VIERUNDZWANZIG

5.7K 408 101
                                    

~Verwunderung von allen Seiten, hat sich Drake Johnson so verändert? Wir sagen ja, denn er hat sich heute sogar in der Schule Blicken lassen, gemeinsam mit neuster Flamme Katy. Wenn das gut geht berichten wir euch mehr, und wenn nicht erst Recht!~

Leider musste ich nach dem intensiven Blickkontakt den wir einige Sekunden aufrecht erhalten konnten in mein Zimmer und mich umziehen, denn ich hatte eindeutig keine Nerven mehr.
Eigentlich war bereits Dienstag dieser Woche, aber von Schule war weit und breit nichts zu sehen.
Als ich später Drake gefragt hatte was das solle und ob er nicht schule habe, hatte er nur gegrinst.
"Ich geh da hin wenn ich gerade Lust habe."
Sein Schulterzucken war so gleichgültig gewesen dass mir fast die Spucke weg geblieben war.
"Ehm nein du und ich fahren jetzt da hin."
Hatte ich versucht mich durch zu setzen, so wie Drakes Vater und auch meine Mom es erwartet hatten.
Doch natürlich hatte es nicht geklappt und ich hatte unsere Diskussion hoch hinterher hinkend verloren.
Das hatte dazu geführt dass Drake den ganzen Tag vor der Konsole hing und mit Freunden skypte, und ich mich mit meinem Handy und dem Spazieren im Haus beschäftigte, von dem ich nicht genug bekommen konnte.
Leider war Dahlia auch nach dem Mittag nach Hause gekommen und hatte zuerst mal eine Runde gefeiert und die beiden Mädchen in den Himmel gehoben, für das was sie getan hatten.
Mein Gesicht hatte so ausgesehen als hätte ich in eine Zitrone gebissen, und als sie mich noch herablassend Lächelnd von der Seite ansah, reichte es mir.
Schon klar, sie hatte etwas durch gemacht und ich hatte Verständnis dafür wenn es scheisse war dass ich im Zimmer ihrer Mutter lebte.
Aber das gab ihr noch lange nicht das Recht mich so zu behandeln als wäre ich ihre Erzfeindin und Fussabtreter in einem.
Denn ich hatte es auch nicht immer leicht gehabt, meine Eltern hatten sich getrennt und für ein schönes Familien leben war das das Ende gewesen.
Trotzdem verhielt ich mich ihr gegenüber nicht wie der letzte Arsch.
Noch.
Es würde nicht mehr lange dauern bis ich wirklich mal zurück geben würde.
Ich hatte es satt, so liess ich nicht mit mir spielen, sie würde es zurück bekommen wenn sie es noch weiter trieb, das nahm ich mir vor.
Beim Abendessen war Mr. Johnson anwesend gewesen und ich hatte ihn und Drake noch nie so harmonisch reden und anstossen sehen.
Sie blühten beide auf, als sie aus ihrem ewigen Kreislauf des Streites endlich heraus konnten.
Ich genoss es einfach zu sehen wie Vater und sohn, die sich so ähnlich waren, sich unterhielten und hoffte nur darauf dass Dahlia, die in ihrem Zimmer geblieben war nichts versauen würde.
Tat sie auch nicht. Zum Glück, sonst hätte ich ihr noch den Kopf abgerissen.
Das Schöne am Ganzen war, dass ich diese Nacht super gut schlief und dass Mr. Johnson Schule Morgen verordnet hatte.
Ich war natürlich nicht scharf darauf die Neue zu sein, aber für Drake nahm ich das auf mich.
Da sollte er gefälligst dankbar sein.
Heute Morgen war ich aufgewacht und hatte gleich daran gedacht, dass ich mich akzeptabel anziehen musste.
Denn die Schule war ein Ort wo wieder Paparazzis sein konnten und jetzt wollte ich nichts falsches machen.
Denn irgendwie hatte mein Leben zuhause plötzlich auch etwas damit zu tun.
Ich hatte gedacht hier kurz ein Leben 2.0 zu führen und danach wieder zurück zu kehren, wo alles auf Pause gedrückt war.
Aber so war es nicht, die beiden Leben flossen zusammen und das bereitete mir irgendwie Sorgen.
Sorgen dass ich da hinein geriet und nicht mehr heil raus kam.
Deshalb gab ich mir Mühe.
Zwei Monate waren ja schon vorbei.
Als ich mich anzog und meine Haare ordentlich zu einem Pferdeschwanz hoch band, atmete ich unbehaglich ein.
Ich mochte keine neuen Schule, neuen Leute und neue Gerüchte.
Und wenn ich mit Drake unterwegs war gab es von alledem reichlich sowas war klar.
Trotzdem, ich liess ihn jetzt nicht hängen, wo er so auf Hochtouren lief.
Sein Vater war gut auf ihn zu sprechen und er besuchte die Schule wieder, besser konnte es für mich gar nicht laufen.
Also musste ich aufpassen dass es auch so blieb und das Kartenhaus welches ich mit so grosser Mühe zusammen gesetzt hatte nicht wieder in sich zusammen fiel.
Als ich dann mit leerer Schultasche die Treppe hinunter raste, stand Drake bereits unten und diskutierte mit Antonio, der anscheinend den Chauffeur spielen sollte.
Das passte dem breiten Mann zwar nicht aber als er mich sah lächelte er erfreut.
Mittlerweile erwarteten also sogar schon die Angestellten das ich einen positiven Einfluss auf Drake ausübte.
Etwas hoher Druck und dezent hohe Erwartungen.
Noch klappte es, aber was wenn Drake unberechenbar wie er nunmal war einfach spontan beschloss mir einen Strich durch die Rechnung zu machen?
Kein Guter Gedanke, weg damit.
"Guten Morgen Antonio, fährst du uns heute zur Schule?"
Er spielte natürlich mit.
"Ich befürchte ja Miss Katy."
Er lächelte freundlich und Drake mahlte mit dem
Kiefer.
"Ich bin nicht dumm, ich weiss schon was ihr Zwei erreichen wollt."
Merkte er an, mich würdigte er keines Blickes.
Wie komisch konnte man sich eigentlich noch verhalten?
Zuerst küsste er mich und verteidigte mich gegen seine verrückten Fans und dann ignorierte er mich wieder.
Ich seufzte.
"Wofür brauchst du ihn denn überhaupt? Wir können dich viel schneller fahren wenn wir keinen Aufpasser haben."
Ich sagte es unschuldig, aber kam mir unheimlich böse vor, weil ich Drake so manipulierte.
Seine Augen funkelten als er sich zu mir umdrehte.
"Ich kann auch so so schnell fahren wie ich will Wölfchen."
Sagte er in einem angriffslustigen Ton.
Jetzt bloß nicht aufregen und zurück fauchen.
Ich atmete tief ein, dank Drake würde ich irgendwann mal Nerven aus Stahl bekommen, ich sah es schon kommen.
Doch sein Image war wieder da, der arrogante kalte Drake, den ich so hasste. Super, natürlich musste er die Masche für die Schule wieder bringen, wo er anscheinend nicht verweichlicht rüber kommen wollte.
Es verletzte mich nicht, auch wenn ich es irgendwie tief in meinem Innern schade fand dass er nicht netter zu mir war. Aus unerfindlichen und unnötigen Gründen auf die man nicht näher eingehen musste.
Danke.
"Okay."
Er zögerte eine Sekunde, das war wohl weil er nicht erwartet hatte dass ich einfach nichts mehr tat und nicht wie sonst immer mit Tat und Kraft versuchte ihn zu überzeugen.
Sein Muster half nur wenn er das Gegenteil machen konnte von dem was ich für ihn wollte.
Dann sagte ich eben nichts mehr und liess ihm die Entscheidung.
Damit hatte er nicht gerechnet.
Ich auch nicht aber vielleicht hatte ich einfach die Schnauze voll die Mama für ihn zu spielen.
Dann drehte er sich frustriert knurrend um
Und der Rucksack der auf seiner rechten
Schulter lag schwankte nahe an Antonio vorbei.
"Dann eben nicht."
Ich grinste und Antonio sah mich an als wäre ich eine Hexe die kam um sein Leben zu retten.
Zufrieden mit mir selbst und kein bisschen von Reue erfüllt nickte ich Antonio zu und folgte Drake eilig.
Schritt zwei nach dieser Aktion war ; ihn auf keinen Fall wütend machen, sodass er es sich nicht anders überlegte.
Das Ganze war eine gute Übung damit ich heraus fand wie er funktionierte und welche Register ich ziehen musste um mit ihm klar zu kommen.
Ich könnte glatt Psychologin werden. Nur ohne die ganzen Fachbegriffe.
Natürlich nahmen wir seinen Lamborghini, dagegen hatte ich auch absolut nichts dagegen.
Das matte Schwarz gefiel mir sogar sehr und der heulende Motor war wie Musik in meinen Ohren.
Ich war vielleicht ein braves Mädchen aber auch ich hatte Fast and Furious gesehen.
Während wir schneller als erlaubt durch die Strassen fuhren hoffte ich einfach dass Niemand so früh wach war, dem es nicht genauso wie uns ging.
Anscheinend hatte mein Leben gerade die Phase in der es meinte mich zu lieben, und so passierte tatsächlich nichts.
"Holy shit."
Murmelte ich leise und mein Kiefer klappte wortwörtlich nach unten, als wir schliesslich vor einem grossen Parkplatz vor einer grossen Wiese mit Bäumen ankamen, auf der allerlei Springbrunnen standen.
Dahinter war dann die monströser Schule zu erkennen die irgendwie mehr einer Villa der alten Zeiten glich, mitsamt Garten.
Auf dem Parkplatz auf dem wir vor rollten, standen allerlei Sportwagen, ich konnte mich einfach nicht damit anfreunden dass hier nur Schüler hin gingen die alle so ein Monster Teil fuhren.
Und dann kam bei mir so die Erinnerung an den ekligen Schulbus.
Wow, war mein Leben doch schön.
Aber das war es echt.
Ich konnte mir nicht vorstellen dass die Kinder es hier rund um die Uhr liebten so zu sein wie sie waren.
Der Druck den Erwartungen zu entsprechen die die Ganze Welt an einen richtete, die Gerüchte und Lügen die einem angehängt wurden hatte ich jetzt schon zu spüren bekommen.
Und obwohl ich es absolut geil fand für einige Monate einfach reich und sorglos zu sein, war ich froh wenn ich danach wieder nach Hause in die Normalität gehen durfte.
Als er den Motor abstellte sah Drake kurz zu mir und fischte die Schulsachen hinter unseren Sitzen hervor.
"Folgendes, du blamierst mich nicht, machst keine Szene, redest am besten gar nicht über uns und lässt mich einfach in Ruhe."
Ich hob eine Braue, so desinteressiert wie jetzt hatte er mich schon eine Weile nicht mehr angesehen.
Versteckte er jetzt die Sympathie die er für mich empfand weil es ihm Angst machte oder weil er nicht wusste wie er sie in seinen Schulalltag einbringen sollte?
Ich lächelte etwas verletzt aber vor allem ironisch.
"Oh schon klar, einfach die Klappe halten.
Super Idee."
er nickte nur und stieg aus.
"Wenigstens hast du das kapiert."
Hörte ich seinen kalten Kommentar und hätte ihm so gerne den Ranzen an den Kopf geschlagen.
Ich hatte ihm verdammt noch mal geholfen und jetzt sollte er nicht wieder die Arsch Nummer bei mir abziehen!
Schnaubend stieg ich auch aus und trabte hinter ihm her über die Wiese, kein einziger Grashalm war hier ungenau geschnitten.
Einige Schüler sassen unter den Bäumen und redeten verschlafen, andere liefen mit Kaffee in der Hand am Eingang vorbei.
Sie sahen aus wie die normalen Leute an meiner Schule, nicht besonders hübsch oder talentiert.
Sie waren eben auch nur Menschen, bis auf den Unterschied dass sie sich das hier eben leisten konnten.
Drake steuerte direkt auf eine Gruppe Jugendlicher Zu, die vor dem Eingang herum lungerten.
Als wir bei ihnen ankamen begrüssten sich alle mit einem Handschlag, während man mich interessiert musterte und sich anstiess.
Ich gab mir Mühe einfach freundlich auszusehen und kam mir etwas falsch am Platz vor, wie ich einfach so herum
Stand. Demütigend irgendwie. Aber es kam noch schlimmer.
Denn Drake drehte sich zu mir, da war wieder das Grinsen welches ich ihm am liebsten aus dem Gesicht gekratzt hätte.
"Achso ja, das ist die Klette die ich die ganze Zeit rum tragen muss."
Ich hob eine Braue und meinte nicht richtig gehört zu haben.
Wenn die wüssten was er mir zu verdanken hatte würden sie jetzt nicht so lachen und sich prächtig amüsieren.
Einige wie zum Beispiel Luke waren noch so anständig mir hallo zu sagen, der Rest juckte ich anscheinend weniger als ein Floh.
"Du kannst jetzt gehen Katy."
Er machte eine Handbewegung, wie eine Bedienstete.
Ich fuhr kurz zusammen, ich hatte nicht damit gerechnet dass er mich so behandeln würde.
Deshalb blinzelte ich und war so dumm noch etwas zu fragen.
"Und woher weiss ich jetzt wie ich dich nach den Stunden wiederfinde?"
Fragte ich und die Kollegen lachten, bis auf Luke der mich leicht mitfühlend ansah.
"Die kann wohl nicht genug von dir kriegen Drake."
Grinste einer und musterte mich von der Seite.
Ekelhaft.
Wütend verengte ich die Augen zu Schlitzen als Drake nur lachte.
Dann verdrehte er die Augen und lehnte sich cool an seinen Kumpel, der sich die Cap ins Gesicht gezogen hatte.
Boah hasste ich ihn in dem Moment.
So unausstehlich und verletztend obwohl es keinen Grund dafür gab.
"Ach du kannst ja auch den Bus nehmen, passt ohnehin besser zu dir."

Hart wie ich finde, wie Menschen sich in Gruppen verändern, den Zwang so zu sein wie die Anderen.
Habt ihr sowas schon mal gesehen/erlebt?
Lasst eure Erlebnisse in den Kommis und bis bald
Tala

Look at him*beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt