Sommer Sonne Sonnenschein

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Kapitel 17 - Sommer, Sonne, Sonnenschein

Zayns Sicht:

Quietschend und rüttelnd kam der Zug zum Stehen.
Hauptbahnhof Nizza.
Sobald die Türen zischend aufgingen, sprang Chloé vor mir die Stufen hinab, über ihrer Schulter lag der Riemen, ihrer großen Reisetasche.
Ich musste mir ein Lächeln verkneifen und folgte ihr und den anderen auf den Bahnsteig. Ihre dunklen Locken waren noch vom Schlafen im Zug durcheinander und standen schräg ab.
Überall auf dem Bahnsteig rannten Leute herum, deshalb flammte in mir für einen winzigen Augenblick lang Panik auf, als ich sie zwischen zwei Geschäftsleuten verschwinden sah, im nächsten Moment aber nicht wieder auftauchen.
Mein Blick schnellte ein Stück weiter nach links, und ich entspannte mich automatisch wieder, da stand sie und wartete ungeduldig auf den Rest der Gruppe.
„Boah, ich will jetzt unbedingt ans Meer!", meinte Sam sofort, als wir uns alle zusammengefunden hatten.
„Sollten wir uns nicht lieber Mal bei der Show melden?", fragte Jolie, Sarahs beste Freundin.
Sam machte ein trauriges Gesicht. „Ach, kommt schon, ich will ins Wasser!"
„Wir haben aber unsere ganzen Sachen dabei", warf Bastian ein.
„Und ich keinen Bikini...", murmelte Chloé neben mir.
Ich grinste.
„Bad' halt nackt!" Cho wackelte mit den Augenbrauen und die anderen fingen an zu lachen.
Chloé lief augenblicklich rot an. „Ehm..."
„Jolie hat recht, wir sollten uns erst mal bei den Typen da melden, damit wir wissen, wo wir heute Nacht unterkommen, dann können wir immer noch ans Meer oder sonst was machen.", meinte ich schnell und Chloé warf mir ein dankbares Lächeln zu.
Die Situation war ihr anscheinend außerordentlich peinlich gewesen.
„Ja, gute Idee" Bruce schulterte seine Tasche und damit war die Diskussion beendet.
Wir folgten ihm zum Ausgang des Bahnhofs, dort suchten wir nach einem Informationsstand und nach dem Weg zum Studio.
„Ist es nicht einfacher, wenn wir dort anrufen?", fragte Sam dazwischen und hob ihr Handy hoch.
Eigentlich war es mir egal, wie wir das klärten, also ließ ich meinen Blick umherwandern.
Chloé stand etwas abseits der Gruppe neben Florence. Beiden schauten sie auf das Meer hinaus, Florence traurig, Chloé voller Vorfreude.
Ich stellte mich zu ihnen. „Wart ihr schon mal hier?"
Florence schüttelte lediglich den Kopf.
„Ja, mit meinen Eltern! Als ich sieben war, oder so.", lächelte Chloé und wandte den Blick nicht von den Wellen und dem azurblauen Wasser. Die Côte d'Azur trug ihren Namen nicht umsonst.
„Allerdings ist es viel schöner, als ich es in Erinnerung hatte." Sie sah mich an und ihre Augen blitzten.
„Erinnerungen verblassen mit der Zeit...", meinte Florence.
Chloé blickte kurz auf den Boden und legte ihr dann eine Hand auf den Arm. „Es wird hier sicher ganz toll werden, das verspreche ich dir."
Ich musste lächeln und nickte zur Bestätigung.
„Leute, hört euch das an!", rief Bruce gerade.
Wir drehten uns zu ihm um.
„Wenn wir genommen werden... Dann verbringen wir die nächsten drei Wochen im Negresco!"

*

"Sing Your Song", wiederholte ich. "Bruce Parkinson? Zayn Malik?"
Die Frau am Empfang legte die Stirn in Falten. Ihre Augen wanderten über den Bildschirm.
"Halt, doch! Hier ist eine Reservierung. Eingereicht von Monsieur Barbatons, auf den Namen Malik ausgeschrieben!"
"Genau, das ist es!", meinte ich erleichtert.
Als wir uns vorher mit dem Manager der Show getroffen hatten -oder dem Gango des Managers, egal, auf jeden Fall mit einem der Bescheid wusste- meinte der, das würde alles ganz einfach werden, jedoch standen wir hier nun schon ewig.
"Ja, Sie haben sieben Doppelzimmer. Tut mir leid, dass es nicht auf Anhieb geklappt hat, Monsieur Malik."
Ich lächelte etwas gezwungen.
"George, wird sie auf ihre Zimmer begleiten."
Sie deutete auf einen Mann in Pagen Uniform mit einstudiertem Lächeln.
Ich nickte und nahm die Schlüssel von ihr entgegen.
"Leute, kommt!", rief ich durch die Lobby, die anderen hatten es sich auf den schnieken Sofas bequem gemacht und sahen nun auf.
Die entgeisterten Blicke der anderen Gäste ignorierte ich.
Anscheinend verhielt man sich ruhig in einer Lobby eines Hotels in dem die Royal Sweet für eine Nacht 1000€ kostete...
Wir folgten diesem George zu einem fein säuberlich geputzten Aufzug, der Platz für uns alle bot und oben im vierten Stock einen Gang entlang.
"Ihre Zimmer sind hier zur Rechten und zur Linken. Nummer 263 bis 269.
Der Welnessbereich befindet sich in den untersten Etagen des Gebäudes, das Buffet ist für Sie durchgehend geöffnet. Bei Fragen wenden sie sich bitte an Mitarbeiter oder melden sie sich per Zimmertelefon an der Rezeption."
"Geht klar, Danke", meinte ich und der Page zog von dannen.
"Ok... Wer geht mit wem in ein Zimmer?", fragte ich und drehte mich zu den anderen um, die bei meiner Frage alle begannen durcheinander zu reden.
Mein Blick glitt kurz zu Chloé, die sich aber an Florence wandte, also endete ich mit Bruce in einem Zimmer.
Sam und Bastian, die zusammen in einem Zimmer waren, mussten sich die üblichen dummen Sprüche anhören. Irgendwie lief da ja was...
Bevor wir jeder in unsere Zimmer gingen, machte ich mit Sam, Bastian und Chloé ab, dass wir uns gleich wieder hier treffen würden, um ans Meer zu gehen.
"Geile Scheiße!", rief Bruce, sobald wir allein in unserem Zimmer waren und schmiss sich auf das breite Doppelbett.
"Alter, ich schlaf mit dem Arsch zur Wand, wenn wir schon in einem Bett schlafen müssen!", grinste ich und sah mich einmal im Zimmer um.
"Ich hab kein Bock von dir angeschwult zu werden!"
Bruce lachte und kurz darauf flog mir ein Kissen an den Hinterkopf.
Ich schmiss es zurück.
"Hey, schau dir das Bad an!"
"Fett...", meinte Bruce und verzog beeindruckt den Mund.
Reinster Luxus...
Die Badewanne glich einem Whirlpool, das Waschbecken einer Steinplatte.
"Ich will nicht wissen, wie viel das Zimmer für eine Nacht kostet.", meinte Bruce und starrte aus dem Fenster.
"Mehr als du in deinem Leben beim Tanzen verdienst!"
Er schnaubte. "Eigentlich egal, ich muss es ja nicht zahlen!"
"Alter, wir können froh sein, dass diese Show so krass bekannt ist, sonst wären wie wahrscheinlich im letzten Drecksloch untergebracht!" Ich grinste und schaute ebenfalls aus dem Fenster.
Blick aufs Meer...
"Den Luxus können wir für die nächsten drei Wochen haben, wenn wir genommen werden.", sagte Bruce und ließ sich auf das Bett fallen. Er nahm ein Kissen und schmiss es immer wieder in die Luft.
"Also, alles geben Bro!"
Ich nahm mir aus meiner Tasche eine Schwimmshorts und verschwand damit im Badezimmer.
Kurz darauf kam ich wieder heraus und durchwühlte mein Gepäck nach einem Handtuch, schmiss es mir über die Schulter und wollte gehen.
"Schon ein Date mit 'nem heißen Zimmermädchen?" Bruce zog die Augenbrauen hoch.
"Ja, klar!", meinte ich ironisch.
Er grinste und wurde ernster. "Du stehst auf die Kleine, oder?"
Chloé...
Ich machte gerade den Mund auf, da klopfte es an der Türe.
Wenn man vom Teufel spricht...
Chloé lächelte. "Kommst du?"
Mein Blick wanderte kurz an ihr herunter. Sie trug ein helles Sommerkleid, ihre Haare waren offen, nur eine geflochtene Strähne hing ihr ins Gesicht.
"Jap", meinte ich und grinste schief. "Ciao, Bruce!"
Er hob die Hand und baute wieder seine Mauer auf, die er nur fallen ließ, wenn wir alleine waren.
Aus Prinzip, wie er immer sagte. Man konnte keinem trauen...
Hinter Chloé warteten schon Bastian, neben ihm Sam, die aufgeregt auf und ab hüpfte und immer wieder "Ich will ins Wasser!" rief.

Feel like dancing (Zayn Malik)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt