Hey meine Lieben, ihr wollt doch sicher wissen, wie es weiter geht... Dann lest es selbst :)
Viel Spaß mit dem Kapitel! : *
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* Viviana*
Diese Scheiße nervt mich so unfassbar. Wie erwartet, konnte ich mich nicht vor der Wochenendverarsche drücken. Meine Mutter hat mich ernsthaft in ein arschteures Kleid gesteckt, das nur so schreit: Seht her! Ich habs nötig, dass mir alle auf die Titten glotzen, weil mich ja sonst keiner beachtet. Oh Mann ey, so demütigend. So hart demütigend. Prinzipiell liebe ich das Kleid, wirklich. Figurbetont, dunkelblau, fast schwarz, lange Schleppe und schulterfrei. Heiß. Definitiv, aber irgendwie will ich gar nicht so sehr auffallen. Doch mit dem Teil ist mir die Aufmerksamkeit aller gewiss - yay. Nicht. Genervt zupfe ich an meinem Kleid herum, hoffentlich fällt da nix raus. Dann wird's auch noch peinlich.
Clara bewundert immer noch den teuren Fummel, den ich trage und jammert, dass sie hofft, dass Erik sie trotzdem hübsch findet. Ach, was soll ich bitte dazu sagen? Natürlich sieht sie toll aus, aber ich bin gerade ehrlich gesagt mit mir selbst beschäftigt. Die letzten Tage habe ich damit verbracht, mir zu überlegen, wie ich Zlatan möglichst viele Schmerzen zufügen könnte. Körperlich und seelisch. So was richtig Gutes ist mir leider noch nicht eingefallen. Kurz bevor wir vom Chauffeur eingesammelt werden, recherchiere ich schnell nochmal Zlatans aktuelles Liebesleben. Hmmm. Nichts konkretes. Mist. Dann muss ich eben improvisieren, das kann ich zwar nur mäßig gut - aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Wir fahren mit zwei Wagen; Marco, Thomas und ich in dem einen und Erika und Clara in dem zweiten. Mit erhobenem Haupt schreite ich später auf den Eingang zu. Die Fotografen freuen sich einen Ast, weil ich brav in der Mitte von Marco und Thomas für die Fotos posiere und mich sogar zu einem aufgesetzten Lächeln hinreißen lasse. Bereits draußen sehe ich Zlatan das erste Mal seit unserer "zweiten Trennung" wieder. Er bemerkt mich nicht, worüber ich sehr dankbar bin, denn mein armes Herz schlägt mir auch ohne Blickkontakt schon bis zum Hals.
Als wir hineingehen, hake ich mich wie selbstverständlich bei Marco unter und setze ein einigermaßes entspanntes Lächeln auf. Der Blödsinn hier geht mir zwar massiv gegen den Strich, aber ich schaffe das. Ohne zu sterben. Ich schaffe das. Wenn ich mir das nur immer wieder sage, wird es schon irgendwann auch stimmen. Muss ja. Zu meinem Glück sitzt the God Zlatan am Nebentisch und ich muss ihn nicht permanent ansehen. Ich spüre, wie er mich fixiert, ich drehe mich abichtlich weg und grinse Marco an. Sorry Schätzchen, aber du bist gerade dazu auserkoren worden, Zlatan eifersüchtig zu machen. Marco ist verwirrt, lächelt aber zaghaft zurück. Ich beginne mit ihm über sinnloses Zeug zu reden und berühre ihn unnötig oft am Unterarm und lächle ihm zu. Selbst Clara schaut mich an, als würde sie gerade ein Pferd vor einer Apotheke kotzen sehen - was ka bekanntlich niemals möglich wäre. Zlatans Blick durchbohrt mich regelrecht, doch ich ignoriere das. Die Veranstaltung plätschert so vor sich hin und ich rette mich mit Wein über die Langeweile. Nach fast zwei Stunden ist wieder die 'wir - latschen - sinnlos - durch - den - Saal - und - unterhalten - uns - Zeit' angebrochen. Absichtlich halte ich mich am Rand und beobachte das Geschehen. Wie aus dem Nichts dringt Zlatans Stimme an mein Ohr. Er steht dicht hinter mir und ich unterdrücke einen Aufschrei, weil ich mich tatsächlich so erschrocken habe.
"Ist das dein Ernst?", brummt er und ich bekomme schon wieder Gänsehaut. Langsam drehe ich mich um und blicke ihn finster an. "Was genau denn, Herr Ibrahimovic?" Er hasst es, wenn ich ihn so nenne. "Der blonde Idiot da drüben?" Ich lächle ihn eiskalt an und meine: "Marco? Also falls du den meinst, das ist kein Idiot. Im Bett ist er übriges auch spitze." Ich kann sehen, wie Zlatan beginnt wütend zu werden. Tja, ist nicht so geil, ne? So abserviert zu werden. "Als ob er dir irgendetws geben kann, was du brauchst", knurrt er mit einem zornigen Glimmn in den Augen. Die Anweisungen meines Unterleibs, mich an seinen Hals zu werfen, ignoriere ich und schenke ihm nur ein mitleidiges Lächeln. "Also mir fehlt es an Nichts. Danke der Nachfrage", flöte ich und drehe mich wieder um. Da packt Zlatan mich an der Taille und wirbelt mich herum. "Verarsch mich nicht, Vivi! Was soll die Scheiße?!" Na das ist doch der Zlatan, den ich sehen wollte. Eifersüchtig bis zum geht nicht mehr. Innerlich klopfe ich mir auf die Schulter. "Lass sie los!", blafft da auf einmal Marco, sein Unterton ist aggressiv und bedrohlich. Uh, hey - das wird ja tatsächlich noch interessant hier. "Misch dich da nicht ein!", motzt Zlatan ihn an. Er hält mich immer noch fest und ich schaue amüsiert zwischen beiden hin und her. Kloppen die sich jetzt gleich meinetwegen? "Finger weg, oder es knallt!", warnt Blondie ihn, was Zlatan mit einem bösen Blick abtut. Marco ist einen Schritt auf Zlatan zugegangen und sie starren sich wütend an. Die wissen aber schon noch, dass ich dazwischen stehe oder? "Was willst du von mir, du Witzfigur?", schnaubt Zlatan und zieht mich eng an sich. Was riecht der eigentlich schon wieder so gut? So eine Frechheit! "Ich glaube nicht, dass Viviana das will - lass sie los!", erwidert Marco wieder. Der ist ja richtig mutig. Ich an seiner Stelle hätte echt die Hosen voll, Zlatan kann aber auch so schrecklich einschüchternd wirken. Da versucht Marco mich am Handgelenk zu sich zu ziehen, dann geht alles ganz schnell. Zlatan lässt mich zwar los, holt aber aus, bevor Marcos Gesicht zermatscht wird von Zlatans großer Faust, hänge ich mich instinktiv an dessen Arm und kreische wie am Spieß: "Zlatan! Nein!" Verdutzt hält er inne, sieht mich an. Sein harter Blick wird weich als sich unsere Blicke treffen. Langsam lässt er den Arm sinken. Marco starrt uns fassungslos an. Und dann explodiere ich doch. Ich halte es nicht mehr aus, dieses Theater kann ich nicht ertragen.
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INVICTUS - Liebe auf den 2. Blick [Marco Reus] | ✓
أدب الهواةDass Vivianas Stiefvater ausgerechnet Fußballtrainer in der ersten Bundesliga sein muss, findet sie mehr als lästig - sie kann sich mit diesem Sport partout nicht anfreunden. Dennoch wird sie natürlich eher unfreiwillig in diese Welt hineinkatapulti...