbei und lief. Lief so schnell sie konnte weg von der kleinen Gasse. Weg von der Toten Katze. Weg von dem ganzen Blut.
Inzwischen war es Nacht geworden. Nur noch die Laternen spendeten ein wenig Licht. Genauso wie der bleiche Vollmond. Sie blieb stehn um die kalte Kugel am Sternenhimmel zu betrachten. Erinnerungsfetzen tauchten in ihrem Kopf auf. Schwarz, weiß und rot. Voller Blut und Tod. Für alle anderen. Nur nicht für sie. So oft. So oft hatte sie sich gewünscht zu sterben. Nur hatte sie jeden Versuch Suizid zu begegnen überlebt.
Sie sah einen toten Menschen. Genauer gesagt sah sie ganz viele Tote Menschen. Nur eines der vielen Bilder, die durch ihren Kopf schossen blieb länger als die anderen. Ein großer, schlanker, schwarzhaariger Junge mit freundlichen grauen Augen umarmte sie. Dann plötzlich bäumte er sich auf und spuckte Blut. Er ließ sie los und stützte sich an der Wand. Spuckte weiter Blut und lehnte sich an die Wand. Auch seine Augen bluteten. Er sackte in sich zusammen und rutschte zu Boden. Er bewegte sich nicht mehr.

Sie hatte ihren Bruder auf dem Gewissen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 30, 2016 ⏰

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