26. abend

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Luke


War mein verhalten vielleicht falsch gegenüber Michael? Hätte ich für ihn da sein sollen und dafür meine Karriere beenden sollen? Nein. Eindeutig nein und wenn Michael wüsste was auf dem Spiel stehen würde, würde er es bestimmt verstehen.

Trotzdem war viel passiert und ich sollte mich vielleicht erkundigen wie es ihm gerade geht. In den Nachrichten kamen er und ich dauerhaft und ich konnte es ehrlich gesagt nicht mehr sehen. Ja, ich hatte was mit einem Mann. Was ist bitte daran auszusetzen? Trotzdem würde ich eher meine vorliebe zu Männern opfern als meine Karriere.

Ich nahm mein Handy, entsperrte es und löschte erstmal die tausend benachrichtigungen von Instagram, Facebook und Twitter. Ich wählte die Nummer von Michael und hielt mir das Handy ans Ohr. Tüüüt, das erste mal. Tüüüt, okay jetzt müsste er gesehen haben das er angerufen wird. Tüüüt, jetzt sollte er ran gehen. Tüüüt, ignoriert er mich? Tüüüt, ist er am schlafen oder befummelt er sich gerade? Tüüü- das wurde mir zu doof und legte auf.

Vielleicht sollte ich einfach zu ihm gehen und nachsehen ob er sich nichts angetan hat. Ich machte all die Lichter meiner Wohnung aus, zog mir Schuhe und Jacke an und verließ meine Wohnung. Meine kapuze bedeckte mein Gesicht und in der nacht würde mich sowieso keiner erkennen. Jetzt musste ich nur genau nachdenken wo Michael wohnte, ich konnte mir schlecht sachen merken. Ein wunder das ich wusste wo ich wohnte.

-

Nach gefühlten Jahren fand ich dann doch die Wohnung und checkte die Klingeln ab. Clifford, da war er. Ich betätigte die Klingel und wartete. Und wartete und wartete. Nochmal klingelte ich und wartete. Auch diesmal kam nichts. "VERDAMMT MICHAEL, MACH DIE TÜR AUF!" und sah mich danach um ob mich jemand gehört hatte.

Natürlich hatten mich welche gehört, aber es lief niemand durch die Straßen was mich schon etwas verwirrte. Die Tür wurde aufgerissen und ein , diesmal Schwarzhaariger, Michael zog mich in den Hauflur. "Was machst du hier?!" zischte dieser und funkelte mich böse an. Wieso war er denn so sauer auf mich?

"Hab ich was verpasst?" - "Tu nicht so unschuldig!! Du hast mich wieder alleine gelassen, genau da wo ich dich brauchte! Wir beide stecken in dieser Scheiße und mein Leben ist ein bisschen mehr in Gefahr als deine Karriere!" schrie er mich an. Ich verstand gar nichts. "Wovon redest du? Was ist passiert?" Michael nahm ein tiefen atemzug und erzählte drauf los.


Flachback (Michael)

Das Handy klingelte. Vorsichtig, als würde es eine Bombe sein, nahm ich es in die Hand und sah auf den Display. Unbekannte nummer, na super. Ich sollte einfach nicht ran gehen, vielleicht ist das ja nur ein Telefonstreich oder so.


Doch bei dem 10x glaubte ich nicht mehr dran und nahm all mein Mut um dran zu gehen. Zögerlich drückte ich auf den grünen Bottom und sagte heiser hallo. "Hallo Mikey, wie geht es dir?" hörte ich von der anderen Leitung. Die Stimmte war mir völlig fremd, so alt und so rau. Als würde der Mann rauchen.

"Wer ist da und was wollen sie von mir?!" versuchte dabei so mutig wie je zu klingen. "nana, hat man dir keine Manieren beigebracht? Ich dachte Dave hat aus dir einen Mann gemacht.. oder eher zu einer Hu.re von einem Star?!" In mir gefrohr alles. Ich wusste das dieser Tag kommen wird.

"Was wollen sie von mir.." - "Dave hat noch eine Rechnung mit dir offen, aber da er immer noch im Knast sitzt, dank dir, mache ich das für ihn. Und keine sorge, ich werde dich schnell finden. Ich kenne ja jetzt deine Nummer süßer." Sofort legte ich auf. Ich wollte das nicht. Und das schlimmste ist, ich konnte nichts dagegen machen.


Flashback Ende

Geschockt rieb ich mir über's Gesicht. "Was hast du gemacht Michael, das man nach dir sucht?!" Michael fing an zu weinen, sackte zusammen und murmelte immer wieder 'Ich wollte das nicht'. Ich kniete mich vor ihm und hob sein Gesicht, um mich anzusehen.



"Was wolltest du nicht Babyboy.." fragte ich sanft und wischte ihm die Tränen weg. Er sah mich mit seinen schmerzerfüllten Augen an. "Versprich mir.. versprich mir mich dann nicht zu hassen oder verlass mich dann nicht.. ich brauch dich bei mir Luke.."

Auch wenn ich nicht wusste wie schlimm es sein würde, ich würde bleiben. Auch wenn mir die Karriere verdammt wichtig war, merkte ich wie ich die nähe von dem älteren vermisst hatte. Ich hatte fast vergessen wie es sich anfühlt zu lieben und wie es sich anfühlt, wenn man die Person beim weinen sieht die man liebt.

Ich würde für meine Liebe bleiben.

Affäre - MukeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt