SIEBEN

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~Ruhe vor dem Sturm oder doch Windstille?
Nun ist auch Papa Johnson wieder eingetroffen und die Villa liegt ruhig da.
Wir rätseln ob das Mädchen nicht doch schreiend aus dem Haus gerannt kommt, auf jeden Fall würden sie  eine Menge Paparazzi erwarten.
Doch wie es aussieht, müssen wir uns da bis morgen gedulden.~

Ich hatte für meine Verhältnisse wirklich viele Kleider mitgeschleppt, beinahe mein ganzer Schrank, abgesehen von den Teilen die mir Alexa ausdrücklich verboten hatte.
Und dennoch stand ich nun kritisch vor dem Schrank, der noch so gut wie leer war, vor allem was die Schuhe und die langen Kleider betraf.
Ich seufzte, es konnten eben nicht alle so reich sein, aber allein schon der Schrank machte es wieder wett.
Ich hatte mich im Zimmer breit gemacht und erfreut festgestellt dass das Internet hervorragend tat.
Ich wollte mich gerade vor den Laptop setzen um Alexa die schockierenden und unglaublichen Neuigkeiten mitteilen, als Drake ohne zu Klopfen eintrat.
Erschrocken fuhr ich vom Bett auf, gut dass ich noch alles anhatte was ich auch vorhin getragen hatte.
"Anklopfen!"
Brachte ich mit schnell schlagendem Herzen hervor, es wunderte mich selbst, dass ich wegen einer Türe so ausrastete.
"Es ist noch immer mein Haus."
Sagte er locker und lehnte sich an den Türrahmen.
Er hatte eine lockere Jogginghose an und ein schwarzes Tanktop, seine Haare hingen ihm in die Stirn und ich kam mir daneben vor wie das hässliche Entlein mit den offenen und ungekämmten Haaren.
"Was wenn ich nackt gewesen wäre?"
Versuchte ich zu argumentieren so gut es ging, was aber gefährlich nach hinten los ging.
"Dann hättest du abgeschlossen wenn du nicht gewollt hättest dass ich es sehe."
Konterte er mit schelmischem Lächeln und darauf konnte ich nichts mehr erwidern.
Also schnaubte ich einfach und stand auf, was er belustigt beobachtete.
Ich sollt wirklich nachdenken was meine Sätze für Folgen hatten bevor ich sie raus liess.
"Also was willst du?"
Ich versuchte anständig zu klingel und nicht so inständig nervös wie ich es war.
Herrje wie sollte ich das das nächste halbe Jahr ertragen?
Schliesslich wohnte ich mit dem Typen in einem Haus!
"Ich muss dir eine Grundlektion in Sachen berühmt sein geben, nicht dass du mich blamierst wenn du draussen bist."
Wow, was für eine freundliche und gar nicht verletzende Erklärung.
Ich presste die Lippen ab seinem offensichtlichen Angriff auf meine Herkunft zusammen und hob den Kopf.
Ich würd das aushalten, es waren nur Worte von Jemandem der es nicht besser wusste.
Ich hatte ein schönes Leben und daran gab es nichts zu bemängeln.
Also nickte ich knapp und mein " Drake ist sympathisch" Thermometer kippte um über die Hälfte nach unten.
Also weit unter Null.
Ich hatte absichtlich sympathisch gewählt um sein Aussehen aussen vor zu lassen, was den Thermometer eindeutig gesprengt hätte.
Leise vor mich hin murrend folgte ich ihm die Treppe hinab, mir fiel erst jetzt auf dass es überall rein und sauber roch, selbst im
fitnessraum.
Ich konnte kein bisschen abgestandene Luft wahrnehmen und fragte mich ganz ehrlich wie sie das schafften, nur durch die Klimaanlagen und geschlossene Fenster klappte das sicherlich nicht.
Ich fühlte mich noch immer merkwürdig als ich die Treppe hinunter lief und mich mit Drake mitten in die Eingangshalle stellte.
Wieso er mich dort platzierte und nicht einfach mit mir im
Zimmer redet wusste ich auch nicht.
"Also."
Er lief langsam um mich herum wie ein Raubtier um seine Beute und hatte die Augen immer auf mich gerichtet, ich überlegte kurz mich mit zu drehen aber blieb dann doch etwas unwohl stehen.
Er tat es ganz klar damit ich mich unwohl fühlte.
"Kannst du auch stehen bleiben?"
Fragte ich etwas genervt und er grinste fein.
"Nope, du musst dich auch unter umwerfenden Bedingungen zurecht finden müssen."
Grinste er und ih schnaubte.
"Na gut, ich werde es wohl trotz Antonio schaffen mich zu konzentrieren."
Feuert ich zurück und der Mann der an der Treppe stand musste sich ein Schmunzeln verkneifen.
Natürlich hatte Drake von sich gesprochen und war kurz überrascht als er meinen Konter hörte, nahm ihn aber mit einem merkwürdigen Funkeln in den Augen und einem einfachen Kommentar an.
"Vorsicht Wölfchen."
Ich blinzelte verwirrt.
Ich hatte schon viele Spitznamen bekommen.
Und von so einem hätte ich Prinzessin und allerhöchstens Kätzchen erwartet, da mein Name, Katy schnell auf Cat und somit auf Katze abgeleitet werden konnte.
Doch Drake sah das wohl ganz andere und auf meinen fragenden Blick begann er einfach mit seinem sogenannten Unterricht.
"Die Erste Lektion, wenn wir uns streiten oder uns uneinig sind zeigen wir es niemals in der Öffentlichkeit, darauf könnte man viel zu viel machen, alles klar? Warte damit bis wir im Auto oder einem geschlossenen Raum sind."
Das konnte ich mir merken.
"Alles klar, verständlich eigentlich."
Klar wollte er nicht noch mehr schlechte Kritik und ein aufmüpfiges Mädchen an seiner Seite konnte das nicht garantieren.
Ich würde mir Mühe geben, auch wenn ich ihn momentan nicht sonderlich mochte und ihm gerne die Suppe versalzen hätte.
"Am besten siehst du einfach immer gut gelaunt aus auch wenn du es nicht bist, denn man kann dir schnell die Worte im Munde verdrehen."
Ich drehte mich nun doch mit und mir wurde langsam etwas schwindlig, doch niemals im Leben wäre ich drauf gekommen aufzuhören und ihm damit einen winzigen und eigentlich unwichtigen Sieg zu geben.
"Sie werden dich Fangfragen fragen, antworte nicht sofort sondern überlege, frag nochmals nach und manchmal musst du nicht antworten.
Aber antworte mindestens auf einige ausgewählt Fragen, da es schnell arrogant rüber kommt."
Er sah aus als spreche er aus Erfahrung und ich fragte lieber nicht nach, was er schon alles erlebt hatte.
Denn dazu hatte ich auch gar keine Gelegenheit, denn die Türe ging auf und ein grosser Mann, begleitet von einem Bodyguard lief auf uns zu, sichtlich erfreut uns zusammen zu sehen.
Jetzt ging mir auch das Licht auf wieso hier, er hatte die Herausforderung angenommen und schon damit begonnen es mir schwer zu machen.
Aber dennoch, das musste Michael Johnson sein und an seinem Gang erkannte ich gleich dass er energisch und streng war.
Er kam mit einem breiten Lächeln auf uns zu, die Leichten Falten waren tatsächlich irgendwie verblendet und seine dunkelbraunen Augen glichen denen seines Sohnes überhaupt nicht.
Das schüttere graue Haar war ordentlich geschnitten und locker nach hinten frisiert, beide Männer trugen Anzüge.
In diesem Haus schien es nur Anzug Träger zu geben.
Er streckte seine Hand schon von weitem aus und lachte tief aber wohlklingend.
"Katy, meine Güte als ich deine Mutter das letzte Mal gesehen habe bist  du im Kinderwagen gelegen und hast gelacht."
Ich hatte keine Ahnung von was er redete und erinnerte mich daran, meiner Mom so gründlich dafür die Meinung zu sagen.
Aber ich lachte, da es nicht schwierig war auf seines zu reagieren, das verblüffend freundlich war.
"Mister Johnson, danke viel Mals dass ich bei ihnen wohnen darf ich bin wirklich sehr glücklich."
Ich straglte ihn an und Drake neben mir flüsterte.
"Und wessen Schuld ist das?"
Ich ignorierte ihn gekonnt und schüttelte die kräftige Hand.
"Ach nenn mich Michael, du lächelst genau wie deine Mutter, eine wunderschöne junge Frau."
Ich wusste ja dass es seine Aufgabe war guten Smalltalk zu führen, aber war das nicht etwas übertrieben?
Also nickte ich nur lächelnd und er liess meine Hand los.
"Ich habe gesehen ihr versteht euch schon, das ist gut."
Er nickte und zog sein Jacket aus, worauf sogleich eine Frau mittleren Alters herbei eilte und sie ihm abnahm.
"Ja, ich lasse mir beibringen wie ich am besten überlebe."
Grinste ich und er lachte erneut.
So witzig war ich ja wirklich nicht aber er schien viel zu gut gelaunt als das zu bemerken.
"Das freut mich, du bekommst hier alles was du brauchst, ich habe deiner Mutter versprochen das Drake die Verantwortung für dich übernimmt, sag was du willst und du bekommst es."
Ich lächelte entzückt, auch wenn ich innerlich die Augen verdrehte, als ob Drake Verantwortung übernehmen würde, das war wohl eher umgekehrt.
"Ja, das ist wirklich freundlich von Ihnen."
Er nickt zufrieden und rieb sich die Hände.
"Es war ein anstrengender Tag, ich muss noch eine Konferenz für morgen vorbereiten, nimm dir was du brauchst Katy und fühl dich wie zuhause."
Ich nickte leicht lächelnd, ja das war der nicht so schwere Teil.
Was mich verblüffte war allerdings wie sehr sein Lächeln verschwand als er an seinem Sohn vorbei lief, der sich total verspannt hatte.
Kurz spannte sich Michaels Kiefer an und er nickte kurz und knapp.
"Drake."
Lautete seine Begrüssung neutral und Drake verzog keine Miene.
"Dad."
Lautete seine kühle Erwiderung und leicht kopfschüttelnd lief der Millionär die Treppe hoch, während ich völlig verblüfft von seinem Sohn zu ihm sah.
Etwas zwischen den beiden stimmte ja gewaltig nicht.
Doch als ich dann Drake fixierte drehte er sich weg und lief ohne ein weiteres Wort nach oben.
Einige Sekunden später hörte ich die Türe knallen und sah erschrocken zu Antonio, der nur stumm den Kopf schüttelte.
"Ich..gehe dann auch einmal ins Zimmer."
Schluckte ich und sah zu den fünf Angestellten, die alle noch immer über die Rede nachdachten.
"Gute Nacht und danke für das schöne Willkommen."
Lächelte ich und versuchte ihnen irgendwie zu zeigen dass ich ihre harte Arbeit zu schätzen wusste.
Sie nickten und an dem Leuchten in ihren Augen erkannte ich, dass es mir gelungen war.
Dann lief ich auch hoch und sah zu Antonio, der mir leicht zufrieden nachsah, als hätte er es mir gewünscht einen gutem Start zu haben.
Dieser Tag war ohne Witz der ereignisreichste meines Lebens gewesen.
Eigentlich wollte ich nun schlafen, aber Alexa würde mich töten.
Meiner Mom schrieb ich kurz eine Mail, die sie sowieso erst morgen nach der Arbeit sehen würde und danach setzte ich mich vor den Laptop und rief Alexa an.

Was denkt ihr, wieso ist es zwischen Vater und Sohn so angespannt?
Mal schauen was ihr euch denkt und ein grosses Danke für all die lieben und ermutigenden Kommis
Alles Liebe und viel Spass beim
Nächsten Kapitel
Tala

Look at him*beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt