ZWÖLF

7.9K 418 24
                                    

Eigentlich wollte ich ja das Kleid zurück hängen, aber Drake hatte mich mehr oder weniger dazu gezwungen.
Er hatte den Vorhang aufgestossen und nachdem ich wenig erfolgreich etwas zum Abdecken meines Körpers gefunden, und er charmant gegrinst hatte, schnappte er sich einfach das Kleid und hatte bezahlt, bevor ich ihm hatte folgen können.
Seinen Kommentar zu meinem falsch geknüpften Rock wollte ich besser nicht wiederholen.
Nun liefen wir die Strasse entlang und ich konnte mich gar nicht genug darüber aufregen, wie viele Fotos gemacht wurden.
Und wieviele Schreie meine Ohren bereits hatten ertragen müssen.
Mona neben mir war gut gelaunt, ich konnte beinahe nicht damit klarkommen wie umsichtig sie mit dem Verfolge klar kam.
Die Paparazzi fanden wirklich erbärmliche Verstecke, einige suchten sogar hinter einem dünneren Baum Schutz, als dass er mehr als ihre Beine bedeckt waren.
Ich war erstaunt wie locker die Anderen damit umgingen.
So als wären sie nicht da.
Klar achteten sie darauf keine komischen Gesichtsausdrücke zu machen oder zu stolpern aber sie schienen schon lange damit zu leben.
Und sie hatten einen Weg gefunden es nicht all zu lästig werden zu lassen.
Während nun Mona auf mich einredete und sich verhielt,als wären wir schon seit geraumer Zeit beste Freundinnen, lächelte ich einfach.
Ich mochte sie bereits, sie kam mir von Anfang an wie eine fröhliche und gute Person vor.
Klar hatte ich Vorurteile die ich allen Reichen zuordnete, aber bei ihr schien es mir selbst unangemessen.
Etwas überfordert sah ich zu den Vier Jungs, die etwas vor uns liefen.
Die Strasse allein war sauberer als ich es bei solch einer Shopping Strasse in Beverly Hills erwartet hatte.
"Und das hat sie echt gesagt?"
Anscheinend unterhielten sie sich gerade über ein Mädchen an Drakes Schule, der schien ja schon zu sabbern wenn er ihren Namen nur hörte.
Es versetzte mir einen Stich aber davon war in meinem starren Lächeln nichts zu sehen.
Mona sah mich von der Seite mit gerunzelter Stirn an, aber schwieg.
"Mein Dad geht am Sonntag Abend auf eine Reise, ich schmeisse dann ne House Party, oder besser gesagt eine Pool Party.
Helft ihr mit?"
Ich wurde hellhörig.
"Klar doch, wir alle wissen ja dass sie noch besser wird als die letzte."
Luke schlug bei Drake ein und dieser warf mir kurz einen provozierenden Blick zu.
Dann antwortete er grinsend "Natürlich, sonst wären es ja nicht meine Partys."
Ich schnaufte.
Ich vergass meine Aufgabe nicht und ich war mir sicher, dass wenn ich das nicht aufhielt, etwas gewaltig in die Hose gehen würde.
"Moment."
Schaltete ich mich ein und versuchte authentisch zu wirken.
Trotz eingebildeter, Arroganten, reichen und übelste gutaussehender Jungs, die mich nun mit gehobener Augenbraue ansahen.
"Lustig, beinahe als hättet ihr dieses Augenbrauen Dingens geplant..."
Ich wies mit dem Finger von einem zum anderen.
Die anderen Augenbrauen folgten.
Ich schüttelten den Kopf.
"Jaja, die Pool Party kann nicht stadt finden."
Ich klang ziemlich klar und eindeutig fand ich und war alles in allem zufrieden mit mir.
"Und wieso nicht Wölfchen?"
Und schon gingen mir die Argumente aus.
"Also..weil.."
Stotterte ich und das Grinsen auf Drakes Gesicht wurde selbstgefälliger.
"Wölfchen? Alles in Ordnung?"
Amüsiert stellte er sich dicht vor mich, diese Hitze die er verströmte trug auch nicht gerade zu einem
Klare Kopf bei.
Aber die Tatsache dass er genau zu wissen schien dass er unsere kleine Auseinandersetzung gewinnen würde, machte mich sauer.
"Weil ich hier bin um das zu verhindern, du weisst dass dein Dad nein gesagt hat."
Konterte ich.
Konter konnte man das nicht nennen aber immerhin hatte ich etwas gesagt, anstatt mich nur in seinen grünen Augen zu verlieren, die nun wieder so gefährlich blitzten.
Wi immer wenn sein Vater ins Spiel kam.
Merken Katy, merken.
"Und..."
Er fuhr sich über das Kinn als würde er angestrengt Nachdenken.
"Was willst du dagegen tun?"
Er hob die Hände als würde er symbolisieren, dass die Stadt ihm gehörte und ich keine Chance gegen seine Macht hatte.
Was ja irgendwie auch stimmte.
Ja...was sollte ich tun?
Es gab ja nichts, ich alleine konnte ja schlecht tausend betrunkene Teenager vertreiben.
Ich biss die Zähne zusammen, er hatte schon wieder gewonnen, ich hatte nicht den Hauch eine Möglichkeit mich zu wehren.
"Ich mag es wenn du vernünftig bist, Wölfchen.
Irgendwie sexy."
Ich fauchte und blitzte ihn so böse es ging an.
Sein Grinsen breitete sich bis in seine Augen aus, die nun von innen heraus zu leuchten schienen.
"Aber wütend mag ich dich noch viel mehr."
Er zwinkerte und wich ohne Mühe meinem, schlecht koordinierten Schlag aus.
Mona war sofort bei mir und zog mich wieder zu mir zurück, während Drake wieder zu seinen Kumpanen aufschloss und sich köstlich über meinen hochroten Kopf amüsierte.
"Lass ihn doch."
Sagte sie beruhigend zu mir, ihre Blauen Augen ähnelten wirklich denen von Luke.
"Manchmal ist er genau wie seine Schwester, lass ihn einfach in Ruhe, es ist nicht deine Schuld."
Sie zuckte die Schulten und lächelte mich aufmunternd an.
Ich jedoch war hellhörig geworden.
"Seine Schwester? Er hat mir nichts von eine Schwester erzählt und ich sah sie auch nicht im Haus?"
Fragend sah ich sie an und sie sah kurz zu Boden.
Dann schwieg sie.
Einige Mädchen schossen Fotos und auch die Fotografen taten ihr Werk.
Es war heiss und wir schlenderten, mit meinen Tüten beladen, durch die Strasse.
Die Palmen an dem Strassenrand waren das einzige Grün was ich sah, sonst konnte ich nur die Hitze über dem Asphalt flimmern erkennen.
Es roch nach Gebäck, als wir an einem Cafe vorbei liefen und die Jungs waren bereits damit beschäftigt, alles zu planen.
Dann redete sie endlich.
"Er hat es dir also nicht erzählt?"
Kopfschütteln.
Sie seufzte.
"War auch nicht zu erwarten.
Sie ist zwei Jahre jünger als wir und war immer das brave Schulmädchen.
Drake hat sie beschützt, ich glaube es tat ihm gut diese Rolle zu übernehmen."
Sie sah kurz sanft lächelnd zu ihm nach vorne.
Der Blick entging mir nicht und ich redete mir mit Erfolg ein, dass das giftige Gefühl in meiner Magengegend nicht Eifersucht war.
"Dann aber starb ihr Mutter."
Sie wurde leiser, verständlich es ging eigentlich niemanden etwas an.
Auch mich nicht, aber immerhin hatte ich die Möglichkeit etwas mehr über Drake zu erfahren und vielleicht heraus zu finden wieso er sich immer wie der letzte Arsch benahm.
"Sie veränderte sich total.
Sie fing mit Drogen an, redete beinahe nicht mehr und tat alles was sie nicht sollte.
Schliesslich wurde es nach einem Vorfall zu viel für Mr.Johnson und trotz Drakes Bitten hat er sie in eine Anstalt gesteckt, wo sie clean werden sollte.
Sie sollte zwar laut Gerüchten bald zurück kommen, aber beten wir dafür dass sie es nicht tut, denn sie hat es sich irgendwie zur Angewohnheit gemacht, alles zu zerstören was glücklicher ist als sie.
Und das ist so ziemlich alles...
Ob sie es geschafft hat von den Droge weg zu kommen weiss ich nicht, aber niemand spricht darüber.
Alle sagen weil es sich nicht gehört und es schlechte Kritik geben könnte, aber eigentlich ist der Grund Drake."
Sie sah mich an und ich konnte in ihren Augen Mitgefühl entdecken aber auch den Eifer des Erzählen.
Sie erinnerte mich etwas an Alexa.
"Wieso Drake?"
Fragte ich flüsternd nach.
Keine Ahnung wieso ich das tat, es hörte uns eh niemand aber irgendwie kam es mir sichere vor, und sie schien meiner Meinung.
"Na weil bei jedem Anspiel auf sie abblockt, und erst recht bei seiner Mom.
Er hat sogar Luke mal geschlagen als er sie besoffen erwähnte."
Sie flüsterte ebenfalls.
Prüfend sah ich zu den Kumpels, die nebeneinander liefen als würden sie sich schon ihr Leben lang wie Brüder lieben.
Sie folgte meinem Blick und winkte ab.
"Das ist schon lange vergessen, Drake und mein Bruder sind wie Socken."
Ich prustete los über den Vergleich und kassierte dafür einige mahnende Blicke von den sitzenden Leuten.
Alle so herausgeputzt.
Aber es war einfach zu köstlich, wenn ich Drakes Kopf oben an den Hals einer Stinkesocke ansetzte.
Passte doch perfekt.
Der Stinke-Drake-Socken-Wurm.
Neuer, zugegeben etwas längerer, Spitzname.
"Wie kommst du bitte auf Socken?"
Lachend hielt ich mir den schmerzenden Bauch und auch sie musste leise lachen.
"Naja, die beiden gibt es eben nur im Doppelpack."
Verstehend rang ich nach Luft und beruhigte mich langsam wieder, aber vom Lachen war mir heiss geworden und so hielten wir an um und ein Eis zu genehmigen.
Trotzdem waren mein Gedsanken bei Drakes Schwester.
Sie hörte sich nicht besonders nett an und noch so einen Hausdrachen konnte ich echt nicht gebrauchen.
Wenn sie mich nicht mochte? Tat sie laut Monas Erkläunt auf meine Nachfrage hin so oder so nicht, alleine schon weil ich mit ihrem Bruder abhing.
Mona sagte zwar noch dass es auch daran lag wie Drake mich langsam mit dem,
"Du bist nervig aber ich will dich" Blick ansah, wie sie es ausdrückte.
Natürlich war ich rot angelaufen und hatte es abgewehrt.
Niemals, eher würde ich Mister Stinkesocken Drake Wurm heiraten als mit dem Original etwas anzufangen.
Okey das war gelogen.
Aber sehr glaubwürdig.
Gut gemacht Katy.
Dann, gerade als wir uns daran machten uns zu verabschieden und ich schnell mit Mona und nach seinem beleidigten Schmollen auch Luke die Nummern tauschte, klingelte Drakes Handy.
Locker fischte er es aus seiner Hosentasche und ich zwang mich, den Blick von der Zone schnell wieder abzuwenden.
Als er aber auf den Display sah, wurde sein Gesicht angespannt und ausdruckslos.
Seine Kiefer mahlte und ich konnte seine innere Wut bis zu mir spüren, als er abnahm.
"Dad..."

So was vermutet ihr wird das Gespräch am Telefon?^^
Die Quizfrage, mal sehen wer sie richtig beantworten kann;)
Anonsten hoffe ich dass euch das Kapitel gefallen hat und bis zum nächsten Mal
Love
Tala

Look at him*beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt