FÜNF

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~Unbekannte auf dem Weg nach oben:
Wir können Ihnen auch schon einige unscharfe Bilder des Mädchens liefern, hier wie sie aus dem Flugzeug aussteigt. Laut Lesern will wohl wirklich jedes Mädchen mit ihr tauschen, aber dennoch sagen wir : Wer auch immer dieses Mädchen ist, wir wünschen ihr viel Glück dabei, den Milliardärssohn auf die richtige Spur zu bringen.~

Der Flug verlief ereignislos, abgesehen davon dass ich die Aussicht über die Wolken genoss und den überaus noblen Jet der extra für mich gekommen war.
Erst als wir nach einer guten, aber für mich dennoch überaus furchterregener Landung ausstiegen, fühlte ich mit mir selbst mit, dieses einmalige Erlebnis schon verlassen zu müssen.
Aber ich wollte auf keinen Fall irgendwie falsch dastehen also bedankte ich mich bei allen, auch wenn sie nicht so aussahen als ob das üblich war.
Was mir erst einfiel, als ich mich auf dem kleinen Privatlandeplatz umsah, war dass ich, wenn ich von einem wahrscheinlich reichen Geschäftsmann eingeladen wurde, ich ihn ja nicht blamieren durfte.
Aber wie stellte ich das an? Wie konnte ich etwas edler wirken wenn ich nur einen Rock anhatte, der schon leicht verwaschen war und mir etwas zu eng?
Ich versuchte dennoch etwas mehr Eleganz an den Tag zu legen, als ich dem Mann folgte, der mich über eine kleine Leiter hinab auf einen Marmorgehsteg hinunter führte, indem er mir galant die Hand reichte.
Ich hörte immer wieder ein Klicken und als ich mich umsah, konnte ich hinter den Netzen, die wohl aus Sicherheitsgründen um den Landeplatz auf der Parkanlage angelegt worden waren, einen Mann ausmachen, dessen Tarnfarbene Mütze beinahe hinter einer Kamera verschwand, auf deren Auslöser er eilig klickte.
"Achten sie nicht darauf, einfach weiter gehen."
Raunte mir der Mann zu als er bemerkte dass mich die Anwesenheit eines Paparazzis beunruhigte, und ich war froh über seine Rettung.
Also jetzt musste ich ja offiziell aufpassen, was ich tat.
Es war also nicht nur von Vorteil reich zu sein, man wurde auch verfolgt und alles, aber wirklich alles was man tat landete in irgendeinem Heft, wahrscheinlich sogar noch dramatisiert oder abgeändert.
Ich blinzelte und sah mich um, während ich aus den Augenwinkeln deutlich sehen konnte wie der Mann uns durch das Gebüsch folgte.
Ich sah auf eine Reihe von langen Strassen, an denen sich die Häuser nur so überragten, eine Villa war grösser als die andere und die Parkanlagen übertrumpften einander.
Ich war in der Mitte gelandet, denn davon gingen kleine, künstliche Bäche aus, die die vielen Blumen und den perfekt gemähten Rasen, sowie die gut beschnittenen Büsche bewässerte.
Eine Art Goldpflatzt reihte sich unmittelbaar an eine Terrasse aus Marmor, die mit einer gläsernen Wand abgeschirmt war, die den Blick auf einen riesigen Pool freigab, der dort eingelassen war.
Eine Treppe führte dort hinauf und verschiedene Säulen hielten das kunstvoll verzierte Dach und die Wände des Hauses über den Terrassen, die sich wohl rundherum erstreckten.
Die Säulen waren glatt als ich darüber strich und ich konnte die, zum Teil glänzenden, Fassetten des etwas rosig wirkenden Stein genauestens ausmachen.
Die vielen Fenster liessen die Villa doch wieder modern wirken, sodass ich von ihrer Grösse nun weniger überrascht war als von ihrem Aussehen.
Wir liefen den Rand des Gebäudes entlang, bis in die Einfahrt die von der grossen Strasse zu dem grossen Platz mit dem Springbrunnen führte, worauf man dann die Villa betreten konnte.
Das Kies des grossen, runden Platzes mit den ordentlich geschnittenen Hecken rundherum, die es vom Nachbargrundstück abgrenzte, kam mir sogar ordentlich vor.
Aber dass die Steine alle gleich gross waren, das war wohl zu viel Fantasie.
Ich bekam mich gar nicht ein vor staunen, die grossen breiten Türen mit den Verzierungen glichen eher denen eines Schlosses und nicht einer Villa, die riesige Garage daneben war wahrscheinlich sogar grösser als mein Flat zuhause.
Der Springbrunnen plätscherte munter vor sich hin und das saubere Wasser floss von einem Stockwerk des grauen Brunnen in das Nächste.
Die Sonne liess das Wasser glitzern und ich konnte nur entfernt den Verkehr wahrnehmen, es war einfach wunderschön hier.
Das Kies knirschte unter meinen Schuhen und mein Koffer holperte, als der Mann mich vor die Türe führte und dort anhielt.
Absichtlich hielt ich mich in der Sonne, der Boden vor mir war bereits schattig wegen dem monströsen Haus, vielleicht würde die Sonne mir ja die Nervosität weg brennen.
Ich bemerkte wieder den Paparazzi und runzelte die Stirn, als er sich ziemlich offensichtlich hinter dem Brunnen versteckte.
Ich überlegte, so sehr störte er mich gar nicht, was vielleicht daran lag dass mich jemand wirklich freiwillig und gerne fotografieren wollte.
Wenn ich es ihm leicht machte konnte er vielleicht schneller wieder gehen und seine Stirn abwischen, die schweissgebadet schien.
Also lächelte ich in die Kamera, was für ihn anscheinend wie Halloween und Weihnachten zusammen war, denn er schoss so heftig dass meine Augen ab dem Blitz schmerzten.
Meine Finger schlossen sich mehr um das Heftchen dass ich von Alexa bekommen hatte und um den Knauf des Koffers, der schon ganz verschwitzt war.
Der Mann war im Haus verschwunden und hatte mich einfach stehen lassen, was mich wirklich etwas beunruhigte, denn es machte bestimmt keinen guten Eindruck, wie dumm herum zu stehen.
Dann nahm ich eine Bewegung auf dem Kies war und sah wie die Garage sich gerade verschloss.
Langsam hob ich den Blick und war wirklich froh dass mir meine Augen nicht aus dem Kopf gesprungen waren.
Ein Junge war heraus gelaufen, er trug ein lockeres Shirt, weiss und ziemlich muskelbetont mit V-Ausschnitt, dazu eine passende schwarze Hose, ziemlich tief hängend und mit einer dünnen Panzerkette, die sich von seinem Hosensack bis an den Gürtel spannte.
Als er sich durch die Braunen, absichtlich zerzausten Haare fuhr, hob sich das Shirt etwas und bot mir den perfekten Blick auf die feine Haarlinie, die irgendwo unter der tief sitzenden Hose verschwand und einen wirklich durchtrainierten Waschbrettbauch.
Normalerweise sah ich Leuten zuerst ins Gesicht aber bei ihm wollte das nicht so ganz klappen, weswegen ich erst zu seinem Gesicht sah als er vor mir stehen blieb und fragend eine Augenbraue hob.
Sein Gesicht war markant und seine hohen Wangen Knochen brachten seine langen Wimpern noch besser zur Geltung, genauso wie die vollen, zum Küssen einladenden Lippen.
Smaragdgrüne Augen blitzten mich etwas abgehoben an und ein schiefes Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit, sodass er eine Reihe strahlend weisser Zähne entblösste.
Er war eigentlich vom Aussehen her mehr als mein Traumtyp, weswegen ich ihn bloss anstarrte, was wahrscheinlich wirklich peinlich rüber kam.
"Kann ich helfen?"
Seine Stimme klang spöttisch aber leider dennoch unheimlich rau und sexy, was meine Meinung aber nicht beeinflusste.
Er war ein reicher Junge, bereits jetzt herablassend, ich würde nicht mit mir spielen lassen sondern ihm einfach das klar machen was ich musste, damit ich das halbe Jahr geniessen konnte.
Und dennoch hatte ich das Gefühl ihn irgendwo schonmal gesehen zu haben.
Und nun kam mir auch in den Sinn wo.
Langsam drehte ich den Kopf und sah zu dem Heftchen in meiner Hand, danach wieder zu ihm und wieder zurück, während sich meine Augen weiteten.
Der Typ der mich auf der Titelseite frech angrinste, stand mit demselben Gesichtsausdruck gerade vor mir.
Es war diese Drake Johnson, von dem mir Alexa so vorgeschwärmt hatte.
"Ach du Scheisse."
Rutschte es mir heraus und die andere Braue des Jungen hob sich ebenfalls.
"Du bist auch die Erste die so reagiert als sie mich sah."
Meinte er und verschränkte die Arme, woraufhin ich nicht darum herum kam, kurz seine Muskeln zu bewundern, die Gott sei dank aber nicht übertrieben waren.
"Du kannst dich ruhig an meinen Hals werfen, das würde dem bestimmt gefallen."
Sein Sympathielevel sank gerade unter Null, da konnte ihn selbst sein umwerfendes Grinsen nicht retten.
Wenn er dachte ich wüsste nicht wie solche verzogenen reiche Jungs tickten oder auch noch auf ihn hereinfiel, hatte er sich gewaltig geirrt.
Da war zwar noch die Sache dass ich mich beinahe nicht bewegen konnte, aber das lag daran dass ich einem doch schon berühmten Jungen gegenüberstand und mit ihm fotografiert wurde.
Das Flattern im Brustkorb hatte da jeder.
"Ich verzichte, danke."
Lautete meine klare Antwort, ich musste mich daran erinnern meiner Stimme einen Schrein zu bauen, als Dankeschön dass sie nicht brach oder piepsig tönte.
Er legte den Kopf schief, mit dieser Antwort hatte er nicht gerechnet, einen Moment war er wirklich verblüfft, was ich mit einem eins zu Null einschrieb.
Dann flackerte Belustigung in seinen Augen auf und mir wurde unangenehm bewusst dass ich nun seine Aufmerksamkeit geweckt hatte.
Es war zwar gut nicht wie alle Verehrer ihn anzuschmachten aber auf unerreichbar zu tun war vielleicht doch nicht die beste Idee.
Ich musste mir heute Abend unbedingt noch eine Strategie ausdenken wie ich ihn am besten von mir fern hielt.
Und ja, trotz seines Aussehens war ich nicht an ihm interessiert, das hiess eigentlich ja, aber ich hatte keine Lust auf Dramas und eine Beziehung mit einem Milliardärssohn der sowieso jede bekommen konnte.
Nicht dass er überhaupt etwas mir mir abfangen würde.
Meine Gedanken wichen wieder einmal viel zu weit vom Thema ab, sodass ich kurz blinzelte, bevor ich mich wieder gefangen hatte.
Ich sah wie sich seine Augen kurz beschlossen, bevor er ein richtig freundliches Lächeln aufsetzte.
Verwirrt sah ich ihn an, seine Augen lächelten nicht mit und dennoch war es extrem überzeugend.
"Du musst also Katy Maryn sein, ich nehme den Koffer."
Er griff danach ohne auf mein Einverständnis zu warten, sodass ich meine Hand weg zog, bevor er sie im schlimmsten Fall noch berührt hätte.
"Nicht! Der Koffer ist wirklich schwer..."
Setzte ich an, mit dem Mann im Gedächtnis der ihn fluchend hinter sich her gezogen hatte.
Geschadet hätte es seinem Ego sicherlich nicht, aber dennoch sollte ich mich einigermassen mit ihm vertragen und das war definitiv kein sonderlich guter Start.
Doch er hob den Koffer einfach hoch und ging los, für mich sah es aus als würde er nicht mehr als einen Schminkkoffer tragen und mein Mund klappt kurz auf.
Er drehte sich an der, nun plötzlich offenen Türe, um, und sah mich dezent herablassend an.
"Für dich vielleicht."
Er verschwand durch die Türe und ich folgte schnell, meine Schuhe klangen auf der Marmortreppe, die so breit war wie unser ganzer Garten.
Wenn ich hier alles weiterhin mit meinem Flat verglich, würde ich mir in einem halben Jahr dort wahrscheinlich vorkommen wie in eine Sardinenbüchse.
Aber als ich durch die Tür trat, betrat ich nicht nur ein anderes Level der Welt sondern auch ein neues Leben voller ungekannten Problemen.

So was denkt ihr von unserem lieben Drake^^, und was könnten das alles bloss für Probleme sein, viel mehr und das, gibt es in den nächsten Kapiteln^^
Alles Liebe
Tala

Look at him*beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt